Linum usitatissimum // Saat-Lein, Flachs

Familie Linaceae, Leingewächse
Pflanzen pro qm 200.00
Wikipedia Linum usitatissimum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Linum usitatissimum

Der Saat-Lein ist eine uralte Kulturpflanze, die vermutlich aus der hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreiteten Linum bienne hervorgegangen ist. Der Saat-Lein gilt in Spanien und im westlichen Balkan und wohl auch in der Türkei als Archeophyt. Ansonsten ist er europaweit neophytisch eingebürgert.

In Deutschland verwildert der Saat-Lein kurzzeitig im Umfeld von Leinfeldern und tritt dann in kurzlebigen, basiphilen Ackerbegleitfluren auf. Er kann sich aber nirgends von alleine dauerhaft halten.

Linum usitatissimum gedeiht auf fast allen Böden, soweit die Wasserversorgung im Frühjahr nicht zu gering ist und generell keine dauerhafte Staunässe auftritt.

Die Art ist licht- und wärmeliebend.



Flachs-Feld mit farblich passender Einrahmung durch Gemeine Natternzungen

Beschreibung
Saat-Lein ist eine einjährige, horstige Krautpflanze. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen von 25 bis 80 cm. Anders als beim ähnlichen Ausdauernden Lein (Linum perenne) sind die Stengel an der Basis unverzweigt.

Die strahlend himmelblauen Blüten erscheinen in Abhängigkeit des Aussaattermins ab Mitte Juni bis Ende August. Die einzelnen Blüten sind nur vom Morgen bis zum späten Mittag geöffnet, danach fallen die Kronblätter. Die Blühphase beträgt etwa 3 Wochen.

Linum usitatissimum kommt in zwei Hauptverwendungsformen entweder als Öl- oder als Faserlieferant zum Einsatz.

Verwendungshinweise
Der Anblick eines blühenden Flachs-Feldes ist ein beeindruckendes Ereignis, dass sich in den meisten Gärten natürlich nicht 1:1 umsetzen lässt.

Linum usitatissimum spielt in der Gartenkultur eine eher untergeordnete Rolle. Am überzeugendsten ist er in kurzlebigen, bunten Säumen von ländlichen Gärten oder als Füllpflanze in bäuerlichen Staudenbeeten. In der Regel wird auf die ähnlichen Linum austriacum oder Linum perenne zurückgegriffen.

Linum usitatissimum kommt nur in individuenreichen Beständen gut zur Geltung. Die Flächen überraschen dann mit einem blauem Meer am Vormittag, das Nachmittags zu einem bleuen Teppich wird, weil die Kronblätter in Massen zu Boden gefallen sind.



Der hohe Individuenbedarf pro m² ergibt sich aus dem unverzweigten Wuchs der Einzelstengel.

Stimmige Partner sind natürlich in erster Linie andere einjährige Ackerunkräuter wie die Kornrade (Agrostemma githago), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis) oder Kornblume (Centaurea cyanus).

Nach dem Sommer sind diese Flächen aber rasch unansehnlich, weshalb eine strukturgebende Matrix z.B. aus mittelhohen Horstgräsern mit winterzierenden Samenständen angeraten ist - auch wenn dies pflanzensoziologisch betrachtet gemogelt ist. Gut geeignet ist z.B. das unterbewertete Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides), dass sich ebenfalls hervorragend per Direktaussaat etablieren lässt.

Kultur
Die Kultur ist in allen sonnigen, nicht zu trockenen und nicht zu feuchten Lagen unproblematisch. Die Aussaat erfolgt im Frühling auf möglichst konkurrenzfreie Standorte direkt an Ort und Stelle.

Soll er sich dauerhaft halten, müssen zum Winterende günstige Keimbedingungen durch offene Bodenstellen hergestellt werden.

Auf zu stickstoffreichen Böden ist der Saat-Lein nicht befriedigend standfest und neigt zum Lagern.



Sorten:
  • Blaues Wunder: wie beschrieben, es handelt sich um die für die Gartenverwendung handelsübliche Auslese
  • Bilder






    Blaues Wunder






    Blaues Wunder