Aloe ferox // Kap-Aloe

Familie Xanthorrhoeaceae, Grasbaumgewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Aloe ferox
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aloe ferox: Die Kap-Aloe besiedelt Süd-Afrika vom äußersten Süd-Western bis Durban im Osten des Landes. Von den Küstenlinien reicht die Verbreitung nur in einem vergleichsweise schmalen Streifen bis zu den Hügelstufen im Küsten-Hinterland. Entlang der Mittelmeerküste des subtropischen Frankreichs an der Grenze zu Italien ist sie vereinzelt aus Gartenkulturen verwildert.

Die Vorkommen sind damit auf die gänzlich frostfreien Regionen Süd-Afrikas beschränkt, umfassen aber sowohl die wintertrockenen als auch die winterfeuchten Klimazonen des Landes.

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Eindrucksvolle Nachbildung einer Aloe-Ferox-Savanne im Botanischen Garten Kirstenbosh.

Typische Habitate sind trocken-warme, (voll-)sonnige Felshänge, wo Aloe ferox nicht selten individuenreiche Bestände aufbaut und landschaftsprägend sein kann. Sie bildet zusammen mit anderen Sträuchern oft erstaunlich dichte Gebüsche und meidet die extrem trockenen Standorte.

Im trockeneren Binnenland der weiteren Kapregion sieht man sie sehr häufig in trockenen Saumstrukturen aller Art in der von Kornfeldern geprägten Agrarlandschaft.

Nach Norden wird das Verbreitungsgebiet sowohl durch die Bergregionen als auch durch die Karoo-Halbwüste begrenzt, die von Aloe ferox nur in der etwas niederschlagsreicheren Randzone besiedelt wird.

An die Bodeneigenschaften werden geringe Ansprüche gestellt und sowohl basenarme, saure urgesteins-Substrate als auch kalkreiche, sogar leicht salzige Sande entlang der Küstendünen besiedelt.

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Im niederschlagsarmen Binnenland des Greater Cape (Südafrika) ist Aloe ferox ein häufiges Element der Agrarlandschaft an Wegrändern, Steilhängen und auf Hügelkuppen.

Beschreibung: Die Kap-Aloe bildet einen unverzweigten Stamm aus, der von den abgestorbenen und trocken herabhängenden Altblättern umgeben ist. Sie erreicht im Alter am Naturstandort Höhen von bis zu 300 cm.

Die sukkulenten Blätter sind am Rand haifischartig bedornt und von olive-grüner, mehr oder weniger blaustichiger  Färbung.

Der Blütenstand ist eindrucksvoll und besteht aus orange-roten, kandellaberartig angeordneten Blütenkerzen von 30 bis 40 cm Länge. Die Blütezeit erstreckt sich etwas unregelmäßig von Juni bis Ende August. Die Samenstände sind den ganzen Winter über struktrustabil und nicht ohne Reiz.

Wie die bekanntere, zierlichere Aloe vera wird auch aus Aloe ferox ein haut- und wundpflegende Gel gewonnen. Traditionelle Bedeutung hat der bittere Blattsaft, der eingedickt lagerfähig gemacht wird. Er findet aufgrund seiner muskelentspannenden Eigenschaften medizinische Verwendung und ist Bestandteil von Bitterspirituosen. 

Verwendungshinweise: Eine mächtige, alte Kap-Aloe ist ganzjährig ein prächtiger Anblick, der zur Blütezeit ehrfurchtsgebietend gerät. Solche Exemplare lassen sich aber nur noch mit großen Anstrengungen in die frostfreien, hellen und kühlen Winterquartiere verfrachten, weshalb man sie praktisch nur ganzjährig im mediterranen Gewächshaus sieht.

Dies ist sicherlich auch der Grund, weshalb sie praktisch nicht verwendet wird, die allerwenigsten verfügen schließlich über ein geeignetes Gewächshaus oder einen hinreichend geräumigen Wintergarten.

Im Versandhandel ist die Art mit etwas Mühe als Jungpflanzen zu beziehen. Wer sich für sie entscheidet, muss also auch einige Jahre Zeit mitbringen, um eine eindrucksvolle Aloe-Gestalt präsentieren zu können.



In Südafrika ist die Kap-Aloe sogar im Straßenbegleitgrün gern gesehen.

Kultur: Aloe ferox erträgt erstaunlicherweise für eine Nacht auch mal einige Frostgrade, kann also vielerorts durchaus im ungeheizten Wintergarten gehalten werden. Sie gedeiht zuverlässig in möglichst sonnigen, sommerwarmen Situationen. Das Substrat kann sandig bis kiesig, schottrig oder aus Lavabruch bestehen. Wichtig ist, dass sie hervorragend drainieren und zwischen den Bewässerungsgängen abtrocknen dürfen.

Humusgehalte sollten gegen Null tendieren, um Fäulnisprozesse im Wurzelraum nicht unnötig zu befördern.

Stickstoffgaben sind vorsichtig zu dosieren, um das Blattgewebe nicht zu verweichlichen. Die Art ist aber relativ wüchsig und weiß eine kontinuierliche, mäßige Stickstoffversorgung durchaus in sinnvolles Wachstum umzusetzen.

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Von einer Jungpflanze zur ansehnlichen Kübelpflanze vergehen einige Jahre.

Bilder