Verbena bonariensis // Patagonisches Eisenkraut, Argentinische Verbene
Beschreibung
Naturstandort von Verbena bonariensis
Das Patagonisches Eisenkraut stammt aus dem tropischen und subtropischen Süd-Amerika. Es kommt hier von der Südspitze des Kontinents bis Ecuador und in den Süd-Osten Brasiliens vor. Verbena bonariensis ist aber in weiten Teilen der tropischen/subtropischen Hemisphäre als Gartenflüchtling verwildert und neophytisch eingebürgert.
In Deutschland gibt es unbeständige neophytische Populationen v.a. in der Oberrheinebene und stellenweise im Alpenvorland. In der Schweiz flüchtet sie v.a. im Mittelland um im Tessin gerne aus Gartenkulturen.
Neophytischer "Naturstandort" in Südafrika in einer gestörten Ufer-Hochstaudenflur.
In Süd-Amerika besiedelt Verbena bonariensis sommerfrische Pampas, meist nur temporär wasserführende Ränder von Flussbetten, wechselfeuchte, auch zeitweise nasse Röhrichte und sonnige Waldränder und Waldlichtungen der Gebirgslagen. Als versamungsfreudige Art tritt sie auch in kurzlebigen Ackerrandfluren, Ackerbrachen, auf Weideflächen und ruderalen Stellen auf.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig. An die Bodenbeschaffenheit werden geringe Anforderungen gestellt und nahezu alle nicht zu armen Substrate besiedelt.
Im Gegenlicht kommt die luftige Struktur des Patagonsichen Eisenkrauts gut zur Geltung.
Beschreibung
Verbena bonariensis ist eine kurzlebige, horstige Staude, die in Mitteleuropa aber nur in sehr wintermilden Lagen überdauert. Meist stirbt sie im Winter ab und regeneriert sich aus Samen. Sie erreicht Wuchshöhen von 80 bis 120 cm. In den Tropen/Subtropen werden bis zu 250 cm Höhe erreicht.
Die violetten Blüten stehen in köpfchenartigen Ähren an langen Stielen. Sie erscheinen an überwinterten Pflanzen ab Juni, einjähriges Saatgut blüht erst ab Mitte Juli. Der Blütenflor reicht in beiden Fällen bis in den Oktober hinein.
Auf dauerhaft frischen oder gar feuchten Substraten in etwas verschatteten Lagen ist der Wuchs sehr ausladend und die Pflanzen weben sich mehr oder weniger durch die Begleitflora. In sonnigen, gelegentlich trockeneren Lagen bleibt der Habitus wesentlich kompakter.
Der Einsatz in Kübeln ist aufgrund der langen Blütezeit sinnfällig.
Verwendungshinweise
Die Argentinische Verbene ist ein sehr beliebtes Element in gut gepflegten Rabatten von Schaugärten aller Art. In den Privatgärten hat es bislang noch weniger dominanten Eingang gefunden, was vermutlich auf die eingeschränkte Winterhärte und die geringe Standorttreue zurück zu führen ist.
Dennoch ist die Art zweifellos ein apartes Gestaltungselement, das sich aufgrund seines "luftigen" Wuchses zwanglos in alle Staudenanlagen einbinden lässt. Ihr großer Vorteil ist die geringe Blattmasse bei großer Blütenfülle. Dadurch lässt sie viel Raum für blühende Begleiter.
Trotzdem bekommt es der optischen Struktur einer Fläche besser, wenn sich die Blütenbällte der Argentinischen Verbene nicht wie ein homogener Teppich ausbreiten dürfen (wozu sie naturgemäß durch Selbstversamung neigt).
Ungewöhnlicher Einsatz im Wüstenbeet u.a mit Asclepias curassavica und Yucca elata.
Durch ihre weite Amplitude bezüglich der Bodeneigenschaften und im Grunde auch der Wasserversorgung kann die Art gleichermaßen mit mediterranen Halbsträuchern kombiniert werden als sich auch in üppige, feuchten Gewässerränder zwischen Hochstauden einweben.
Selbst in der intensiven Dachbegrünung funktioniert sie recht zuverlässig, auch wenn sie auf einem derart exponierten Standort die Winter praktisch nie überlebt. Durch Selbstversamung erhält sie sich oft dennoch.
Eine niedrigere, ausläufertreibende, aber noch etwas weniger winterharte Alterantive ist die ansonsten ähnliche Verbena rigida.
Klassischer Einsatz als Sommerflor. Hier überragt sie Garten-Zinnien.
Kultur/Pflege von Verbena bonariensis
Verbena bonariensis bevorzugt dauerhaft frische bis feuchte Bodenverhältnisse. Allerdings machen ihr weder stauende Feuchtigkeit noch kürzere, ja sogar längere Trockenphasen zu schaffen. Auf trockenen Standorten bleibt sie niedriger und kompakter.
Sie gedeiht auf schottrigen, basenreichen Böden gleichermaßen wie auf basenarmen, humosen Substraten und kann vollsonnig bis halbschattig stehen.
Verbena bonariensis ist wärmebedürftig und nur im Weinbauklima oder an ausgesprochen geschützten Sonderstandorten ausreichend winterhart. Sie neigt aber zu ausgeprägter Versamung und verteilt sich liebend gerne an allen Stellen im Garten, an denen sie eine offene Bodenstelle findet. Dadurch bleibt sie auch in rauheren Regionen oft dauerhaft, allerdings nicht standorttreu.
Es ist auch möglich, die Horste im Spätherbst zu heben und frostfrei z.B. im Keller zu überwintern.
Neben der leichten Versamung (im Frühbeet ab März, im Freiland ab Ende April) lassen sich im Herbst auch zuverlässig halb verholzte Stecklinge zu früh blühenden Exemplaren heranziehen.
In anspruchsvollen öffentlichen Gartenanlagen fehlt Verbena bonariensis selten.
Sorten:
Lollipop: lavendel-blau, kompakte, sterile, vermutlich hybride Sorte, Wuchshöhe bis 60 cm, mangels Versamung hohe Verlustgefahr durch Winterausfall
Vanity: lavendel-blau, kompakte, samenechte Sorte, Wuchshöhe 30 bis 40 cm