Sasa veitchii // Veitch´s Bambus

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 2.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sasa veitchii: Veitch's Bambus kommt im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu vor. In England verwildert er aus Gartenkulturen.

Er wächst hier überwiegend im Unterwuchs von Laub- und Laubmischwäldern, dringt aber auch in Bergwiesen an absonnigen Hängen vor.

Die klimatischen Bedingungen sind ozeanisch geprägt mit milden Wintern und ganzjährig hohen Niederschlägen. In den bevorzugt besiedelten Bergregionen zwischen 500 und 1.300 m üNN treten im Winter Frostphasen regelmäßig auf.

Die humosen, meist nahrhaften Waldböden sind dauerhaft frisch bis feucht und schwach alkalisch bis sauer.



Sasa veitchii ist ein ganzjährig ausdrucksstarker Bambus.

Beschreibung

Sasa veitchii wird am Naturstandort ein bis zu 200 cm hoher, stark auläufertreibender Bambus. In Mitteleuropa ist die Wuchskraft etwas gedämpft und er erreicht nur Höhen von 70 bis 140 cm. Er bildet mit der Zeit mehr oder weniger dichte, ziemlich unduldsame, stark in die Fläche drängende Bestände. Durch die bodentiefe Belaubung hat die Art bodendeckende Qualitäten.

Das breite, immergrüne Laub ist im Austrieb frisch grün und dunkelt im Laufe des Sommers nach. In den Herbst und Wintermonaten entwickeln alle Blätter einen trockenen, creme-weißen Blattrand. Die Art wirkt aus einigen Metern Entfernung  dann wie panaschiert.

Der Austrieb erfolgt relativ spät, je nach Region ist damit ab Anfang Juni bis Anfang Juli zu rechnen.

Sasa veitchii hat ein ziemlich eigenständiges Erscheinungsbild. Im Sommerhalbjahr birgt der hochwüchsigere Sasa palmata ein gewisses Verwechslungspotenzial. Eine ähnliche Sommer-Ausstrahlung, allerdings zierlicher und mit deutlich kleinerem Laub entwickelt der Mäusedorn-Bambus (Shibataea kumasasa).



Exemplare kurz nach dem Frühlingsaustrieb

Verwendungshinweise

Sasa veitchii ist zumindest im Winterhalbjahr eine der auffälligsten Bambusarten. Sie wird bislang eher selten verwendet, hätte aber eindeutig viel mehr Beachtung verdient.

Sie ist v.a. in größeren Anlagen im lichten Unterwuchs von Bäumen oder an absonnigen Mauern und Gebäudeteilen eine gute Alternative für exotisch-repräsentative Anmutungen. Wo sie genug "Auslauf" hat und sie nur mit anderen Bambussen oder Gehölzen konkurriert, kann sie auch ohne Rhizomsperren verwendet werden.



Im Spätsommer ist das Laub nachgedunkelt und matt. Die Trocknung des Blattrandes setzt bereits ein.

Aus der Nähe gesehen ist die Panaschierung des Herbst/Winterlaubes klar als trockener Blattrand zu erkennen und der Reiz verblasst etwas. Es ist daher besser, die Art so zu platzieren, dass sie nur aus einigen Metern Entfernung betrachtet werden kann.

Prinzipiell ist sie auch für die Kultur in großen Kübeln geeignet, diese stehen aber selten im Hintergrund. Außerdem dürfen die Wurzelballen nicht vollständig durchfrieren.



Der Vorjahresaustrieb wird vom Neuaustrieb gut verborgen.

Kultur

Sasa veitchii ist v.a. in atlantisch geprägten, wintermilden und sommerfeuchten Regionen ausreichend winterhart und vital. In kontinentalen Lagen oder höheren Berglagen ist die Art nur in geschützten Situationen auf Dauer befriedigend. Hier ist auch stärker auf kleinklimatisch luftfeuchte Lagen zu achten.

Generell ungünstig sind Standorte, die winterlichen Nord-/Ostwinden ausgesetzt sind und dabei wohlmöglich noch Wintersonne empfangen.

Trockenphasen mindern die Vitalität und sollten vermieden werden. Wo bei hoher Luftfeuchtigkeit dauerhaft frische bis feuchte Böden und frostarme Winter gewährleistet werden können, kann die Art auch sonnig stehen. Stimmiger und vitaler ist sie jedoch in licht halbschattigen bis licht schattigen Situationen.

Das Laub des Vorjahres wirkt in Kombination mit dem neuen Jahresaustrieb mitunter etwas struppig. Es ist daher durchaus eine Option, die Art direkt vor dem Neuaustrieb bodentief zurückzuschneiden. Die Bestände werden dadurch kompakt und machen einen frischen Eindruck. Nimmt man den Rückschnitt erst während des Neuaustriebes vor, verstärkt man die bodendeckende Wirkung und schafft ruhigere, weil gleichmäßig hohe Flächen.

Bilder