Phyllostachys aureosulcata // Peking-Bambus
Beschreibung
Naturstandort von Phyllostachys aureosulcata
Der Peking-Bambus wächst im Unterwuchs lichter Bergwälder im gesamten Osten Chinas. Im mittleren und südlichen Osten der USA ist er stellenweise eingebürgert.
Phyllostachys aureosulcata bevorzugt humos-skelettreichen Böden. Sie sind nahrhaft und mäßig basenreich bis sauer. Die hohen Niederschläge im Verbreitungsgebiet sorgen für ganzjährig frische bis sickerfeuchte Bedingungen. Die gute Drainage bzw. die Hanglagen verhindern aber, dass stauende Nässe auftritt.
Phyllostachys aureosulcata sprengt die Dimensionen normaler Hausgärten, passt aber wie hier insofern gut zum Riesenmammutbaum.
Beschreibung
Phyllostachys aureosulcata ist ein immergrüner, flächig wuchernder Bambus. Er erreicht am Naturstandort bis zu 9 m Wuchshöhe, in Mitteleuropa mit den Jahren über 6 m. Die Triebe werden bis zu 4 cm im Durchmesser stark.
Die Belaubung bleibt auch im Alter mehr oder weniger bodentief erhalten. Der Wuchs der Triebe geht dennoch nur wenig in die Breite, alle Kraft entwickelt sich in die Horizontale. Triebspitze und Seitenäste bleiben auch im Alter weitgehend aufrecht und biegen sich kaum wie z.B. bei Fargesia murielae üblich zum Boden. Allerdings neigen sich die außenstehenden Halme ohne Stütze oft schräg nach Außen.
Der Austrieb junger Exemplare übertrifft den Austrieb des Vorjahres gerne um mehr als einen halben Meter.
Der Austrieb erfolgt im Mittel ab Mitte Mai. Auf nahrhaften, gut wasserversorgten Standorten nehmen die Triebe oft eine Zick-Zack-Form an. Sie entsteht durch das rasante Längenwachstum und der damit verbundenen Gewichtszunahme, der die jungen Triebe vor der Verholzung nachgeben.
Die reifen Triebe des Typs sind grün mit orange-gelben Längsstreifungen. Im Handel sind vorrangig die beiden Auslesen mit gänzlich orange-gelben Trieben.
Ähnlich sind die etwas niedriger bleibenden Phyllostachys nuda mit grünen Trieben und Phyllostachys bissetii mit oliv-grünen Trieben. Zierlicher bleiben Phyllostachys aurea mit grünen Trieben und gelblich-grünem Laub sowie Phyllostachys nigra mit schwarz-braunen Trieben. Beide gelten als etwas frostempfindlicher.
In China werden die jungen Sprossen verzehrt.
Verwendungshinweise
Phyllostachys aureosulcata ist zweifellos eine eindrucksvolle Erscheinung. Allerdings benötigt sie viel Platz und kommt nur in sehr großzügigen Anlagen sinnvoll zur Geltung.
In der Regel wird die Art als überdimensionale Hecke verwendet, denkbar wäre aber auch ein Einsatz im Unterwuchs lichter Bäume für exotische Waldsituationen. Allerdings muss dann eine extrem wirkungsvolle Wurzelsperre vorgesehen werden, sollen sich mittelfristig noch andere Stauden oder Sträucher halten.
Auftragsplanende sollten von einem Einsatz der Art absehen, um sich nicht früher oder später mit Schadensersatzforderungen des Auftraggebers wegen zerstörter Pflasterwege oder Fassaden konfrontiert zu sehen. Und auch in Eigenverantwortung handelnde Gartenbesitzende sollten sich der Gefahr jederzeit bewusst sein, die von einem Peking-Bambus - nicht für Leib und Leben - aber doch für Hab und gut ausgeht.
Ohne Schnittmaßnahmen bleiben die Triebe tief belaubt.
Mitunter wird sie auch in sehr großen Pflanzgefäßen gehalten, wofür sie aufgrund des Expansionsbedürfnisses und des hohen Wasserbedarfs aber nur vorübergehend geeignet ist.
Es kann auch durchaus ansprechend sein, alte Exemplare im unteren Drittel zu einer Schirmform aufzuasten und die gelblichen Bambusrohre freizulegen.
'Aureocaulis' ist die übliche Kulturform in Europa.
Kultur
Phyllostachys aureosulcata ist in den meisten Regionen Mitteleuropas im Prinzip ausreichend winterhart. Allerdings verträgt er keine Wintersonne in Verbindung mit gefrorenen Böden. Es kommt sonst rasch zu erheblichen Trockenschäden.
In harten Wintern in rauhen Lagen kann die Art auch gänzlich zurückfrieren, treibt aber meist wieder aus. Sehr große Solitäre stammen oft aus mediterranen Vermehrungsbetrieben, in denen die Exemplare niemals Frost ausgesetzt waren. Es ist sicherer, kleinere Qualitäten aus mitteleuropäischer Produktion zu beziehen.
Um möglichst vitale Bestände zu erhalten, sollten daher generell windgeschützte, wärmebegünstigte aber trotzdem luftfeuchte Lagen gewählt werden. Während bei ausreichender Bodenfeuchte im Sommer sonnige Standorte wegen der höheren Wärmemenge günstig sind, sollten die tiefer stehende Sonne im Winter von Gebäuden oder dichten Baumkronen abgefangen werden.
Soll die Art ihre volle Wuchskraft entfalten, werden längere Trockenphasen vermieden. Etablierte Exemplare kommen auf tiefgründigen, guten Substraten aber selbst im niederschlagsarmen Nord-Osten Deutschlands problemlos ohne Bewässerung über die Sommer. Die Wuchskraft ist auf mäßig rockenen Standorten natürlich etwas reduziert, was aber kein Nachteil ist.
Kübelpflanzen dürfen nicht vollständig durchfrieren und müssen auch im Winter gewässert werden.
Phyllostachys aureosulcata muss generell mit effektiven, tiefreichenden Wurzelsperren versehen werden. Die Rhizome sind in der Lage, auch Mauerwerk zu beschädigen. Langfristig gibt es kaum eine Möglichkeit, den zerstörerischen Ausbreitungsdrang einzudämmen.
Sorten:
Aureocaulis: wie der Typ, intensiv gelbe Stängel (Handelsstandard)
Spectabilis: wie der Typ, ausgeprägt gelbe Stängel (Handelsstandard)