Scutellaria baicalensis // Baikal-Helmkraut
Beschreibung
Naturstandort von Scutellaria baicalensis
Das Baikal-Helmkraut ist vom Süd-Osten Sibiriens über das zentrale und östliche China, die Mongolei und von Korea bis nach Vietnam verbreitet. Es besiedelt die collinen bis hochmontanen Vegetationszonen.
Scutellaria baicalensis wächst in Grassteppen, trockenen, gehölzfreien Berghängen mit humusarmen Fels-Schotterböden und in ruderalen Rohböden-Fluren.
Ein erstaunlich selterner Anblick: Scutellaria baicalensis in Gartenkultur.
Die Standorte zeichnen sich meist durch sommerliche Trockenheit und Wärme aus, während sie im Winter empfindlich kalt werden können.
Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig. Die skelettreich-durchlässigen Böden sind stark alkalisch bis schwach sauer.
Auf etwas nahrhafteren, weniger trockenstressgeplagten Standorten entwickeln sich üppigere Exemplare.
Beschreibung
Scutellaria baicalensis ist eine sommergrüne, buschig-horstige Staude mit verholzender Basis. Sie erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 50 cm. Der Wuchs ist zunächst etwas lagernd, bevor sich die Blütenstände dann in die Höhe recken.
Das lanzettliche Laub zeigt einen deutlichen Blattglanz.
Die mittel-blauen bis blau-violetten Blüten stehen in einseitswendigen Trauben. Sie erscheinen zahlreich und ausdauernd von Ende Juni bis Ende September. Ernsthafter hochsommerlicher Trockenstress verkürzt die Blütezeit.
Die Art ist eine bedeutende Heilpflanze in der chinesischen Medizin. Aus den Wurzeln wird Baicalin gewonnen.
Der Wuchs ist halb-niederliegend mit aufstrebenden Blütentrieben.
Verwendungshinweise
Scutellaria baicalensis ist mit ihrem flach-buschigen Habitus und dem reichen, ausdauernden Blütenflor ein wirklich hübscher Anblick.
Sie ist eine schöne Bereicherung für steppenartige Anlagen oder mediterrane Situationen. Sie kommt gleichermaßen im wiesenartigen Verbund trockenheitsverträglicher Gräser wie zusammen mit mediterranen Halbsträuchern zur Geltung. Hier bietet sich insbesondere ein Einsatz an Trockenmauern an.
Ebenfalls gut vertretbar ist eine Verwendung in bäuerlichen Staudenbeeten oder im Vordergrund anderer Zierrabatten.
Während Origanum x laevigatum 'Rosenkuppel' Mitte September zur Zweitblüte ansetzt, hat 'Oriental Blue" einfach durchgeblüht.
Kultur
Scutellaria baicalensis benötigt möglichst sonnige, sommerwarme Standorte mit gerne auch gelegentlich abtrocknenden Böden.
Die Substrate sollten humusarm und eher basenreich sein. Gut geeignet sind z.B. schottrige Lehmböden.
Unter stickstoffärmeren Bedingungen ist sie gegenüber Konkurrenzstauden robuster, wird auf nahrhafteren Böden aber üppiger.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von drei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, ist vermutlich doch eine Keimruhe eingetreten. Dann verfährt man am besten nach den Regeln für Kaltkeimer.
Sorten:
BLBP 02: mittel blau-violette Blüte, bis 40 cm hoch, hohe Konzentration von Wirkstoffen in den Wurzeln
'Oriental Blue': kräftigviolett-blaue Blüte mit hellem Mittelfleck, bis 30 cm hoch