Saponaria pumila // Zwerg-Seifenkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Saponaria pumila

Beschreibung

Naturstandort von Saponaria pumila: Das Zwerg-Seifenkraut hat sein Hauptverbreitungsgebiet in den italienischen Alpen im östlichen Trentino (Süd-Tirol). Nach Norden reichen einzelne Populationen bis in den Hohen Tauern (Österreich). In den zentralen Rumänischen Karpaten ist es extrem selten.

Saponaria pumila kommt in Urgesteinsformationen in montanen bis subalpinen Höhenlagen vor. Auch in Italien herrschen hier im Winter harsche Bedingungen mit Temperaturen unterhalb von -20 Grad, allerdings zuverlässig gemildert durch Schneedecken.



Saponaria pumila am Wegesrand eines Alpinariums mit schöner Simulation der Krummholz-Zone u.a. durch die zwergigen Pinus mugo im Hintergrund.

Typische Wuchsorte sind Borstgras-Rasen auf (voll-)sonnigen Schotter- und Felsstandorten. Die humusarmen Mineralsubstrate verwittern basenarm und reagieren stark sauer bis neutral. Die Stickstoffversorgung ist sehr gering.

Die Wuchsorte weisen eingeschränckte Wurzelräume auf, entweder weil sie flachgründig sind oder sich lediglich schmale Spalten zwischen Felsen für die Wurzeln öffnen. Im Hochsommer tritt daher regelmäßig Trockenstress auf.

Beschreibung

Saponaria pumila ist eine wintergrüne Staude, die dichte Polster bildet. Das grasartige, frisch-grüne Laub ist etwas fleischig und leicht sukkulent. Es erreicht kaum 5 cm Wuchshöhe.

Die vergleichsweie großen Blüten sind fleischfarbend-rosa und erscheinen im Tiefland gegen Mitte Juni.

Verwendungshinweise

Saponaria pumila wird sehr selten kultiviert und ist im Versandhandel mit etwas Engagement zu beziehen.

Es ist schon ein überraschender, auch rührender Anblick, wenn aus den unscheinbaren Polsterrasen des Zwerg-Seifenkrauts, die man kaum als ernstzunehmende Pflanze wahrnimmt, plötzlich "riesige" Blüten einen rosa Teppich bilden. Für das detailreiche, kleine Alpinarium oder gar Tuffsteine und alpine Pflanztröge ist Saponaria pumila daher eine schöne Wahl.

Die zarte Art kommt natürlich nur zur Geltung, wo der Betrachter nahe an sie herantreten kann. Außerdem empfehlen sich niedrige Begleiter und lückige Vegetationsdecken. Felsen und schottrige Oberflächen sollten sichtbar sein, um deren rauhe Wirkung mit dem lieblichen Blütenflor zu kontrastieren.

Zarte Begleiter der Naturstandorte wie Campanula rotundifolia oder Saxifraga cotyledon sind gut geeignet. Bei rasig wachsenden Vertretern ist Vorsicht geboten. Selbst einen niedrigen Vertreter dieser Wuchsform wie den standörtlich sehr gut passenden Thymus pulegioides sollte man nur mit einigem Abstand einsetzen. Für natürliche Anmutungen lückiger alpiner Matten bieten sich niedrige Horstgräser wie Nardus stricta oder auch Festuca cinerea 'Zwergenkönig' an.



In Begleitung niedrigster Heidekräuter und Kriechweiden

Kultur

Das Zwerg-Seifenkraut kann natürlich nur mit hohem Aufwand kultiviert werden. Das liegt nicht an ihrer eigenen Ansprüchlichkeit, sondern an ihrer Konkurrenzschwäche. Sie wird halt ohne viel Federlesens selbst von den zartesten Unkräutern rasch ausgedunkelt.

Die Platzierung in engen Spalten zwischen Felsen und extrem stickstoffarme Substrate helfen dem engagierten Gärtner bei der Verteidigung der Art gegen zudringliche Konkurrenten.

Ansonsten ist sie auf möglichst sonnigen Standorten und in kalkarmen, schottrigen, gut drainierenden Substraten zuverlässig zu kultivieren. Man sollte vielleicht noch darauf achten, ihr nicht unbedingt Orte mit Wärmestaugefahr zuzumuten.

Bilder