Prunus lusitanica // Portugiesischer Kirschlorbeer, Iberische Lorbeerkirsche

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Prunus lusitanica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Prunus lusitanica

Der Portugiesische Kirschlorbeer ist im westlichen Süd-Europa und Nord-Afrika sowie auf den Kanaren und Azoren verbreitet. Auf den Britischen Inseln ist er eingebürgert.

 Die Kübelkultur ist in Mitteleuropa die Standardverwendung für Prunus lusitanica.

Prunus lusitanica kommt an schwach sonnigen bis absonnigen, auch im Sommer meist frischen Stellen in der Strauchschicht Hartlaubwälder und in den immergrünen Lorbeer- und Wacholderwäldern der Bergregionen in subtropischen Klimazonen vor.

Die Wuchsorte zeichnen sich durch milde Winter ohne oder nur mit nur geringen Frostgraden und mehr oder weniger niederschlagsreichen, warmen Sommern aus.

Wo die Sommer trockener, mediterraner geprägt sind, besiedelt die Iberische Lorberkirsche Sonderstandorte an Sickerstellen von Berghängen, die auch im Sommerhalbjahr nur selten gänzlich abtrocknen.

Die skelettreichen Böden sind stickstoffärmer bis mäßig nahrhaft und reagieren bevorzugt neutral bis schwach sauer.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (7)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (5)  Stickstoff (3)

 Die Zierwirkung des jungen Blattaustriebs im Frühling ist nicht zu unterschätzen.

Beschreibung
Prunus lusitanica wächst am Naturstandort meist als mehrstämmiger Kleinbaum und erreicht knapp 10 m Wuchshöhe, einstämmige Exemplare können auch bis zu 20 m hoch werden.

In Mitteleuropa wächst die Art als Normalstrauch mit 2 bis 3 m Höhe. Die immergrünen Sträucher sind reich verzweigt. Charakteristisch ist das tiefgrüne, glänzend-ledrige Laub.

Die jungen Zweige und der Blattaustrieb sind weinrot gefärbt. In dieser Phase besteht eine gewisse Verwechslungsgefahr mit Photinia x fraseri, deren Austrieb allerdings leuchtender und lang anhaltender rot färbt.

Im Juni erscheinen kleine, weiße Blüten in langen, aufrechten Trauben. Die Blüten duften ausgeprägt süßlich. Im Spätsommer bilden sich kleine, schwarze Kirschen.

Wesentlich bekannter ist die inflationär verwendete Prunus laurocerasus.

Mit dem Portugiesischen Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) lassen sich sehr repräsentative Situationen gestalten.Mitunter wird die Exklusivität mit Hilfe von Prunus lusitanica auch auf die Spitze getrieben.

Verwendungshinweise
Prunus lusitanica setzt sich optisch ausreichend von der viel häufiger verwendeten, grobschlächtigeren Prunus laurocerasus ab, um eine interessante, aparte Erscheinung abzugeben.

In Mitteleuropa wird sie vorrangig als Kübelpflanze im repräsentativem Kontext kultiviert und muss dann hell und frostfrei überwintert werden.

Im südlichen Mitteleuropa wird sie gelegentlich in parkartigen Anlagen auch im Freiland verwendet, in der Regel als Schnitthecke oder größeres Formschnittgehölz.

Der Portugiesische Kirschlorbeer ist eine sehr schöne Wahl für mediterrane Gärten, denen sie ganzjährig ein attraktives Gerüst verschafft. Die Art ist ausgesprochen schnittverträglich und stellt im exotischerem Ambiente einen stilechten Ersatz für den Buchsbaum dar.

Im Handel ist die Art auch als Kugelform, als geschnittenes Heckenelement und als Hochstamm mit Kugelkrone erhältlich.

 Entlang der "Goldküste" des Zürichsees ist der Portugiesische Kirschlorbeer ein gern gesehener Gast.

Kultur
Prunus lusitanica ist in Mitteleuropa in geschützten Lagen durchaus ausreichend winterhart. Winterliche Ausfälle durch Trockenschäden sind meist dann zu beklagen, wenn die Exemplare bei tief gefrorenem Boden trockenen Winden und/oder Wintersonne ausgesetzt sind. Tief eingewurzelte, ältere Exemplare leiden kaum noch unter Wintertrocknis. Insgesamt etwas winterfester ist aber Prunus laurocerasus, wobei das nicht uneingeschränkt für alle Sorten gilt.

Ansonsten stellt die Art recht geringe Kulturanforderungen. Während sie am Naturstandort auch in etwas verschatteten Lagen vorkommt, wirkt sie in Gartenkultur in sonnig-warmen Situationen besser und entwickelt sich vitaler. Allerdings kann volle Mittagssonne Trockenstress und Vitalitätsverluste begünstigen.

Stauende Nässe ist generell ungünstig und führt v.a. im Winter früher oder später zum Totalverlust. Ideal ist eine gleichmäßige Wasserversorgung, kürzere Trockenphasen werden aber nach der Etablierung schadlos ertragen.

Wenn man will, kann man Prunus lusitanica auch wie ein Plastikbäumchen aussehen lassen ...

Sorten:
  • Angustifolia: Höhe/Breite 200/150 cm, mit schmaleren Blättern, relativ gute bis sehr gute Winterhärte (Handelsstandard)
  • Myrtifolia: Höhe/Breite 200/150 cm, von 'Angustifolia' kaum zu unterscheiden, relativ gute bis sehr gute Winterhärte

  • Dunkel grünes Laub und créme-weiße Blüten sind ein attraktives Paket.

    Bewertung der Sorten durch Bund deutscher Baumschulen e.V. http://www.gehoelzsichtung.de/gehoelze/prunus.htm: FETT= ausgezeichnete Sorten, Unterstrichen = sehr gute Sorten

    Bilder