Cerastium alpinum // Alpen-Hornkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Cerastium alpinum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Cerastium alpinum

Das Alpen-Hornkraut ist auf der gesamten Nordhälfte in mehreren Unterarten in arktischen und alpinen Regionen beheimatet.

In Deutschland ist es auf die Alpen in Höhenlagen zwischen 1.900 und 2.500 m üNN beschränkt.

Cerastium alpinum und die Eiger Nordwand.

Cerastium alpinum ist eine Kennart der alpinen Nacktriedgesellschaft, die windexponierte Felsgrate besiedelt. Die Standorte sind extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Im Sommer erhitzen sich die bodennahen Luftschichten bis auf 50 Grad, während sie im Winter meist ohne Schneedecke manchmal 50 Grad Minus ertragen müssen.

Das Alpen-Hornkraut wächst vorrangig in feinerdereichen, oft modrig-humosen Spalten von Kalk-Felden oder basenreichen Silikatgesteinen. Die Stickstoffversorgung ist ausgesprochen gering.

Die Standorte sind vollsonnig und trocknen im Sommer trotz der hohen Niederschlagsraten regelmäßig ab.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (1)  Kontinentalität (2)  Feuchte (4)  Reaktion (6)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Cerastium alpinum bildet wintergrüne, zwischen 5 und 15 cm hohe lockere Polster oder dichte Rasen.

Die weißen Blüten erscheinen am Naturstandort je nach Höhenlage zwischen Ende Juni und Anfang August.

Ein unbefangenes Auge wird ein Alpen-Hornkraut im Garten vermutlich umstandslos für ein Acker-Hornkraut (Cerastium arvense) halten.

Verwendungshinweise
Die grünlaubigen Hornkräuter ähneln sich allesamt mehr oder weniger und es gibt daher keinen zwingenden Grund für die Mainstream-Gartenarchitektur, sich mit dem Alpen-Hornkraut zu befassen.

Cerastium alpinum ist nur mit etwas Mühe als Topfballenware zu beziehen. Meist ist es die wollig behaarte Unterart "Cerastium alpinum ssp. lanatum", die man erhält. Diese ist auch die interessantere Alternative. Die Stammform ist praktisch nur als Saatgut im Handel.

Für den Sammler, den leidenschaftlichen Alpinisten und sonstige Enthusiasten ist die Art aber eine plausible und ansprechende Option für naturhafte Alpinarien oder alpin bestückte Tuffsteine.

In bewegten Schutthalden kommt dem Alpenhornkraut die kriechende Wuchsweise zugute.

Kultur/Pflege von Cerastium alpinum

Cerastium alpinum ist im Flachland natürlich nicht konkurrenzfähig und benötigt intensive gärtnerische Betreuung.

Anders als viele andere Arten der alpinen Stufe leidet die Art aber weniger unter der sommerlichen Wärme an den sonnigen Flachlandstandorten. Gleichzeitig kümmert es sie wenig, dass sie im Flachland im Winter oft auf den Schutz einer Schneedecke verzichten muss. Dies kennt sie vom Naturstandort nicht anders - bei wesentlich harscheren Bedingungen.

Auch gelegentliche sommerliche Trockenheit schadet nicht weiter - auch dies ist für alpine Pflanzen nicht selbstverständlich.

Unter dem Strich ist sie damit eine der gut im Flachland zu kultivierenden Alpinisten.

Sorten
  • ssp. lanatum: grau-wollig behharte Unterart, zierender als die Stammform (handelsüblich)
  • Bilder