Phytolacca americana // Amerikanische Kermesbeere

Familie Phytolaccaceae
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Phytolacca americana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Phytolacca americana

Die Amerikanische Kermesbeere kommt natürlicherweise in zwei Unterarten in den US-Südstaaten und entlang der Ostküste der USA vor, ist auf dem Kontinent jedoch weit verschleppt. Auch in Europa ist sie ein weit verbreiteter Neophyt und fehlt ledoglich auf den britischen Inseln, dem Baltikum und in Skandinavien.

In Deutschland ist Phytolacca americana v.a. am Oberrhein und im Hügelland der östlichen Mittelgebirge vereinzelt eingebürgert. Sie dringt damit weniger weit nach Norden vor als die sehr ähnliche Phytolacca acinosa. In der Schweiz ist Phytolacca americana im Tessin ziemlich häufig und im Mittelland vereinzelt anzutreffen.



Phytolacca americana hat sich hier eines Bestandes von Rudbeckia fulgida bemächtigt.

Die Amerikanische Kermesbeere siedelt auf nährstoff- und basenreichen, humosen Lehmböden in sonnigen bis absonnigen Gehölzrändern, in Kahlschlagfluren und ruderalen Staudenfluren.

In Mitteleuropa ist die Amerikanische Kermesbeere an nährstoffreiche, ruderalen Staudenfluren gebunden. Im ländlichen Raum findet man sie zuverlässig an stark eutrophierten Viehlägern.



Bei Phytolacca americana ist die Segmentierung der Früchte anders als bei Phytolacca acinosa nur angedeutet.

Beschreibung
Die Amerikanische Kermesbeere ist eine raschwüchsige, sommergrüne, horstig-buschige Staude von bis zu 100 (150) cm Höhe. In Mitteleuropa ist die kurzlebige Pflanze oft nur zwei- oder einjährig.

Die weißen Blütenstände im ab Anfang Juli sind ansprechend, beinahe auffälliger sind allerdings die rötlich-schwarzen Fruchtstände im Spätsommer. Die Stengel sind oft rötlich überlaufen. Im Handel ist meist die Unterart Phytolacca americana var. rigida, die mit ihren aufrechten Blütenständen deutlich attraktiver ist als die hängende Phytolacca americana var. americana.

Die Pflanze ist giftig, allerdings auch ein bedeutsamer Lieferant medizinisch nutzbarer Substanzen. Die Blätter und Jungtriebe können mehrfach abgekocht als Blattgemüse verzehrt werden. Rohe Pflanzenteile können aber in Ausnahmefällen nach Verzehr Todesfälle hervorrufen.

Schwieriger zu beziehen ist die ganz ähnliche, aber weniger giftige Indische Kermesbeere. Sie unterscheidet sich v.a. durch die rein grünen Stengel und die etwa vier Wochen frühere Blüte. Außerdem sind die Früchte deutlicher in Einzelsegmente unterteilt.

Verwendungshinweise
Phytolacca americana kann seine natürliche Herkunft von mehr oder weniger gestörten Plätzen nicht verbergen. Mit seinen großen Blättern verbreitet die Art durchaus eine exotische Note, die vom ruderalen Duktus allerdings zumindest in einfachem Ambiente in den Hintergrund gedrängt wird.

Die Art ist daher mit Bedacht zu verwenden, erzielt aber mitunter auch interessante Aspekte in repräsentativen asiatischen Gärten oder in exotischen Waldrandsituationen.



Im Herbst verfärbt sich das Laub gzunächst elblich-grün und kontrasiert auffällig mit den purpurroten Stengeln und Früchten.

Kultur
Auf tiefgündigen, nahrhaften und humosen Böden in sonnigen bis absonnigen Lagen benötigt die Art keine gärtnerische Unterstützung und neigt zur Selbstaussaat.

Durch Vogelverbreitung kann es zu weiträumiger Ausbreitung und unerwünschten neophytischen Beständen kommen.

In wärmebegünstigten, frischen und frostarmen Lagen ist die Vitalität und Ausdauer am höchsten.



Später mischen sich teilweise leuchtende Rottöne in die Herbstfärbung.

Sorten:
  • Silberstein: Laub mit einer vielzahl grünlich-gelber Sprenkel und feiner Marmorierungen, junges Laub fast gelb, grüne Stengel
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