Acer cissifolium // Cissusblättriger Ahorn
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Acer cissifolium
Der Cissusblättrige Ahorn kommt ausschließlich in Japan vor. Er ist hier auf allen Teilinseln vertreten, fehlt aber im Norden der nördlichsten Insel Honshu.
Die südliche Hälfte Japans ist von einem sommerfeuchten, subtropischen Klima bestimmt, während die nördliche Hälfte ein stark ozeanisch geprägtes, ausgeglichen gemäßigtes Klima mit milden Wintern und Sommern aufweist.
Mit dem mitteleuropäischen Tiefland vergleichbare Winterverläufe sind im gemäßigten Teil Japans nur in den höheren Berglagen ab ca. 1.000 m üNN zu erwarten. In Zentral- und Süd-Japan treten sommergrüne Wälder erst oberhalb von 700 bis 1.600 m üNN auf.

Acer cissifolium entwickelt einen malerischen Habitus und wird nur selten zum Hochstamm erzogen.
Acer cissifolium bildet die zweite Baumschicht bzw. die erste Strauchschicht in submontanen, sommergrünen Bergwäldern. Die Lichtverhältnisse sind entsprechend licht schattig bis halbschattig.
Die Standorte sind dauerhaft frisch, zeitweise auch sickerfeucht und von hoher Luftfeuchte geprägt.
Die humosen Waldböden sind sauer bis neutral und mäßig nahrhaft bis nahrhaft.

Das gleiche Exemplar mit ansehnlicher Herbstfärbung.
Beschreibung
Acer cissifolium wächst in der Regel bodentief mehrstämmig als kleiner Baum oder Großstrauch. Er ist recht wüchsig, erreicht aber lediglich Endhöhen von gut 10 m.
Die Blätter sind aus drei- (selten fünf) kurz gestielten Lappen zusammengesetzt. Die beiden basalen Lappen sind oft kümmerlich ausgebildet oder fehlen ganz. Im Herbst verfärbt sich das Laub goldgelb, mitunter auch aprikot-orange oder sanft rosa-rot. Wie die Namensgebung schon nahelegt, erinnern die Blätter tatsächlich etwas an Parthenocissus quinquefolia.
Die zweihäusig getrenntgeschlechtlichen Blüten erscheinen zusammen bzw. kurz nach dem Laubaustrieb im April. Die kleinen, gelblich-grünen Einzelblüten sind in halb-aufrechten, etwa 10 cm lagnen Trauben angeordnet. Die nachfolgend gebildeten, zweiflügeligen Samen verfärben sich im Laufe des Sommers matt rötlich.
Verwendungshinweise
Der Cissusblättriger Ahorn ist erstaunlich winterhart und kann in Mitteleuropa überall bedenkenlos kultiviert werden.
Er entwickelt einen durchaus malerischen Habitus und zeigt eine ansehnliche, wenn auch nicht spektakuläre Herbstfärbung, die von den rötlich überlaufenen Früchten dezent zierend im Sommer vorbereitet wird. Die Blüten spielen optisch eine untergeordnete Rolle.

Die Herbstfärbung ist ansehnlich, aber weniger leuchtkräftig als bei manch bekannterem Verwandten.
Acer cissifolium wird recht selten eingesetzt und könnte eine größere Rolle als kleiner Baum auf kühlen, wenig versiegelten Stadtplätzen und etwas schattigeren, kleinen Innenhöfen oder als malerischer Solitärstrauch am Waldrand in parkartigen Anlagen spielen.
Als Straßenbaum ist er weniger geeignet. Einerseits behagt ihm das oft sommerheiße, lufttrockene Klima nicht sonderlich. Zum Anderen bildet er eine flaches, weit ausgebreitetes Wurzelwerk, das schlecht mit beengten Platzverhältnissen und Pflasterflächen harmoniert.
In sonnigen Lagen wird man bevorzugt auf den bekannteren, dezent zierend blühenden und spektakulär herbstfärbenden Rot-Ahorn zurückgreifen.
Kultur/Pflege von Acer cissifolium
Acer cissifolium ist kalkmeidend und bevorzugt saure bis neutrale, höchstens schwach alkalische Böden. Hinsichtlich der Bodenart ist er aber anspruchslos.
Etablierte Exemplare kommen auf unversiegelten, nicht zu leichten Böden gut über die mitteleuropäischen Sommer. Allerdings sollten luftfeuchte Standorte gewählt werden, die gerne auch absonnig sein dürfen, jedenfalls nicht unbedingt der prallen Mittagssonne ausgesetzt sein sollten.

Ab dem Frühsommer setzt die Rotverfärbung der Früchte ein.