Naturstandort von Lindera benzoin: Der Wohlriechende Fieberstrauch kommt in der Osthälfte der USA und dem äußersten Süd-Osten Kanadas vor. Im Süden reicht das Verbreitungsgebiet in der Unterart Lindera benzoin var. pubescens bis in den Osten von Texas und zum Golf von Mexiko. In Florida fehlt die Art weitgehend. Sie besiedelt das Tiefland und steigt bis in montane Höhenlagen auf.
Lindera benzoin wächst meist im lichten Unterwuchs oder am Rande von Mischwäldern auf frischen bis feuchten, nahrhaften Böden. Die Art kommt auch entlang von Flussufern, am Rande von Bruchwäldern und den höher gelegenen Bereichen von Sümpfen vor. Im niederschlagsreichen Bergland ist sie auch an sickerfrischen bis sickerfeuchten, verbuschten Hängen in sonnigen Lagen anzutreffen.
Gegenüber der Bodenreaktion ist der Fieberstrauch tolerant und meidet nur die extrem sauren bzw. stark alkalischen Bereiche.
Lindera benzoin im halbschattigen Unterstand in ansprechender Herbstfärbung
Beschreibung
Lindera benzoin ist ein sommergrüner Normal- bis Großstrauch. Gelegentlich bildet er auch kleine, meist mehrstämmige Baumformen, die dann gut 5 m Wuchshöhe erreichen. Die Strauchformen bleiben mit 1,5 bis 3,0 m Höhe niedriger.
Die Strauchformen bilden nicht selten durch Wurzelschößlinge breite Büsche, am Naturstandort können auch klonale Gebüschgruppen entstehen. Der Ausbreitungsdrang ist zumindest in Mitteleuropa aber nicht besonders ausgeprägt.
Die gelblich-grünen Blüten erscheinen am vorjährigen Holz vor dem Blattaustrieb gegen Ende März. Sie verströmen einen angenehmen, süßlichen Duft und sind von zurückhaltender, aber ansprechender Zierwirkung.
Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Weibliche Exemplare entwickeln leuchtend rote, knapp olivengroße Früchte. Ihre Zierwirkung ist ebenfalls zurückhaltend, da meist nur wenige Früchte heranreifen.
Soweit die Sträucher nicht zu schattig stehen, verfärbt sich das Herbstlaub leuchtend gelb.
Lindera benzoin war ein bedeutender Gewürz- und Medizinalstrauch der Ureinwohner Nordamerikas. Die Blätter, Blüten und Früchte sind für aromatische Teeaufgüsse geeignet. Die getrockneten Früchte werden gemahlen als scharf-aromatisches Speisegewürz verwendet und die Rinde wurde gekaut.
Verwendungshinweise
Lindera benzoin ist derzeit der einzige Vertreter der Gattung, der sicher im Handel erhältlich ist. Er findet allerdings nur selten Verwendung.
Dieser Fieberstrauch ist sicherlich keine besonders aufregende, aber solide-ansprechende Erscheinung. Er ist eine gute Alternative zu den üblichen Ziersträuchern und bringt etwas Abwechslung in Gebüsche und Gehölzränder von Parkanlagen oder Strauchhecken in kleineren bis großen Gärten.
Die charakterstärkere, exotischer anmutende Alternative unter den Fiebersträuchern wäre
Lindera obtusiloba, die allerdings nur mit Mühe zu beziehen ist. Sie ist außerdem wüchsiger und daher langfristig nur für geräumige Situationen zu empfehlen.
Kultur
Lindera benzoin ist ziemlich anspruchslos und toleriert ein breites Spektrum von Standortbedingungen.
Etablierte Exemplare kommen auf allen nicht zu leichten Böden an zumindest leicht beschatteten Standorten problemlos über die mitteleuropäischen Sommer. Sollen sie sonnig stehen, sind schwerere Böden oder feuchte Mulden, Hangwasserstellen etc. zu bevorzugen, wenn keine Möglichkeit besteht, in sommerlichen Trockenphasen gelegentlich zu bewässern.
Die Art bevorzugt nahrhafte, gerne humose und Feinerdereiche Substrate.
In außergewöhnlichen Tieffrostphasen können leicht Frostschäden an den Triebspitzen auftreten, die Art ist aber überall sicher winterhart.
Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich, im Gegenteil, der Habitus entwickelt sich ohne Schnittmaßnahmen meist besser. Gelegentliches Ausdünnen zu dicht stehender Äste kann einen malerisch anmutenden Wuchs befördern.