Phytolacca acinosa // Indische Kermesbeere
Beschreibung
Naturstandort von Phytolacca acinosa
Die Indische Kermesbeere kommt in Gebirgsregionen zwischen 500 und 3.400 m üNN vom östlichen Himalaya über das süd-östliche und nord-östliche China bis nach Korea und im südlichen Japan vor. Vom Balkan über Mitteleuropa bis England sowie Teilen des südlichen Skandinaviens ist sie eingebürgert.
In Innenstädten stellt sich Phytolacca acinosa auf offenen Bodenstellen gerne von selber ein.
In Deutschland findet man Phytolacca acinosa v.a. in der Oberrheinebene und in der Übergangszone zwischen der nördlichen Mittelgebirgsstufe und der Norddeutschen Tiefebene. In der Schweiz etablieren sich Gartenflüchtlinge insbesondere im nördlichen Mittelland.
Sie wächst auf nährstoffreichen, humosen Lehmböden in sonnigen bis absonnigen Gehölzrändern, auf Kahlschlagfluren und in ruderalen Staudenfluren. In Mitteleuropa ist die Indische Kermesbeere praktisch nur in nährstoffreichen, ruderalen Staudenfluren anzutreffen.
Dieser Bestand in der Uckermark hält sich mit wenig Unterstützung schon seit Jahren. Eine Spatzenkolonie in einem Strochennest sorgt hier für reiche Stickstoffversorgung...
Beschreibung
Die Indische Kermesbeere ist eine raschwüchsige, sommergrüne, horstig-buschige Staude von bis zu 100 (150) cm Höhe. In Mitteleuropa ist die kurzlebige Pflanze oft nur zwei- oder einjährig. In sehr geschützten, wintermilden Lagen kann sie aber auch einige Jahre überdauern. Sie erhält sich an gestörten Standorten aber vorrangig aus Versamung.
Die weißen Blütenstände von Anfang Juni bis in den Juli hinein sind weniger auffällig als die rötlich-schwarzen Fruchtstände im Spätsommer.
Die Pflanze ist schwach giftig, allerdings auch eine alte Heil- und Drogenpflanze der chinesischen Medizin. Die rübenartig verdickte Wurzel wird als Gemüse verzehrt.
Im Handel ist die ganz ähnliche, aber giftigere Phytolacca americana häufiger erhältlich. Sie unterscheidet sich v.a. durch die spätere Blütezeit ab Anfang Juli und die oft rötlich überlaufenen Stengel.
Die eigenartigen Früchte verfärben sich zur Reife glänzend-rot-schwarz. Sie sind deutlicher Segmentiert als die Früchte von
Phytolacca americana.
Verwendungshinweise
Phytolacca acinosa kann seine natürliche Herkunft von mehr oder weniger gestörten Plätzen nicht verbergen. Mit ihren großen Blättern verbreitet die Art durchaus eine exotische Note, die vom ruderalen Duktus allerdings in den Hintergrund gedrängt wird.
Phytolacca acinosa ist daher mit etwas Bedacht zu verwenden, kann aber in repräsentativen Situationen durchaus charmante Aspekte erzielen.
Ungewollt reizende ländliche Hofsituation mit Indischer Kermesbeere und Stockrosen.
Kultur
Auf tiefgündigen, nahrhaften und humosen Böden in sonnigen bis absonnigen Lagen benötigt die Art keine gärtnerische Unterstützung und neigt zur Selbstaussaat. Durch Vogelverbreitung kann es zu weiträumiger Ausbreitung und unerwünschten neophytischen Beständen kommen.
In wärmebegünstigten, bodenfrischen Lagen ist die Vitalität und Ausdauer am höchsten.