Austroderia richardii (Cortaderia richardii) // Neuseeländisches Pampasgras, Toe Toe Gras
Beschreibung
Naturstandort von Austroderia richardii (Cortaderia richardii)
Das Neuseeländische Pampasgras wächst in Neuseeland ursprünglich wohl nur auf der Südinsel, gilt aber mittlerweile auch in Teilen Australiens sowie in Groß Britannien als eingebürgert.
Austroderia richardii ist ein verbreitetes, das Bild ganzer Landstriche charakterisierendes Florenelement der frischen bis feuchten Wiesenfluren entlang von Flussufern, Seen und größeren Waldlichtungen.
An den Küsten dringt es v.a. an Steilküsten bis in den Bereich der Sprüh-Gischt des Meeres vor,. verträgt somit auch leichte Salzkonzentrationen im Boden. In den Gebirgen steigt es bis in hoch-montane Regionen auf.
Die eingestreuten Solitäre des Neuseeländischen Pampasgras verleihen diesem Alpinarium eine besondere Eleganz.
Bevorzugt werden frische bis sickerfeuchte, skelettreich-durchlässige Schotterböden in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen. Aufgrund der hohen Niederschlagsraten im Verbreitungsgebiet trocknen die durchlässigen Böden nur sehr selten ab.
Die Art kommt auch auf weniger gut stickstoffversorgten Böden zurecht. Die Bodenreaktion ist alkalisch bis schwach sauer.
Beschreibung
Austroderia richardii ist ein in milden Wintern/Regionen wintergrünes, horstiges Gras. Während das straff aufrecht stehende Laub 60 bis 120 cm Wuchshöhe erreicht, stehen die elegant überhängenden Blütenrispen an bis zu 200 (250) cm hohen Stielen.
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August, die Blütenstände sind nur bis Ende September strukturstabil und zierend.
In Neuseeland werden die Blütenstiele traditionell - ähnlich wie in Europa das Schilfrohr - zur Eindeckung von Dächern und Wänden verwendet.
Verwendungshinweise
Austroderia richardii ist die im Vergleich zum wesentlich bekannteren Pampasgras (Cortaderia selloana) die elegantere, weniger plakative Erscheinung. Die Blütenstände sind etwas zierlicher und weniger aufdringlich, allerdings schon im Frühherbst hinfällig. Die Kultur ist etwas ansprüchlich (s.u.).
Die Art ist in sehr wärmebegünstigten, wintermilden Regionen eine gute, selten verwendete Option für exotische Staudenanlagen, mediterrane Ansätze und auch das betont reduzierte Umfeld moderner Architektur.
Hier ist auch die Verwendung in großen Pflanzgefäßen wirkungsvoll. Die Ballen dürfen allerdings nicht durchfrieren.
Im Freiland werden die ansprechendsten Bilder im Verbund mit felsigen Oberflächen erzielt.
Felsen, Gegenlicht und dunkle Hintergründe sind die perfekten Begleiter.
Kultur
An sonnig-warmen Standorten im Weinbauklima bei ausreichend Feuchtigkeit im Sommerhalbjahr darf man mit der Zeit mit ansehnlichen Exemplaren rechnen. Andernorts hat man wenig Freude am Überlebenskampf der Art.
Austroderia richardii reagiert ähnlich wie das Pampasgras empfindlich auf winterliche Nässe, insbesondere im Verbund mit Frost-Tau-Wechseln. Es empfehlen sich daher unbedingt windgeschütze, wärmebegünstigte Standorte und gut drainierte Unterboden-Substrate.
Außerdem sollte das Laub zum Winteranfang zusammengebunden werden, um das Herz vor Niederschlägen zu schützen.
Schon im Herbst ist von den Samenständen kaum noch etwas übrig.