Cornus canadensis (Chamaepericlymenum canadense) // Teppich-Hartriegel

Familie Cornaceae, Hartriegelgewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Cornus canadensis (Chamaepericlymenum canadense)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Cornus canadensis (Chamaepericlymenum canadense)

Der Teppich-Hartriegel hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Kanada bis Grönland, kommt aber auch in den nördlichen USA vor und dringt hier in den Hochlagen der Rocky Mountanis bis New Mexico nach Süden vor.

Eine zweite Population von Cornus canadensis kommt in den Bergregionen des äußersten Nord-Osten Chinas und Koreas bis in den Fernen Osten Russlands vor. Ein drittes, isoliertes Vorkommen findet sich in Hochgebrigslagen von Myanmar.

In England ist die Art stellenweise verwildert.

Cornus canadensis: sehr hübsch und sehr ansprüchlich.

Das Verbreitungsgebeit zeichnet sich durch kühle Sommer und kalte Winter aus.

Der Teppich-Hartriegel besiedelt vorrangig Mischwälder und lichte Nadelwälder auf frischen bis feuchten Standorten. Er kommt aber auch am Rande von Hochmooren vor.

Die Böden zeichnen sich durch ausgeprägte Kalk- und Basenarmut aus. Typisch sind kräftige Auflagen aus saurem Moderhumus aus Nadelstreu und schlecht zersetzenden Laubblättern. Auch alte Baumstümpfe und vermoderte, umgestürzte Baumstämme werden gerne als Untergrund angenommen.

Beschreibung
Cornus canadensis ist eine durch unterirdische Ausläufer etwa 10-20 cm hohe Matten bildende Staude. In den winterkalten Herkunftsgebieten ist sie sommergrün, im atlantischen Tiefland Mitteleuropas dagegen meist wintergrün.

Die Ausläufer sind 10-20 cm lang, die Expansion in die Fläche ist also gut überschaubar.

Die kräftig grünen Blätter erzeugen aufgrund der tief liegenden Aderung und der scheinbar quirligen Häufung am Triebende für ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Die purpur-rote Herbstverfärbung tritt nur in Regionen auf, in denen das Laub abgeworfen wird.

Die Blüten mit den vier schneeweißen Hochblättern erscheinen gegen Anfang Mai und sind über vier-sechs Wochen ansehnlich. Die leuchtend roten, kugelig über den Laubblättern stehenden Früchte haften bis in den Herbst.

Verwendungshinweise
Bevor man sich mit den zweifellos entzückenden optischen Vorzügen des Teppich-Hartriegels beschäftigt, muss man sich über die sehr eingeschränkte Kultivierbarkeit im Klaren sein (s.u.). Es hat seinen Grund, dass man eine nahezu perfekt anmutende Gartenpflaze so selten in Verwendung sieht.

Wer also über geeignete Standortbedingungen verfügt oder bereit ist, diese aufwändig herzustellen, hat mit Cornus canadensis einen idealen Bodendecker für die Krautschicht von Baumbeständen oder absonnige Nordseiten von Gebäuden gefunden.

Zusammen mit wintergrünen, horstigen Waldgräsern wie Japan-Segge und Farnen wie z.B. dem Elefantenrüsselfarn erzeugt er ein gediegendes Ambiente und naturalisiert den Einsatz der oft etwas steif daherkommenden, immergrünen Moorbeet-Sträucher wie diverse Rhododendren, Schmalblättrige Lorbeerrose oder Lavendelheide.

Dynamischere Bilder lassen sich mit sommergrünen Sträuchern erzielen, hier eigenen sich z.B. sämtliche Hortensien.

Im Versandhandel ist Topfware problemlos erhältlich.

Kultur/Pflege von

Der Teppich-Hartriegel hat einige Ansprüche an seine Kulturbedingungen und er ist da auch wenig kompromissbereit. Er fühlt sich schnell unwohl, wird dann von Blattschädlingen und anderen Kalamitäten heimgesucht und früher oder später dahingerafft. Immerhin ist er vollkommen winterhart.

Eine dauerhafte Kultur ist in kontinental beeinflussten - d.h. sommertrockenen und sommerwarmen - Regionen nur schwer zu erreichen.

Kann man regnerische, sommerkühle Bedingungen bieten, ist man einen wichtigen Schritt weiter gekommen. Sodann gilt es, weitgehend kalkfreien, sehr humosen bzw. organischen Boden zu gewährleisten. Hierzu sind mindestens 30 cm starke Torfauflagen geeignet, die aus ökologischen Gründen nicht eingebaut werden sollten. Alternativ ist aber auch Laubkompost, idealerweise mit hohen Anteilen Eichen- und Buchenlaubes sowie sehr gerne Beimischungen von Nadelstreu geeignet.

Ferner sollte Trockenstress vermieden werden. Dieser führt zwar nicht unmittelbar zum Tode, bereitet jedoch Stress, der die Widerstandskraft gegen Kalamitäten entscheidend schwächt. Künstliche Bewässerung ist nur dann eine Lösung, wenn man sehr weiches Leitungswasser zur Verfügung hat oder den größten Teil seines gesammelten Regenwassers dem Teppich-Hartriegel zur Verfügung stellen möchte.

Die Vermehrung eines vitalen Bestandes ist vegetativ durch Teilung sehr einfach möglich. Saatgut macht es dagegen arttypisch kompliziert. Die Samen liegen ein bis zwei Jahre, bis sie zur Keimung bereit sind. Am Besten platziert man sie in scharfkantigem Sand und verfährt ansonsten nach den Regeln für Kaltkeimer.

Bilder