Muscari latifolium // Breitblättrige Traubenhyazinthe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Muscari latifolium
Die Breitblättrige Traubenhyazinthe stammt aus mediterran geprägten Bergregionen der Türkei. Sie wächst in montanen Vegetationszonen in Höhenlagen zwischen 1.000 und knapp 2.000 m bevorzugt in lichten, von Pinus nigra oder Pinus sylvestris dominierten Nadel und Mischwäldern vor.
Muscari latifolium zusammen mit Muscari azureum und Muscari armeniacum
Die Standorte sind sonnig bis halbschattig. In den heißen Sommermonaten fallen die meist feinerdereichen, auch humosen und basenreichen Schotterböden oftmals trocken und sind nur im niederschlagsreichen Winter und Frühling frisch. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis gut.
Im Winter liegen die mittleren Tagestiefsttemperaturen im Januar bei etwa -5 Grad, zweistellige Minusgrade sind keine Seltenheit.
Breitblättrig, zweifarbig, unverwechselbar: Breitblättrige Traubenhyazinthe
Beschreibung
Muscari latifolium ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt von 15 bis 25 cm Wuchshöhe. Sie gehört zu den kräftigsten Traubenhyazinthen und neigt kaum zur Ausbildung von Tochterknollen.
Die Art fällt im Vergleich zu den übrigen kultivierten Muscari-Arten durch ein oder zwei, sehr breite Laubblätter auf. Die Blattfärbung ist leicht bläulich-grün.
Charakteristisch ist auch der zweifarbige Blütenstand. Er blüht von unten nach oben auf und die kleinen, glockigen Einzelblüten verfärben sich dabei von hellem violett-blau bis mittelblau zu schwarz-violett. Die Blütezeit beginnt ab Anfang April und reicht ungewöhnlich ausdauernd bis Anfang Mai. In einem kühlen April erstreckt sich die Blütezeit über gut vier Wochen.
Die Art ist im Bezug recht günstig und versamt sich, so dass sie sich für eindrucksvolle Massenbestände eignet. Hier blüht sie zusammen mit Narcissus triandrus 'Thalia'
Verwendungshinweise
Muscari latifolium hat unter den Traubenhyazinthen einen sehr ansprechenden, zumindest auf den zweiten Blick eigenständigen Habitus. Ihre Zuverlässigkeit, Wuchskraft und Blütenausdauer macht sie zu einem der vorzüglichsten Frühlingsgeophyten.
Auch diese Muscari eignet sich insbesondere für ländliche Gärten. Ein stimmiger Blütenpartner ist hier z.B. Anemone blanda.
Die Breitblättrige Traubenhyazinthe wird aber seltener verwendet und ist weniger stark mit romantisch-lieblichen Situationen assoziiert, als ihre üblicheren Verwandten. Sie kann dadurch auch ganz glaubhaft in naturhaften Felssteppenanlagen zwischen niedrigen Gräsern wie Koeleria glauca oder Festuca amethystina eingesetzt werden.
Sie wird hier am Besten in großen Gruppen oder gar Massenbeständen verwendet. Allerdings sind die Samenstände dann optisch eher störend. Wer keinen Wert auf Versamung legt, entfernt die Samenstände, belässt dabei aber unbedingt die Laubblätter.
Hier sieht man ganz gut, dass die Vermehrung nicht durch Tochterzwiebeln, sondern durch Versamung erfolgt.
Kultur/Pflege von Muscari latifolium
Muscari latifolium ist auf mäßig trockenen bis frischen, gerne alkalischen Mineralböden aller Art vollkommen pflegeleicht. Reine Sandböden funktionieren auf Dauer nur, wenn jährlich zum Blattaustrieb nachgedüngt wird.
Sonnig-warme Standorte sind hilfreich, im Frühling halbschattige Lagen sind aber ebenfalls möglich.
Die Art ist vollkommen winterhart. Feuchte Standorte sind ganzjährig ungünstig. Schnecken ignorieren Blätter und Blüten.
Die Tendenz zur Verwilderung ist weniger ausgeprägt als z.B. bei Muscari armeniacum oder Muscari botryoides. Dennoch bilden sich durch Sämlinge auf Standorten mit offenen Bodenstellen mit der Zeit größere Bestände. Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.
Sorten:
Grape Ice: creme-weiße Blütenknospen, die sich über grau-blau zu blau-schwarz verfärben