Plectranthus scutellarioides (Solenostemon scutellarioides) // Buntnessel
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Plectranthus scutellarioides (Solenostemon scutellarioides)
Die als Blattschmuckpflanzen kultivierten Buntnesseln sind hybridisiert, die wichtigste Elternart ist aber Plectranthus scutellarioides. Sie stammt aus den tropischen Regionen Süd-Ost-Asiens, Ozeaniens und dem Norden Australiens. In Mittelamerika, der Karibik und Costa Rica ist die Art neophytisch eingebürgert.
'Bronze Age' im Barock-Garten mit Buchs-Einfassung, Tagetes und Gaura lindheimeri
Plectranthus scutellarioides wächst in sonnigen bis halbschattigen Wald- und Gehölzrändern auf humos-nahrhaften, dauerhaft frischen bis sickerfeuchten Standorten.
Die Bodenreaktion ist schwach alkalisch bis sauer.
Dem Reiz des leuchtenden Grün-Gelb von 'Citron Dash' kann man sich nur schwer entziehen.
Beschreibung
Plectranthus scutellarioides ist eine immergrüne, horstige, am Grunde etwas verholzende Staude. Sie hat einen stark buschigen Wuchs. Sie ist nicht frostverträglich und wird in Mitteleuropa als Zimmerpflanze oder im Außenbereich einjährig kultiviert.
Die nesselartigen Blätter der Wildform sind oliv-grün mit rötlich-braunem Austrieb oder einfach nur frisch-grün. Die Blattfärbung ist aber von Natur aus variabel und wurde durch vegetative Vermehrung und gezielte Einkreuzung anderer Plectranthus-Arten abenteuerlich diversifiziert.
Die blauen Lippenblüten sind im Vergleich zur Farbenpracht der Blätter zu vernachlässigen. Sie erscheinen im Hochsomer.
Im Handel ist auch das Synonym "Coleus scutellarioides" nach wie vor üblich.
'Henna'
Verwendungshinweise
Die großer Zeit der Buntnesseln liegt schon einige Jahrzehnte zurück und noch immer kann man sich mit den im wahrsten Sinne bunten, manchmal schreiend plakativem Farbenrausch schwertun. Insbesondere der hartnäckige Ruf als Oma´s Liebling erschwert dem ambitionierten zeitgenössischen Gärtner die unvoreingenommene Verwendung.
Es gibt aber Farbvariationen, die eine modernere Anmutung haben und bei denen sich eine kreative Herangehensweise an die Verwendung durchaus lohnen könnte. Vielleicht probiert man eine einfarbig leuchtend-grüne Form in einer Matrix aus mittelhohen, Gräsern wie der rost-braunen Carex comans oder umgekehrt eine einfarbig rost-rote Buntnessel zwischen der grünen Wildform des Japan-Zwergschilfs?
Auch Kübel mit einer prächtigen Buntnessel auf Balkon und Terrasse können mit viel Fingerspitzengefühl zu einem Blickfang werden.
Es ist allerdings nicht ganz einfach, gezielt Sorten zu erstehen. In der Regel wird man auf Schnäppchen im Baumarkt oder gar Liebhaber-Tauschbörsen angewiesen sein.

'Brilliancy'
Kultur/Pflege von Plectranthus scutellarioides
Buntnesseln vertragen nicht nur keinen Frost, sondern generell überhaupt keine kühlen Temperaturen. Unterhalb von 14 Grad reagieren sie verschnupft. Vor Mitte Mai braucht man sie daher praktisch nirgends ins Freiland zu bringen.
Will man Exemplare überwintern, holt man sie spätestens Mitte Oktober in den beheizten Wintergarten oder einfach an das hellste Fenster im Wohnraum. In der Regel reicht es aber, von den schönsten Blatttrieben Kopfstecklinge zu nehmen und diese im Wasserglas oder gleich in humosem Substrat zu bewurzeln. Sie kommen meist besser über den Winter als Altpflanzen.
Die Blüten werden in den meisten Fällen schon im Ansatz ausgeschnitten, um alle Kraft in die Blattentwicklung fließen zu lassen. Ihr Zierwert hält sich auch in Grenzen und aus den Samen entstehen unberechenbar gefärbte Nachkommen.
Buntnesseln haben vom Besten gerne viel: viel Sonne, viel Wasser bei guter Bodendrainage, viele Nährstoffe. Manche Formen sind aber vitaler, wenn sie nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sind. Absonnige oder gar schattige Lagen sind ungeeignet.
Die Blütenstände sind ästhetisch nicht erforderlich.
Sorten:
rotlaubige Formen
Autumn: fast einfarbig rost-rot, leichte gelb-grüne Sprenkelung
Black Prince: tief bordeaux-rot mit zartem, leuchtend grünem Rand
Brilliancy: leuchtend rost-rot mit sehr feinem, gelb-grünem Rand, der sich an älteren Blättern fast wieder auflöst
Bronze Age: einfarbig tief bronze-braun-rot, etwas variabel, manchmal violette oder leuchtend rote Anteile, mitunter grünlicher Überflug
Crimson Ruffles: tief-dunkel bordeaux-rot mit rosa-roter Mittelzeichnung
Dark Chocolate einfarbig tief braun-rote Blätter
Dark Star: einfarbig schwarz-rote Blätter
Wintersonne: braun-rot mit schmalem, gelb-grünen Blattrand
gelblaubige Formen
Golden Bedder: junge Blätter leuchtend grünlich-gelb, später warm gold-gelb mit brauner Mittelader, schlanke Blattform
Citron Dash: leuchtend grünlich-gelbes, vollkommen einfarbiges Laub
grünlaubige Formen
Combat: oliv-grün mit tief bordeaux-roten Sprenkeln, Unterseite einfarbig tief bordeaux-rot
Fishnet Stocking: frisch-grün mit intensiver Netzzeichnung der Blattadern in kräftigem Braun-Rot
Henna: oliv-grün mit bordeaux-roter Unterseite, stark gezackte Blattränder
Nevada: leuchtend gelb-grünes Laub mit braun-roter Blattaderung
Pineapple: leuchtend gelb-grün mit unregelmäßigen braun-roten Flecken