Geranium madeirense // Madeira-Storchschnabel

Familie Geraniaceae, Storchschnabelgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Geranium madeirense

Beschreibung

Naturstandort:

 Der Madeira-Storchschnabel (Geranium madeirense) wächst endemisch in den lichten Lorbeer-Wäldern Madeiras. Es handelt sich um immergrüne, niedrigwüchsige Hartlaub-Wälder.

Sie fußen auf skelettreichen, in den oberen Bodenhorizonten feinerde- und relativ humusreichen Vulkan- und Basalt-Felsböden. Die Stickstoffversorgung ist mäßig. In der Regel sind die Substrate kalkarm und reagieren neutral bis sauer.

Der Madeira-Storchschnabel in einer eindrucksvollen Felswandanlage auf Madeira. Bei uns muss er leider mehr oder weniger frostfrei überwintert werden und macht daher etwas Mühe. Es würde sich aber lohnen!

Stilecht in einer Felswand des Botanischen Gartens von Funchal

Das Klima ist stark vom umgebenden Atlantik geprägt, ganzjährig mild und ausgeglichen warm. In den Sommermonaten fällt kaum Regen und auch im Winter sind die Regenereignisse nicht häufig.

Allerdings wird die Wasserversorgung durch ausgeprägte Nebelbildung zumindest in den höheren Berglagen ganzjährig unterstützt. Dennoch können die Wuchsorte über Wochen trocken fallen. Die fellartige Behaarung der Blütenstengel hilft vermutlich, diese Phasen zu überstehen, indem die Haare Wasser aus dem Nebel aufnehmen.

Beschreibung

Geranium madeirense ist eine immergrüne, horstige Staude. Sie ist kurzlebig und stirbt meist nach der ersten Blüte im zweiten Jahr ab.

Sie bildet einen kurzen Stamm und erreicht unter optimalen Bedingungen Wuchshöhen von 100 bis 150 cm. Durch das weit ausladende Laub wird sie fast ebenso breit.



In regenreichen Subtropen wächst Geranium madeirense auch mal auf alten Brückenpfeilern. Selbst ohne Blüte sind die Blattmassen eindrucksvoll.

Die farnartig gefiederten Blätter stehen an kräftigen, rötlich-braunen Stielen. Im zweiten Jahr ihres Daseins biegen sich die Stiele charakteristisch nach unten und stützen die Pflanze am Boden ab. Dies stärkt ihre Standfestigkeit gegen die teils heftigen Winde am Naturstandort.

Im zweiten Standjahr erscheint ein mächtiger, wolkenartiger Blütenstand, der mit seinen rötlichen, filzig behaarten Stengeln stark mit den frisch-grünen Laubblättern kontrastiert. Er wirkt, als würde er zu einer anderen Pflanzenart gehören. Von Anfang März bis Ende Juni erscheinen ausdauernd zahlreiche Blüten in rosa mit dunklerer Aderung.

Verwendungshinweise

Geranium madeirense ist eine beeindruckende Erscheinung. Schon das Laub ist ganzjährig zierend, der Kontrast mit dem üppigen Blütenstand ist von frappierender Schönheit.

Durch den frühen Blühbeginn noch während der mitteleuropäischen Frostphase ist sie nicht wie die meisten anderen mediterranen Kübelpflanzen ohne Weiteres als Balkon- und Terrassenpflanze einsetzbar (s.u.).

Im Handel ist die Art praktisch nur als Saatgut erhältlich.



Sehr schön sieht man hier die stützende Funktion der Blätter - und den eindrucksvollen Blütenstand.

Kultur

Der Madeira Storchschnabel erträgt Frostgrade von bis zu -5 Grad, wenn der Pflanzkübel geschützt oder eingegraben ist. An windgeschützten Südterrassen kann die Art in milden Wintern mit dem Blühbeginn ab Anfang März oft bereits aufgestellt werden.

Die Überwinterung sollte möglichst hell und kühl und nicht gänzlich trocken erfolgen. Je kühler die Überwinterung erfolgt, desto später setzt die Blüte ein und desto länger kann sie im Freien am eigentlichen Standort genossen werden.

Bei der Düngung sollten keine allzu hohen Stickstoffgaben erfolgen, die Art neigt dann etwas zum Vergeilen und verliert an Standfestigkeit.

Geranium madeirense ist gut trockenheitsverträglich, wird in längeren Trockenphasen jedoch unansehnlich und muss neu austreiben. Idealerweise bleiben die Wurzelballen leicht frisch und dürfen zwischen den Bewässerungsgängen gelegentlich etwas abtrocknen.

Während der Vegetationsperiode sollten möglichst warme Standorte gewählt werden, wobei sommerliche Hitzestandorte vermieden werden sollten. Im Frühjahr vollsonnige und im Hochsommer während der Mittagsstunden halbschattige Lagen sind am besten geeignet.

Nach der Blüte sollten Samen gewonnen werden. Sie sind keimfreudig und ohne Schwierigkeiten in zwei Jahren zu blühenden Exemplaren heranzuziehen.

Bilder