Ligusticopsis wallichiana (Selinum wallichianum) // Kaschmirdolde, Himalaya-Silge
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Familie |
Apiaceae, Doldenblütler
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Ligusticopsis wallichiana (Selinum wallichianum)
Die Kaschmirdolde ist im gesamten Himalaya verbreitet. Sie kommt oberhalb von 2.500 m üNN im Bereich der montanen bis subalpinen Höhenstufen vor. Im südlichen Verbreitungsgebiet steigt sie bis über 4.000 m üNN auf.
Ende September kurz vor dem endgültigen Abblühen
V.a. im westlichen Himalaya sind die schneereichen Winter in diesen Höhenlagen mit denen der Alpen vergleichbar. Während der Sommermonate sorgt der einsetzende Monsun für ergiebige und regelmäßige Niederschläge.
Ligusticopsis wallichiana besiedelt Ränder von Bergwäldern, (sicker-)frische Felshänge, Bergwiesen und Säume. Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig.
Die Wasserversorgung ist aufgrund der hohen Niederschläge auch auf durchlässigen Steilhängen dauerhaft frisch. Die Bodensubstrate sind feinerdereiche, gut drainierte Skelettböden mit relativ guter Nährstoff- und Basenversorgung.
Mäßig vitale Kaschmirdolden vor Calamagrostis brachytricha.
Beschreibung
Ligusticopsis wallichiana ist eine horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht je nach Standortbedingungen 60 bis 100 cm Wuchshöhe, unter optimalen Bedingungen auch bis 130 cm.
Die breiten, weißen Doldenblüten erscheinen ab Ende Juli. Sie stehen an rötlichen Stielen. Die Samenstände sind weniger zierend und ausdauernd, als man dies von anderen Doldenblütlern kennt.
Das Laub ist fein gefiedert. Es zieht früh im Herbst, teilweise auch schon im Spätsommer ein und verliert dabei zunehmend an Zierwirkung.
Mitunter wird sie auch unter dem Synonym "Cortia wallichianum" geführt. Der korrekte botanische Name ist derzeit aber "Ligusticopsis wallichiana". Im Handel ist "Selinum wallichianum" üblich.
Zusammen mit Agastasche 'Blue Fortune' und Palmlilien-Mannstreu
Verwendungshinweise
Die Himalaya-Silge ist ein attraktiver Doldenblüter und in einer Vielzahl denkbarer Situationen sehr gut einsetzbar. Es ist durch das farnartige, zierende Laub und die reizvolle Blüte an den rötlichen Stengeln vom Austrieb bis zum Spätsommer ansprechend. Leider sind die Samenstände nicht so zierend, wie man es von manch anderem Doldenblütlern kennt.
Schwerer wiegt jedoch die Unzuverlässigkeit und die Kurzlebigkeit, die ihren Einsatz vielerorts eher zum Glückspiel denn zur Freude macht. Optisch ziemlich ähnlich, ausdauernd und alles andere als divenhaft ist die noch zu wenig bekannte Cnidium silaifolium. Diese blüht allerdings schon ab Mitte Juni bis Mitte Juli, hat aber noch bis Anfang September dezent zierende, hell-grünliche Samenstände.
Wo Ligusticopsis wallichiana funktioniert, bringen die großen und doch dezenten Blüten Natürlichkeit und dauerhafte Struktur in Rabatten, Wiesen und Säume und lassen sich zweifellos hervorragend kombinieren.
Himalaya-Silge am Rande eines simulierten Gebirgsbaches.
Kultur/Pflege von Ligusticopsis wallichiana
Die Art ist recht kurzlebig und nach erfolgreicher Etablierung einigermaßen robust. Allerdings muss man von relativ hohen Ausfallraten bei neu gepflanzten Exemplaren nach dem ersten Blütenflor ausgehen. Oftmals geht alle Kraft in wenige Haupttriebe und die Ausbildung von basalen Knospen wird dabei "vergessen". Solche Pflanzen treiben nicht wieder aus.
Evtl. ist es hilfreich, im Jahr der Pflanzung auf die Blüte zu verzichten und die Haupttriebe frühzeitig zu pinzieren (entspitzen), um die Bildung von basalen Knospen anzuregen.
Auf nahrhaften, gleichmäßig frisch gehaltene Standorten hat man die beste Aussicht auf eine ansehnliche Kaschmir-Dolde.
Gut eingewachsene Exemplare überstehen auch kürzere sommerliche Trockenphasen, sind ohne Trockenstress aber deutlich vitaler. Neupflanzungen kommen ohne Bewässerung aber nur in niederschlagsreichen Regionen auf wasserhaltenden Böden schadlos über den ersten Sommer.
Ungünstig sind schattige Standorte und stauende Nässe. Im Halbschatten, gerne auf dauerhaft frischen, skelettreich-humosen, nahrhaften Lehmböden, funktioniert sie am ehesten.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.