Herkunft von Iris x hollandica: Die Holländische Iris ist eine alte Kulturhybride, deren Werdegang nicht gänzlich geklärt ist. Es gilt als gesichert, dass die aus dem Atlasgebirge stammende Iris tingitana und die von Nordafrika bis Südfrankreich sowie über Sardinien und Korsika bis auf den italienischen Appenin vorkommende Iris xiphium die wichtigsten Elternarten sind.
Iris xiphium steigt in mediterranen Gebirgsregionen bis etwa 600 m Höhe auf. Die Winter sind auch in diesen Höhen mild und entsprechen in etwa der Winterhärtezone 8.
Beide treten vorrangig in mäßig trockenen bis frischen, (voll-)sonnigen Magerwiesen auf. Meist handelt es sich um feinerde- und humusreiche Böden mit guter innerer Wasserhaltefähigkeit und trotzdem guter Drainage. Während der Sommermonate fallen die Standorte auch trocken.
Die Wildarten befinden sich nicht im Handel.
'Apollo' und 'Professor Blaauw' im ländlichen Garten.
Beschreibung: Iris x hollandica ist ein winter- und teil-sommergrüner Zwiebelgeophyt. Er bildet unter günstigen Bedingungen Tochterzwiebeln und wächst dann zu kleinen Horsten heran. Das Laub treibt bereits im Herbst/Winter aus und zieht bald nach der Blüte ein.
Das grasartige, grüne Laub ist in der oberen Hälfte mehr oder weniger bogig überhängend und erreicht Höhen von etwa 20 bis 30 cm.
Die großen Einzel-Blüten erheben sich im Juni ca. 10 cm über das Laub. Bereits die Blütenfarben der Wildarten sind variabel. Die Hybriden decken ein Farbspektrum ab, das von Weiß über reinem Gelb zu Violett und reinem Blau reicht.
Im Erscheinungsbild ähnlich ist die zierliche, frühjahrsblühende
Iris reticulata.
Verwendungshinweise: Iris x hollandica wird überwiegend für die Floristik verwendet und auch in den Gärten oftmals in erster Linie als Schnittblume betrachtet.
Da Erscheinungsbild ist insgesamt von plakativer Schönheit und in zeitgenössich-naturalistische Pflanzkonzepte schwierig einzubinden. Außerdem erfüllt sie hinsichtlich der Standortansprüche und der eingeschränkten Konkurrenzkraft den Wunsch nach Pflegeleichtigkeit nicht.
Auf der anderen Seite kann es auch ganz reizvoll sein, einen größeren, farblich einheitlichen Bestand in einer steppenartigen Matrix aus niedrigeren bis mittelhohen Gräsern zu sehen.
Wo die Standortbedingungen stimmen, passen Holländische Iris aber v.a. gut in die Rabatten traditioneller, ländlicher Gärten.
'Professor Blaauw' im Detail.
Kultur: Iris x hollandica ist aufgrund des bereits im Winter austreibenden Laubes nur bedingt winterhart. Es kommen nur ganzjährig wärmebegünstigte, vor winterlich kalten Nord- und Ostwinden geschützte Standorte in Frage. Frostschäden am Laub mindern die Vitalität, Blühfreude und Ausdauer.
Im Frühling bis zum Frühsommer werden frische Substrate ohne nennenswerten Trockenstress verlangt. Vom Hochsommer bis zum Herbst verbringen die Zwiebeln die Ruhephase gerne im trocken-warmen Ambiente. Wo man diese Bedingungen nicht erfüllen kann, ist zu erwägen, die Zwiebeln mit dem Einzug des Laubes zu bergen und in einem großen,sandgefüllten Tontopf zu übersommern.
Die Pflanzung erfolgt immer im Herbst als Zwiebeln. Außerhalb dieser Pflanzzeit ist die Art auch nicht verfügbar.
Sorten:
Angel Wings: zweifarbig gelb-weiße Blüte
Apollo: zweifarbig gelb-blassgelbe Blüte
Blue Diamond: preussisch blaue Blüte
Casablanca: weiße, zart-violett überhauchte Blüte
Hildegarde: weiße und verwaschen violette Blüte
Ideal: verwaschen violette Blüte
Magic: tief violett-blaue Blüte
Professor Blaauw: leuchtende, tief blaue Blüte
Purple Sensation: tief violette Blüte
Red Ember: zweifarbig braun-rote und rosa-rote Blüte
Royal Yellow: kräftig gelbe Blüte
Telstar: rein violette Blüte
White Wedgwood: rein weiße Blüte