Pleioblastus variegatus (Pleioblastus shibuyanus) // Zwergbambus
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Pleioblastus variegatus (Pleioblastus shibuyanus)
Dieser Zwergbambus stammt aus den Bergwäldern des zenralen und südlichen Japans. Er hat sich aber im Osten Chinas, in Neuseeland sowie vereinzelt in Süd- und Nordamerika neophytisch etabliert.
Ds Verbreitungsgebiet ist wintermild bis subtropisch mit ganzjährig vergleichsweise hohen und regelmäßigen Niederschlägen.
Es scheint nur die Variegata-Form bekannt zu sein. Möglicherweise handelt es sich hierbei eigentlich um eine vor langer Zeit verwilderte Kulturform. Sie wird in Japan auch zur Stabilisierung von erosionsgefährdeten Hängen und Böschungen ingenieurbiologisch eingesetzt.
Pleioblastus variegatus 'Fortunei' in einem licht schattigen Innenhof zusammen mit Dornigem Schildfarn und Fargesia dracocephala.
Pleioblastus variegatus besiedelt den Unterwuchs lichter Mischwälder, sonniger Waldränder und Gebüsche.
Die Böden sind meist skelettreich-humos, mäßig nahrhaft bis nahrhaft und sauer bis alkalisch. An sonnigen Hanglagen kann im Hochsommer kurzzeitig leichter Trockenstress eintreten.
Um sich gegen großblättrige Kraftmeier wie die Japanische Pestwurz oder das Schildblatt zu behaupten, braucht Pleioblastus variegatus etwas Unterstützung und einen sehr hellen Standort.
Beschreibung
Pleioblastus variegatus ist ein wintergrüner, in frostarmen Lagen auch immergrünes Gras mit strauchartiger Wuchsweise.
Es treibt bis zu 100 cm lange, unterirdische Rhizomausläufer, die sich nach und nach flächig verdichten.
Es sind nur Formen mit creme-weiß gestreiften Blättern bekannt. Im Laufe des Sommers vergrünt das Laub etwas.
Der europäische Klon von 'Tsuboi' hat 2010 in Blüte gestanden. Die Pflanzen haben dies überlebt.
Sehr ähnlich ist die stärker wuchernde Pleioblastus chino 'Variegatus'. Im Detail ist er recht gut durch die rötlichen Halme zu unterscheiden, ist in der Gesamtwirkung aber praktisch identisch. Deutlich steifer und etwas statischer wirkt dagegen Sasaella masamuneana 'Albostriata'.
Eine blattfarbenfrohe Kombination mit Aralia cordata 'Sun King', die aber nicht zu aufdringlich wirkt.
Verwendungshinweise
Pleioblastus variegatus erzeugt schöne, v.a. im Spätfrühling/Frühsommer auffällige helle Flächen unter alten Baumbeständen oder im Schatten von Gebäuden und hohen Mauern.
Man kann den Flächen durch leichten Formschnitt einen ruhigen, repräsentativen Duktus verleihen.
Alternativ ist es aber auch möglich, die Ausläufer dynamisch-naturhaft durch robuste, wintergrüne Bodendecken aus Waldgräsern und Farnen wandern zu lassen. V.a. in licht schattigen, absonnigen oder tief halbschattigen Lagen ist die Wuchsfeude soweit gebremst, dass man die Art auch ohne Rhizomsperern im Zaune und nach Belieben ausdünnen kann.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen, allerdings unter wechselnden Bezeichnungen. Pleioblastus variegatus 'Fortunei' wird z.B. oft als "Pleioblastus fortunei 'Variegatus' angeboten.
Im Austrieb sind die Weiß-Anteile im Laub besonders gut ausgeprägt.
Kultur/Pflege von Pleioblastus variegatus
Pleioblastus variegatus etabliert sich etwas träge, insbesondere auf Standorten mit Wurzelkonkurrenz durch Großgehölze und insbesondere in schattigen Lagen. Hier kann es leicht einmal drei Jahre dauern, bis erstmalig Rhizomausläufer merklich in die Ferne drängen.
In warmen, halbschattigen bis sonnigen Lagen auf dauerhaft frischen, nahrhaften Standorten ist die Vitalität am höchsten. Hier lohnt es sich, den Einsatz einer Rhizomsperre vorzusehen. Wo ausreichend Platz zur Verfügung steht, keine feinteiligen Pflanzkonzepte geplant sind und keine Nachbargrundstücke bedroht werden, kann man auch ohne Rhizomsperren arbeiten.
Im Hochsommer werden auf tiefgründigen, guten Gartenböden in verschatteten Lagen auch regenarme Zeiten klaglos überstanden. Nach der Etablierung kommt die Art daher auch ohne Bewässerung aus.
Die Winterhärte ist ziemlich gut. In harten Wintern oder in rauhen Lagen treten zwar unweigerlich Blattschäden auf, die aber mit dem Neuaustrieb ab Anfang Juni kompensiert werden. Etablierte Bestände können im Frühling gut bodentief zurückgeschnitten werden. Der Austrieb wirkt dann besonders frisch und leuchtend.
Sorten:
Fortunei: 50-100 cm hoch, creme-weiß gestreiftes Laub (Handelsstandard)
Tsuboi: 100-150 cm hoch, creme-weiß gestreiftes Laub