Naturstandort von Veronica albicans:
Die Weiße Strauchveronika kommt in wintermilden Bergregionen der nördlichen Südinsel Neuseelands in 1.000 bis 1.500 m üNN vor.
Das Klima ist temperiert-maritim. In den Wintermonaten treten nur wenige Frosttage auf und die Niederschläge von knapp 1.000 mm sind recht gleichmäßig über das Jahr verteilt.
Veronica albicans besiedelt sonnige, gut drainierende Fels- und Schotterhänge, die aber aufgrund der hohen Niederschlagsraten dennoch dauerhaft frisch sind.
Die stickstoffarmen bis mäßig nahrhaften Böden sind schwach sauer bis schwach alkalisch.
Ein optimal entwickeltes und eingesetztes Exemplar im Botanischen Garten Zürich:
Beschreibung: Veronica albicans ist ein ausgesprochen trägwüchsiger, immergrüner Zwergstrauch. Die breit-kugeligen Sträucher erreichen unter günstigen Bedingungen im Alter Wuchshöhen von 40 cm und Breiten von bis zu 60 cm.
Die kleinen, ledrig-steifen Laubblätter sind grau-grün.
Die kurzen, weißen Blütenähren erscheinen im Juni/Juli. Die vertrocknenten Blüten nehmen eine rost-braune Färbung an und haften sehr lange, mitunter werden sie erst vom Austrieb des Folgejahres überwachsen.
Molekulargenetische Untersuchungen haben zur Auflösung der Gattung Hebe geführt und Hebe albicans wird seit 2021 der Gattung Veronica zugeschlagen.
Verwendungshinweise: Mit der Art lasse sich anmutige Flächen in felsigen Landschaften herstellen. Sie ist allerdings sehr schwierig zu beziehen und entsprechend kostenintensiv. Außerdem entwickelt sie sich nur unter zuverlässig wintermilden Bedingungen zu ansprechenden Solitären. Ansonsten verbleiben eher kümmerliche, halb niederliegende "Gestrüppe".
Hebe albicans kommt vor allem in größeren Gruppen zur Geltung oder im lockeren, individuenreichen Flächenverband. Sie eignet sich hervorragend zur Gestaltung ruhiger, kontemplativer und dennoch interessanter Anlagen mit etwas exotischem Duktus.
In Pflanzgefäßen kann sie einen dezent-repräsentativen Eindruck unterstützen. Sie muss dann aber hell, weitgehend frostfrei und dauerhaft frisch überwintert werden.
Kultur: Hebe albicans ist nicht vollständig winterhart. Sie benötigt zwingend windgeschützte Standorte und nimmt Schaden bei tiefreichendem Bodenfrost. Insbesondere in Verbindung mit Wintersonne kann es dann auch zum Totalausfall kommen. Das Mulchen des Bodens im Herbst mindert das Risiko etwas.
Soweit nur die äußeren Triebe abfrieren, regeneriert sie nach Rückschnitt willig, verliert dabei aber natürlich mitunter mehrere Jahreszuwächse.
Auch bezüglich der Wasserversorgung ist sie ansprüchlich und verliert sowohl bei Staunässe als auch in Trockenphasen rasch an Vitalität.
Am leichtesten fällt die Kultur daher in wintermilden, niederschlagsreichen Küstenregionen.