Podophyllum pleianthum (Dysosma pleiantha) // Chinesischer Maiapfel
|
Familie |
Berberidaceae, Sauerdorngewächse
|
Pflanzen pro qm |
8.00
|
Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
|
Beschreibung
Naturstandort von Podophyllum pleianthum
Der Chinesische Maiapfel wächst in submontanen bis montanen Bergregionen des süd-östlichen Chinas und v.a. auf Taiwas.
Podophyllum pleianthum gedeiht in feuchten Bergwäldern und absonnigen, ebenfalls feuchten Hangwiesen oder im entsprechenden Unterstand von Gebüschen.
Die Standorte sind dauerhaft frisch bis sickerfeucht. Die humosen Substrate sind skelettreich und mehr oder weniger neutral.
Podophyllum pleianthum überzeugt den geduldigen Gärtner mit einzigartiger Laubstruktur.
Beschreibung
Podophyllum pleianthum ist eine sommergrüne Staude. Sie bildet mit einem langsam kriechenden Rhizom dichtblättrige, zwischen 30 und 60 cm hohe Horste.
Die Art ist trägwüchsig und benötigt einige Jahre, bis sie zur Blüte gelangt. Die bräunlich-violett-roten oder seltener weißen Blüten erscheinen im späten Frühling und werden rasch vom kräftigen Blattwerk verdeckt. Die leuchtend roten Früchte sind zwar zierend, jedoch unter dem Blattschirm kaum wahrzunehmen.
Der eigentliche Zierwert liegt in den großen, gelappten, ledrigen Blättern. Sie erreichen an idealen Standorten Durchmesser von knapp 30 cm.
In den Herkunftsländern wird die Art als Heilpflanze sehr geschätzt, sie gilt als potenzieller Wirkstofflieferant für Krebsmedikamente. Die Pflanze ist aber mit Ausnahme der reifen Beeren in allen Teilen stark giftig.
Gelegentlich wird die Art auch mit dem Synonym "Podophyllum pleianthum" bezeichnet. Der nächste Verwandte, der am "häufigsten" kultiviert wird, ist der Amerikanische Maiapfel (Podophyllum peltatum). Ebenfalls im Handel, meist etwas teurer aber mit dafür mit auffälligerem Fruchtschmuck ist das Himalaya-Fußblatt (Podophyllum hexandrum).
Das engste Verwandschaftsverhältnis besteht aber zu Podophyllum versipelle, zu dem vermutlich auch natürliche, hybride Übergangsformen bestehen, die die Artabgrenzung nicht erleichtern.
Verwendungshinweise
Podophyllum pleianthum ist praktisch nicht im Handel. Dabei ist sie eine eindrucksvolle, diskret-exotische Erscheinung. Man benötigt halt Geduld, um das Potenzial der Art erkennen zu können. Für Anlagen, die am Besten direkt nach der Pflanzung fertig aussehen sollen - also für fast alle - kommt sie damit nicht in Frage.
Sie lässt sich sehr schön in lichte, fremdländisch-rätselhafte Waldbilder und Gehölzränder einbinden. Zusammen mit Waldgräsern und Farnen lassen sich sehr interessante Laubstrukturen entwerfen, die auch ohne Blüten wirken. Perfekt ist z.B. eine Unterpflanzung mit der niedrigen, wintergrünen Breitblättrigen Segge und im Hintergrund ein Solitärfarn wie den Filigranfarn 'Proliferum Herrenhausen'.
Natürlich lassen sich auch eine Reihe asiatischer Blütenstauden stilgerecht einbinden, allen voran z.B. das Holunderblättrige Schaublatt, dass selber auch mit apartem Laub aufwarten kann.
Kultur
Die Art entwickelt sich in den ersten Jahren nach der Pflanzung träge. Sie benötigt etwa fünf Vegetationsperioden verstärkte Aufmerksamkeit, um nicht von der Konkurrenz überrannt zu werden.
Nach der Etablierung ist die Art auf dauerhaft frischen bis feuchten Waldböden in licht halbschattigen bis licht schattigen Lagen recht standhaft und langlebig.
Wärmebegünstigte, windgeschützte und luftfeuchte Standorte steigern die Vitalität spürbar. In Regionen mit häufig auftretenden tiefen Barfrösten sollten nur geschützte Lagen gewählt werden oder im Herbst mit einer entsprechenden Laubmulchung reagiert werden.
Die Vermehrung ist vegetativ durch vorsichtiges Abtrennen der kräftigen Rhizomteile bei älteren Exemplaren möglich.
Die Art ist selbststeril, d.h. innerhalb eines Klons werden keine Samen angesetzt. Es kommt aber zum Samenansatz bei Befruchtung mit praktisch allen anderen Podophyllumarten. Saatgut sollte nicht austrocknen, sondern rasch nach der Erntereife im Grunde nach den Prinzipien für Kaltkeimer behandelt werden.