Oenothera speciosa // Rosa Nachtkerze
Beschreibung
Naturstandort von Oenothera speciosa
Die Rosa Nachtkerze hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den süd-östlichen USA und dem nord-östlichen Mexiko.
Oenothera speciosa ist in Nordamerika aber eine beliebte Zierpflanze und hat sich in den USA mittlerweile mit Ausnahme der nördlichsten Bundesstaaten nahezu flächendeckend eingebürgert.
Auch im südlichen Europa sowie im Süden Großbritanniens ist die Art eingebürgert.
'Siskiyou' auf einer Findlingsmauer in einem Vorort von Kiel.
Am ursprünglichen Naturstandort besiedelt Oenothera speciosa Prärien, lichte Stellen von Savannen und Waldlichtungen, sonnig-warme Säume von Waldrändern und Hecken sowie warme Berghänge.
Daneben tritt sie auch in ruderalisierten Stellen wie Stadtbrachen und Straßenböschungen auf.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet herrschen milde, aber nicht frostfreie Winter und warme, mitunter auch trockene Sommer.
An Trockenstress-Standorten oder in längeren Trockenphasen passt sich Oenothera speciosa durch Blühpausen, morgendliche Blütenöffnung und verkleinerte Blüten an.
Die Böden sind meist skelettreiche Mineralböden, auch Rohböden mit mäßiger bis guter Stickstoffversorgung. Die Bodenreaktion reicht von alkalisch bis schwach sauer.
Bevorzugt werden (voll-)sonnige, wärmebegünstigte Lagen.
'Alba' in schöner Kombination mit Garten-Feldrittersporn
Beschreibung
Oenothera speciosa ist eine sommergrüne Staude. Sie bildet durch Ausläufer mattenartige Horste, die unter optimalen Bedingungen bis zu 100 cm Durchmesser erreichen können.
Die Wuchshöhe beträgt in Blüte 30 bis 50 cm. In Mitteleuropa erscheinen die rosa, seltener weißen Trichterblüten ausdauernd ab Anfang Juni bis Ende August.
Die einzelne Blüte öffnet sich nur für einen bis zwei Tage, in der Regel von der Mittagszeit bis in die Nacht. In den Abendstunden entfalten sie einen schwachen, süßlichen Duft, der Nachtfalter anziehen soll.
In Nordamerika werden Blätter und Stengel gegaart als Gemüse oder roh als Salatbeilage verwendet. Geerntet wird vor dem Blütenansatz.
Nochmals 'Alba' zusammen mit Schopf-Salbei und den zierenden Samenständen der Roten Pippau
Verwendungshinweise
Die Rosa Nachtkerze gehört nicht zum Baumschulstandard und wird nicht besonders oft verwendet. Sie ist aber zumindest im Direktversand sicher erhältlich.
Ein gut entwickelter Bestand in voller, üppiger Blüte ist ein eindrucksvoller Anblick. Die Blütenpracht ist oft so ausgeprägt, dass der unbedarfte Betrachter an eine einjährige Balkonpflanze denkt.
Entsprechend ist sie durchaus für Balkon- und Terasengärten geeignet, der Blütenflor trägt bei guter Pflege über den ganzen Sommer.
Sehr schön und auch etwas überraschend ist der Einsatz aber auch zwischen mediterranen Halbsträuchern und in steppenartigen Situationen im Verbund mit niedrigen bis halbhohen Horstgräsern.
In Trockenmauern ist die Wirkung meist plakativ und kann unter Umständen sehr gewollt wirken.
Die Blüten sind bei genauer Betrachtung formvollendet.
Kultur
Die Rosa Nachtkerze ist auf gut drainierten Standorten erstaunlich frostverträgich. Es sollten aber generell nur sommerwarme Lagen an Südwänden oder oder sonnige, windgeschützte Standorte gewählt werden. Selbst im Tiefland sorgt ein normaler Winterverlauf in ungeschützten Situationen für erhebliche Verheerungen in einem Bestand. Man muss dann zufrieden sein, wenn sich zumindest einzelne Triebe einen Neuaustrieb zutrauen.
Ideal sind gut drainierte, frische Mineralböden aller Art. Ohne ernsthaften Trockenstress ist die Entwicklung am vitalsten und der Blütenflor am ausdauerndsten. Dennoch schaden Trockenphasen auch nicht nachhaltig, in Mitteleuropa muss nirgends zwingend bewässert werden.
Allerdings beruht die Trockenheitsresistenz auf einem ausgedehnten Wurzelwerk, so dass tiefgründige Böden erforderlich sind. Auch Wurzelkonkurrenz durch Gehölze ist vor diesem Hintergrund suboptimal.
Die Art ist licht- und wärmeliebend, sie wird von höherwüchsigen Konkurrenten mit der Zeit ausgedunkelt. Regelmäßige Pflegegänge sind daher erforderlich.
Die Vermehrung ist vegetativ durch die Wurzelausläufer einfach. Die Pflanzen sind selbststeril, benötigen für den Samenansatz also einen nicht-klonalen Partner. Die Keimraten sind aber generell nicht üppig. Saatgut wird nur angedückt und keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen. Nach der Keimung wird idealerweise etwas kühler weiterkultiviert.
Sorten:
Alba: rein-weiße Blüte
Pink Petticoats: zart rosa-überlaufene Blüten
Rosea: rosa Blüten mit pinker Aderung
Siskiyou: rosa Blüten mit hellerem Zentrum, etwas dunkler abgesetzter Aderung (Handelsstandard)