Cenchrus geniculatus (Pennisetum thunbergii) // Thunbergs Lampenputzergras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 12.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Cenchrus geniculatus

Thunbergs Lampenputzergras ist in Afrika weit verbreitet und kommt in den Hochplateaus und Bergregionen vom südlichen bis in das zentrale Afrika vor.

Es tritt oberhalb von 1.500 m bis unterhalb von 3.500 m üNN auf. Hier treten in Winternächten durchaus regelmäßig Fröste auf, deren Wirkung jedoch durch milde Tagestemperaturen begrenzt wird.

Cenchrus geniculatus wächst natürlicherweise in mäßig trockenen bis frischen, (voll-)sonnigen Wiesen. Die versamungsfreudige Art etabliert sich aber auch gerne auf Acker- und Stadtbrachen oder in ausdauernen Ruderalfluren z.B. entlang von Verkehrswegen.

Bevorzugt werden tiefgründige, lockere, aber feinerdereiche und relativ nahrhafte Böden.

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Zum Auftakt der Blühsaison ist Cenchrus am auffälligsten. Im Hintergrund drängt sich eine Rosen-Malve ins Bild

Beschreibung
Thunbergs Lampenputzergras ist ein wintergrünes, ausdauerndes Gras. Wo es frostbedingt nicht nach dem ersten Sommer abstirbt, geht es durch unterirdische Ausläufer merklich in die Breite, wuchert aber nicht.

Ab Anfang/Mitte Juni, in manchen Jahren aber auch erst Ende Juli erscheinen die ersten, zugespitzt walzenförmigen Blütenstände. Sie sind für etwa eine Woche kräftig rot gefärbt, nehmen danach aber eine unauffällig rötlich-stroh-braune Färbung an. Bis etwa Mitte August werden neue Blüten nachgetrieben, allerdings stehen jeweils immer nur ein bis zwei in Vollblüte.

Die Samenstände sind den Winter hindurch strukturstabil und nicht ganz ohne Zierwert.

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Für einige Tage sind die Blüten v.a. aus der Nähe attraktiv anzuschauen.

Verwendungshinweise
Diesem Gras merkt man an seiner Unzuverlässigkeit an, dass es ihm in unseren Breitengraden nicht wirklich behagt. Im Jahr der Keimung darf man nicht mit einer nennenswerten Blüte rechnen und das zweite Jahr erlebt es nur in milden Ausnahmewintern, wird danach allerdings zunehmend winterhärter.

Kommt es dann zur Blüte, macht das einen ganz brauchbaren Eindruck. Die Rotfärbung hält aber nur kurzzeitig an und fällt auch nicht so intensiv aus, dass es jedem Betrachtenden ins Auge springen würde. Dafür wird letztlich auch zuviel Blattmasse produziert bzw. es stehen zuwenige Blüten gleichzeitig in Vollblüte.

Die Samenstände halten sich über den Winter, sind aber von matt-strohiger Färbung und mäßig anregender Form. Aber im Winter sind die Ansprüche ja nicht so hoch und man kann sich damit zufrieden geben.

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Die Attraktion der Blüten verliert sich aber rasch in der Banalität der Samenstände.

Eine so recht überzeugende Verwendungsform mag einem nicht einfallen. Am ehesten kann man über eine Kübelkultur nachdenken, wenn man für eine frostfreie, helle Überwinterung sorgen kann. Hier kann man es für eine dezente Variation des spektakulären, aber etwas überstrapazierten Pennisetum advena halten.

Auch ein Einsatz im unbeheizten Wintergarten ist denkbar, ob man den begrenzten Platz aber ausgerechnet für Cenchrus geniculatus freihalten sollte, sei mal dahingestellt.

Bliebe noch die Verwendung in Rabatten und Staudenanlagen. Ob es hier zu einem einigermaßen effektvollen Element wird, hat man leider nicht in der Hand. Solche unkalkulierbaren Ergebnisse sind für die meisten Gartenplaner nicht befriedigend.

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Im Verbund mit der überzeugenden Kaukasischen Katzenminze.

Kultur
Um einigermaßen überzeugende Blütenansätze zu entwickeln braucht die Art neben einem milden Winter ein warmes Frühjahr und weitgehend stressfreie Standortbedingungen.

Das umfasst sowohl feinerdereiche und locker-tiefgründige, mehr oder weniger nahrhafte Böden, die weitestgehende Vermeidung von Trockenstress und möglichst wenig Wurzeldruck von begleitenden Stauden.

Ein Einsatz ist zudem nur an sonnigen, möglichst warmen Standorten sinnvoll. Es kommt immer mal wieder vor, dass einzelne - meist schon ältere, tiefer eingewurzelte - Exemplare eines Bestandes einen normalen Tieflandwinter auch ohne Schutzmaßnahmen überstehen. Trotzdem sind nur ausgesprochen wintermilde Standorte wirklich geeignet.

Bilder