Meum athamanticum // Bärwurz
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Meum athamanticum
Die Bärwurz ist mit Ausnahme des östlichen Europas in montanen bis subalpinen Höhenstufen der Gebirge Europas verbreitet. In Skandinavien und Teilen des Baltikums ist Meum athamanticum lediglich neophytisch eingebürgert.
In Deutschland liegen die Verbreitungsschwerpunkte in Harz, Thüringer Wald, Fichtel- und Erzgebirge, Eifel und Schwarzwald. In den bayerischen Alpen ist die Art sehr selten. Auch in der Schweiz ist sie eher selten und nur im Jura und in den Voralpen mit nennenswerten Populationen vertreten.

Meum athamanticum im Alpinarium
Die Bärwurz ist eine Kennart der bodensauren, mageren und sonnigen Borstgras-Rasen. Sie tritt außerdem regelmäßig in entsprechenden Weiderasen der Hochgebirge auf Silikat-Gesteinsverwitterungsböden auf.
Die Standorte sind trotz geringer Wasserhaltefähigkeit frisch und leiden aufgrund der hohen Niederschlagsraten kaum unter Trockenstress.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (4) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (3) Stickstoff (3)
Beschreibung
Meum athamanticum ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie entwickelt von Mitte Mai bis Mitte Juni die typischen, weißen Blütenschirme der Doldenblütler. Sie erreicht je nach Stickstoffversorgung Wuchshöhen zwischen 20 und 60 cm.
Unverkennbar sind die Blätter, die durch die fein gefiederten, zarten Blattzipfel fast wolkenartig wirken.
Die Blätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft. Die Pflanze ist ein historisch bedeutsames, derzeit etwas in Vergessenheit geratenes Küchenkraut. Auch die rübenartige Pfahlwurzel ist stark aromatisch.
Verwendungshinweise
Meum athamanticum wird traditionell in Küchengärten eingesetzt und ist hier eine interessante, auch zierende Begleitung. V.a. das filigrane Laub erzeugt eine ganz eigene Anmutung, die eine schöne strukturelle Bereicherung ist. Die Blüten sind ebenfalls ansprechend, es gibt aber Doldenblütler mit eindrucksvollerem Blütenflor.
Viel seltener wird die Bärwurz im Alpinarium verwendet. Sie kommt aber auch hier durchaus überzeugend zur Geltung, insbesondere, wenn sie in niedrigen Kräuterwiesen wachsen darf. Gut geeignete Partner der Naturstandorte wären z.B. Alchemilla alpina, Arnica montana, Bistorta vivipara, Geum montanum,oder Stachys officinalis.

Meum athamanticum mit Onosma bourgaei
Kultur/Pflege von Meum athamanticum
Meum athamanticum kommt in der Natur nur auf sauren, nährstoffarmen Silikat-Verwitterungsböden vor. Ihr natürlicher Habitus ist hier sehr zierlich, kaum höher als 20 cm werdend.
In Kultur zeigt sich auf nahrhafteren Böden ihre tatsächliche Wuchskraft. Auch gedeiht sie zufriedenstellend auf basenreicheren Böden und kann somit in normaler Gartenerde angebaut werden. Die lichtliebende Art ist hier aber nur in gärtnerisch gut betreuten Anlagen dauerhaft zu halten.
Nach der Etablierung übersteht sie kürzere Trockenphasen klaglos, wobei dann zumindest an ausgeprägten Wärmestandorten aber mit Vitalitätsverlusten zu rechnen ist.