Limonium sinuatum // Geflügelter Strandflieder

Familie Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Limonium sinuatum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Limonium sinuatum: Der Geflügelte Strandflieder ist im gesamten küstennahen Gebiet des Mittlmeerraumes verbreitet. Er steigt nirgends höher als etwa 200 m üNN auf.

Das Verbreitungsgebiet ist mediterran subtropisch mit trockenen Sommern und mild-feuchten, weitgehend frostfreien Wintern.

In Südafrika, Kalifornien, Mexiko und Vietnam ist Limonium sinuatum neophytisch eingebürgert.

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Verwildeter Bestand des Geflügelten Strandflieders an einer südafrikanischen Straßenböschung.

Die Art besiedelt basenreiche, trockene und stark wärmebegünstigte Magerrasen und halbruderale Trockenrasen z.B. entlang von Verkehrswegen. Standorte an den Meeresküsten im Bereich der Graudünen befinden sich außerhalb des Einflussbereiches der salzhaltigen Gischt.

Die Standorte sind (voll-)sonnig. Bevorzugte Bodensubstrate sind feinerdereiche Schotter und Sande, aber auch leichte, sehr gut drainierte Lehme mit geringen Humusanteilen.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (9)  Kontinentalität (2)  Feuchte (2)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)

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Der Geflügelte Strandflieder bietet ungewöhnlich bunte Anblicke.

Beschreibung: Limonium sinuatum ist eine nur schwach frostharte, horstige Staude. Auch am Naturstandort ist sie kurzlebig und setzt auf intensive Versamung sowie kurze Entwicklungszeiten zum Blütenansatz. Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 cm, unter stressarmen Bedingungen auch bis zu 50 cm.

Die in den Subtropen winter- bis immergrünen Laubblätter sind grün und in einer Rosette angeordnet. Die Grundblätter sind stark gebuchtet bzw. fiederschnittig, die Stengelblätter kleiner, lanzettlich und ganzrandig.

Der Blütenstengel ist auffällig stark geflügelt. Er trägt in Mitteleuropa bei Vorkultur ab Juni, bei Direktaussaat im Freiland ab Mitte Juli dichte Blütenstände. Die Blütezeit ist sehr ausdauernd und reicht bis Ende September. Die meist weiße oder gelbliche Blütenkrone ist dabei nur kurzzeitig vorhanden. Die ausdauernde Schmuckwirkung erzielen die papierartigen Blütenkelche.

Die Farbvarianz der Blütenkelche ist auch in natürlichen Populationen hoch. Das Farbspektrum reicht von Weiß zu Gelb, von Rosa zu Violett und Blau.

Im Handel ist oft Saatgut von Hybridformen erhältlich.

Verwendungshinweise: Limonium sinuatum wird in Mitteleuropa einjährig kultiviert. Sie ist eine traditionelles Gartenelement, das schon seit dem 17. Jahrhundert als Rabattenpflanze und als Trockenblüte für die Blumenbinderei eingesetzt wird.

Ihre zeitweilig große Beliebtheit ist in modernen Gärten abgeflaut, weil die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und die Reduktion des Pflegeaufwandes in den Vordergrund gerückt sind.

Man sieht die Art heute noch gerne als bunt gemischte Tupfer in Rabatten vorwiegend ländlicher Gärten. Hier verbreiten sie eine angemessen romantische Note. Ein hier ebenfalls beliebter Partner, der auch an Naturstandorten vergesellschaftet ist, ist das Strand-Silberkraut.

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Die weißen Blütenkronen sind kurzlebig.

In zeitgenössischen Gärten würde man lieber einfarbige Sorten zur Verfügung haben. Mit Ausnahme der blau blühenden Form ist dies jedoch schwierig zu realisieren, weil nur Saatgut bunter Farbmischungen zur Verfügung steht.

Es sieht jedoch zweifellos eindrucksvoll aus, wenn ein individuenreicher Bestand blauer Limonium sinuatum in einer Matrix aus Steppengräsern steht und den gesamten Sommer einen markanten Blütenaspekt bietet. In der Regel wird hier auf die ausdauernden, aber farblich viel weniger intensiv und weniger ausdauernd blühenden Verwandten wie Limonium gmelinii zurückgegriffen.

Auch in mediterranen Gärten passt der Geflügelte Strandflieder sehr gut zwischen die einschlägigen Halbsträucher.

In Neuanlagen lässt er sich auch als blühfreudiger Blender einsetzen, der nach der Direktaussaat im ersten Sommer blüht und die Lücken der Jungpflanzen auf attraktive Weise füllt. Es werden allerdings große Mengen Saatgut benötigt, da die Keimrate im Freiland geringer als bei Vorkultur ist. Im Folgejahr fällt er dann aus.

Natürlich eignet sich Limonium sinuatum auch als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse.

Kultur: Limonium sinuatum benötigt möglichst sonnige, gerne sehr warme Standorte auf gut drainierten, lockeren Böden. An die Bodenart werden dann keine besonderen Anforderungen gestellt.

Die im Handel befindlichen Hybridformen entwickeln sich auf etwas nahrhafteren Substraten üppiger, generell sind aber auch stickstoffarme Böden gut geeignet.

Die Aussaat im Freiland ist ab Mitte April möglich. Die Keimung erfolgt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen von 15-20 Grad innerhalb von zwei Wochen. Eine Vorkultur ist ab Anfang März sinnvoll, die Pflanzen können dann ab Mitte Mai ins Freiland verbracht werden, wenn keine nennenswerten Fröste mehr zu erwarten sind.

Freilandbestände können sich Selbstversamen, wenn man im Frühling durch mechanische Bodenbearbeitung vegetationsfreie Keimbetten herstellt. Es empfiehlt sich aber, sicherheitshalber Saatgut des Vorjahres zu sichern und im Frühling aktiv nachzusääen. Auf trockenen Standorten sollte man zudem dafür sorgen, dass in der relevanten Keimphase die Bodenoberfläche durch abendliche Wässerung frisch bleibt.

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Die blaue Form steht auch als farbreines Saatgut zur Verfügung.

Sorten:
  • Blau: keine Sortenbezeichnung, aber der einzige Farbschlag, der einfarbig zur Verfügung steht
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