Perilla frutescens // Perilla, Shiso
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Perilla frutescens
Die Wildform der Perilla stammt vermutlich aus den subtropischen Regionen Süd-Ost-Asiens. Durch die jahrtausendelange Kultivierung ist das ursprüngliche Verbreitungsgebiet unsicher.
Perilla frutescens var.crispa zusammen mit Perilla frutescens var.discolor im subtropischen Kräuter-und Medizinalgarten.
Die variable Art hat sich in Kulturformen rund um das nördliche Schwarze Meer neophytisch etabliert. In der ganzen Osthälfte der USA gilt die Art stellenweise als invasiv.
Typische Wuchsorte sind kurzlebige, mehr oder weniger sonnige Ruderalfluren an gestörten Plätzen wie Straßenböschungen, Stadtbrachen, Ackerränder und Ackerbrachen.
Perilla frutescens bevorzugt frische, gut nährstoffversorgte, oft humose Mineralböden unterschiedlicher Art.
Perilla frutescens var.crispa kann auch schwarz-rote Färbungen haben.
Beschreibung
Perilla frutescens ist eine formenreiche Einjährige, in den Subtropen gelegentlich auch kurzlebige Staude.
Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 150 (200) cm. In Mitteleuropa bleibt sie mit 40-80 cm deutlich niedriger.
Das brennesselartige Laub ist grob gezähnt und weist deutlich vertiefte Blattadern auf. In Kultur befinden sich vielfach Formen mit stark gekräuselten Blättern. Die Färbung reicht von gelblich-grün zu frisch- und olivgrünen Tönungen bis hin zu purpur- und dunkel-roten Tönungen.
Die weißen bis rosa Lippenblüten stehen unscheinbar in einer aufrechten Rispe, die im Spätsommer erscheint.
Kultivare haben einen intensiven, unverwechselbaren Geschmack, der irgendwo zwischen Zitronen-, Minze-, Basilikum- und Oregano changiert. Sowohl die Blätter als auch die Samen spielen in der süd-ost-asiatischen und japanischen Küche und traditioneller Medizin eine herausragende Rolle.
Die Pflanze ist für Wiederkäuer und auch Pferde toxisch. Beim Menschen können in großen Mengen konsumierte Samen einen anaphylaktischen Schock auslösen.
Verwendungshinweise
Rotlaubige Formen von Perilla frutescens var. crispa hatten in der Englischen Gartenkultur Mitte des 19. Jahrunderts für einige Jahre eine populäre Rolle als Blattschmuckelement in Rabattenpflanzungen. Sie wurden dann durch die noch heute beliebten Fuchsschwänze wie Amaranthus cruentus oder Buntnesseln
(Plectranthus scutellarioides) zurückgedrängt.
Heute sieht man Perillien so selten, dass sie optisch wieder einen frischen Zug in Rabatten bringen können. Abgesehen von den naheliegenden rötlichen Blatttönungen gibt es auch unter den grünlaubigen Variationen einige von dezenterem, natürlicherem Reiz.
Zwingend sollte die Art aber in Kräutergärten eingesetzt werden, die auf der Höhe der Zeit sein möchten. Neben der optischen Bereicherung bringt sie hier ihre unvergleichlichen aromatischen Stärken ein.
Für einige Formen ist Saatgut im Versandhandel zuverlässig zu beziehen.
Perilla frutescens var.citridora ist schwierig zu beziehen.
Kultur/Pflege von Perilla frutescens
Perilla frutescens verträt keinerlei Frost. In Mitteleuropa ist die Kultur entsprechend aufwändig.
Man kann ab März mit der Vorkultur beginnen und nach den Eisheiligen ins Freiland verbringen. Saatgut keimt bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßger Feucht rasch und reichlich. Die Direktsaaat ins frisch gemachte Freilandbeet ist ebenfalls möglich, allerdings darf man dann keine üppigen Wuchswunder erwarten.
Die Art wünscht sich in jeder Hinsicht stressfreie Standorte, am liebsten soll es von keinem Parameter zuviel oder zuwenig sein.
Die Blüten sind bei keiner Varietät ein relevanter Verwendungsgrund.
Sorten:
Die Systematik der Sorten ist nicht gefestigt.
var. citridora: Kulturform mit gekräuselten, rötlichen Blättern
var. crispa: Kulturform mit glatten, frisch-grünen Blättern, deutlich zitroniges Aroma
var. discolor: Kulturform mit glatten, oberseits grünen und unterseits rötlichen Blättern
var. frutescens: Kulturform mit glatten, grünen Blättern
var. purpurea: Kulturform mit glatten, rötlichen Blättern
var. viridi-crispa: Kulturform mit gekräuselten, grünen Blättern
Perilla frutescens var. viridi-crispa wird meist als "Grünes Shiso" bezeichnet.