Passiflora caerulea // Blaue Passionsblume
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Passiflora caerulea
Die Blaue Passionsblume stammt aus den subtropischen Regionen von Argentinien und Brasilien. In den höheren Berglagen treten im Winterhalbjahr regelmäßig Fröste auf.
In Spanien und Italien gilt sie als eingebürgert. Auch in Südafrika und vereinzelt im tropischen Süd-Ost-Asien sowie in Korea ist ihr dieses Kunststück ebenfalls gelungen.
Passiflora caerulea besiedelt sonnige Waldränder, Gebüsche und Gehölzsäume. Die Wasserversorgung ist ganzjährig frisch bis leicht feucht. Die Böden sind nahrhaft und meist kalkarm.

Schönes Freilandexemplar in Süd-West-Deutschlands
Beschreibung
Passiflora caerulea ist ein im mediterranen Klima immergrüner Kletterstrauch. Er ist wüchsig und erreicht Höhen von 10 m. In Mitteleuropa sterben die oberirdischen Teile von Freilandexemplaren im Winter unterhalb von etwa -8 Grad ab. Sinken die Temperaturen nicht tiefer als etwa -15 Grad, erfolgt im Frühjahr der Neuaustrieb.
Die sehr großen Blüten sind blau-weiß. Sie öffnen sich erstmalig in den Abendstunden und verblühen nach etwa 2 Tagen. Bei bedecktem Himmel bleiben sie geschlossen. Sie verströmen einen leichten Duft. Die Blütezeit erstreckt sich ausdauernd von Juli bis Ende September.
Die ledrigen Blätter sind grün bis dunkel-grün und meist fünflappig.
Die Namensgebung geht auf die christliche Interpretation der Blütenbestandteile als Wunden (Staubgefäße), Nägel (Narben) und Heiligenschein (Blütenblätter) des gekreuzigten Jesus zurück.
Die reifen, orange-gelben Früchte können roh gegessen werden oder zu Saft verarbeitet werden. Allerdings werden in Mitteleuropa nur selten Früchte angesetzt. Geschmacklich halten sie wohl auch dem Vergleich mit der Maracuja (Passiflora edulis) keinesfalls stand.
Verwendungshinweise
Die Blaue Passionsblume erregt aufgrund ihrer wirklich einzigartigen Blüten immer Aufsehen. Zwar ist sie als Ganzes niemals ein Blütenwunder, aber sie blüht lange und jede einzelne Blüte ist ein Kunstwerk. Sie erreichen Durchmesser von 10-15 cm.
Wo immer es das Klima zulässt, sollte man sie ausgepflanzt an einer warmen Hauswand kultivieren. Ihr romantischer Duktus passt hervorragend zu historischer Bausubstanz, sowohl im ländlichen wie im städtischem Ambiente.
Häufiger wird sie jedoch in großen Kübeln kultiviert. Auf Terrassen und großen Balkonen ist sie auch so eine stimmige Wahl.
Die Blüten sind von ausgesuchter Schönheit.
Kultur/Pflege von Passiflora caerulea
Im Weinbauklima in geschützten Lagen kann die Passionsblume im Freiland kultiviert werden. In milden Wintern kann sie hier sogar wintergrün bleiben. Freilandexemplare in solchen klimabegünstigten Lagen sind sehr wüchsig und können durchaus die Wand eines kleinen Bauernhauses komplett begrünen. Auch hier sollte aber der Wurzelteller mit Reisig oder Laubmulch vor tief eindringendem Bodenfrost geschützt werden.
Es sollten grundsätzlich immer wärmebegünstigte, windgeschützte Südfassaden gewählt werden.
Während der Vegetationsperiode wirken sich Trockenphasen negativ auf die Vitalität aus und sollten vermieden werden. Im Winter sind feuchte Substrate dagegen ungünstig. Im hellen, kühlen Winterquartier droht Wurzelfäule und im Freiland sinkt zusätzlich die Winterhärte.
An einem sonnigen, großen Südfenster kann die Überwinterung auch im Zimmer erfolgen. Die Akklimatisierung für die Freilandkultur im Frühling ist dann aber mit viel Fingerspitzengefühl vorzunehmen.
Passiflora caerulea lässt sich recht einfach aus Saatgut ziehen. Aufgrund ihrer Wüchsigkeit erhält man rasch ansehnliche Exemplare, die mitunter auch schon im ersten Jahr zur Blüte gelangen. Allerdings braucht man Glück, einen wirklich reichblütigen Sämling zu erhalten. Die Sorten werden dagegen aus Stecklingen vermehrt, die die Blühwilligkeit der Mutterpflanze übernehmen.

'Constance Elliott'
Sorten:
Constance Elliott: weiße Blüte mit grüner Mitte, etwas ausgeprägterer Duft
Chinensis: grünlich-weiße Hüllblätter und mittelblauer Strahlenkranz
Pierre Pomie: weiße Hüllblätter und alt-rosa Strahlenkranz