Amaranthus cruentus // Rispen-Fuchsschwanz, Färber-Fuchsschwanz
Beschreibung
Naturstandort von Amaranthus cruentus
Der Rispen-Fuchsschwanz stammt ursprünglich aus Mittelamerika und gehört dort zu den prähistorischen Nahrungspflanzen. Als solche wird sie weltweit angebaut und hat sich auf allen Kontinenten einbürgern können.
Exemplar mit typischem Erscheinungsbild
Auch in Europa ist Amaranthus cruentus nahezu flächendeckend eingebürgert (Karte der europäischen Verbreitung). In Deutschland findet er sich unbeständig in nahrhaften, frischen und kurzlebigen Ruderalfluren an allerlei gestörten Plätzen in den mitteldeutschen Wärmeregionen und der Wärmeinsel Berlin ein. Er ist dabei etwas weniger verbreitet als der Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus).
Amaranthus cruentus besiedelt auch im natürlichen Verbreitungsgebiet frische Erdanrisse, wie sie z.B. durch Hangrutschungen, Abbrüche von Uferböschungen oder durch umgelagerte Sandbänke in Flussbetten nach Hochwasserereignissen auftreten.
Die Standorte sind (voll-)sonnig, frisch und nahrhaft sowie meist basenreich.
Auch in den Subtropen hat der Rispen-Amaranth seine Liebhaber.
Beschreibung
Amaranthus cruentus ist eine horstige, nicht frostharte Einjährige. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 50 und 150 cm. In Ausnahmefällen können auch bis zu 200 cm erreicht werden.
Das Erscheinungsbild ist variabel. Die Urform ist durch einen schlanke, aufrechte Blütenrispe mit burgunder- bis rostroter Färbung gekennzeichnet. Es treten aber auch Varietäten mit grünlichen Blüten auf. Die Blütezeit beginnt ab Anfang Juli und reicht ausdauernd bis zu den ersten Nachtfrösten. Die Samenstände sind bis in den Winter hinein zierend.
Die Laubblätter zeigen in der Regel ein rötliche Aderung und rot überlaufene Blattpartien auf. Mitunter dominieren purpurne Rottöne sogar vollständig und der Grünanteil kann gänzlich fehlen.
Die Samen sind eiweißreich und werden ähnlich wie Getreide verwendet. In Müslis und Süßriegeln finden die kleinen Samen als Ballast- und Trägerstoff Verwendung.
Blätter können ähnlich wie Spinat in Salaten oder gekocht zubereitet werden. Auch die Keimlinge werden verzehrt.
Im Erscheinungsbild relativ ähnlich ist der seltener kultivierte Trauer-Fuchsschwanz (Amaranthus hypochondriacus).
Verwendungshinweise
Amaranthus cruentus wird seltener verwendet als Amaranthus caudatus, der es mit seinen exaltiert herabhängenden Rispen früh zu Gartenehren gebracht hat.
Trotzdem eignet sich auch der Rispen-Fuchsschwanz ganz passabel als Bestandteil von Rabatten und Staudenbeeten im ländlichen Garten. Mit seinen aufrechteren Blütenständen lässt er sich strukturell eigentlich sogar leichter einpassen.
Sorten mit rotem Laub bilden von Ende Mai bis in den Spätherbst kräftige, barock anmutende Farbpunkte. Im Umfeld repräsentativer Landsitze lassen sich pompöse Rabatten zusammen mit silberlaubigen Beifüßen wie Artemisia absinthium 'Lambrook Silver' als Grundstruktur und ausdauernden, traditionellen Blühaspekten wie die des Garten-Feinstrahls andenken.
In bäuerlichen Gemüsebeeten sieht man v.a. rotlaubge Sorten regelmäßig als dekoratives Element oder als Futterpflanze für die private Hühnerhaltung. Auch Singvögel wissen die Samenstände als Winterfutter zu schätzen.
Zierform mit weniger aufrechtem Wuchs
Kultur
Die Art entwickelt sich optimal auf nahrhaften, luftig-humosen Lehmböden mit guter Stickstoffversorgung. Idealerweise fällt der Boden nicht trocken, sondern ist dauerhaft frisch. Stauende Feuchtigkeit ist ungünstig.
Die Aussaat erfolgt in Vorkultur ab Mitte Februar bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Nach den Eisheiligen kann ins Freiland verpflanzt werden. Eine Direktaussaat ist ebenfalls ab Anfang Mai möglich, der Blühzeitraum verkürzt sich dadurch um einige Wochen. Wo offene Bodenstellen zur Verfügung stehen, versamt sich die Art auch im Garten willig selbst.
Sorten:
Hopi Red Dye: kräftig pupur-rotes Laub ohne Grünanteile, dass sich kaum vom Rot der Blüten unterscheidet, bis 80 cm hoch
Hot Bisquits: grünes Laub und zimt-hell-braune blütenstände, bis 130 cm hoch
Velvet Curtains: kräftig pupur-rotes Laub ohne Grünanteile, dass sich kaum vom Rot der Blüten unterscheidet, bis 150 cm hoch