Naturstandort von Lobelia siphilitica: Die Blaue Kardinals-Lobilie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im zentralen und nörlichen Osten der USA. In den Südstaaten dünnen die Vorkommen stark aus bzw. fehlen in Florida gänzlich. Nach Norden streicht die Art im süd-östlichen Kanada aus.
Lobelia siphilitica besiedelt nahrhafte, dauerhaft frische bis feuchte, auch zeitweise nasse Auwiesen und die lichten Ränder von Auwäldern. Daneben findet man sie an sonnigen bis halbschattigen Stellen in Sümpfen und Quellfluren bzw. in den Uferzonen eutropher Gewässer.
Die anmoorigen, lehmigen oder auch tonigen Böden sind stickstoffreich und reagieren sauer bis schwach alkalisch.
Schöner Bestand von Lobelia siphilitica und der weißen Auslese 'Alba'. Die Kombination mit der leuchtend roten Lobelia fulgens ist gewagt.
Beschreibung: Lobelia siphilitica ist eine sommergrüne, horstige Staude.
Sie bildet einen bis mehrere unverzweigte, kerzenartige Blütenstände von 40 bis 60 cm Höhe aus. Die himmelblauen, asymetrisch aufgebauten Blüten sind mit dunkel-blauen Längsstreifen auf der Kronröhre versehen.
Die Blütezeit beginnt ab Mitte Juni und reicht bis Mitte/Ende September.
Frühlingssämling im ersten Spätsommer.
Verwendungshinweise: Die Die Blaue Kardinals-Lobilie gehört zu den bekannteren Lobelien für die dauerhafte Freilandkultur. Man könnte sich vorstellen, dass sie sich auch noch größerer Beliebtheit erfreuen könnte. Vermutlich hemmt die Zugerhörigkeit zur überwiegend nicht winterfesten Lobelien-Familie die Experimentierfreude.
Lobelia siphilitica kommt aber in Mitteleuropa mit Ausnahme rauher Gebirgslagen überall gut über die Winter.
Idealerweise setzt man sie im Kontext mit Wasserflächen und in Uferstaudenfluren ein. Stimmige Partner sind z.B.
Palmwedel-Segge,
Gelenkblume oder
Blut-Weiderich.
In kleinen bis größeren Gruppen kommt die Blüte viel besser zur Geltung als im Einzelstand.
Im zweiten Standjahr werden grundständige Nebentriebe gebildet.
Kultur: Lobelia siphilitica ist relativ robust und zuverlässig zu kultivieren.
Sie erträgt keinen Trockenstress, macht sich aber nichts aus stauender Feuchte. Daher kann man sie mit wenig Aufwand in Uferzonen kultivieren. Andernorts benötigt sie im Sommer regelmäßige Bewässerungsgänge.
Bevorzugt werden humose, kräftige Böden mit guter Nährstoffversorgung. Expansive Sumpfstauden sind hier nicht die richtigen Begleiter.
In Feuchtzonen kann man Lobelia siphilitica gut sonnig platzieren, sie verträgt aber auch halbschattige Situationen noch gut.
Die Vermehrung aus Saatgut ist relativ unproblematisch. Frisch gewonnenes Saatgut kann im Spätsommer bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen zur Keimung gebracht werden. Die Sämlinge entwickeln sich auf nahrhaften Substraten rasch und blühen bereits im ersten Jahr.
Erfolgt die Keimung nicht, ist eine Keimruhe eingetreten, die nach den Regeln für
Kaltkeimer gebrochen werden muss.
Auf feuchten Standorten mit offenen Bodenstellen ist auch Selbstversamung zu beobachten.
Blütendetail
Sorten:
Alba: rein-weiße Blüten
Blaue Auslese: tief-blaue Blüten