Rhodochiton atrosanguineus // Purpurglöckchen Rosenkelch

Familie Plantaginaceae, Wegerichgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhodochiton atrosanguineus: Der Purpurglöckchen Rosenkelch ist ein Endemit einer kleinen Gebirgsregion im äußersten Süden Mexikos.

Rhodochiton atrosanguineus kommt hier in Höhenlagen zwischen 1.500 und 3.500 m üNN vor. Oberhalb von etwa 2.500 m treten im Winter leichte Frostnächte auf.

Die sehr hohen Niederschläge fallen überwiegend in den Sommermonaten.

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Blattwerk und Blüten von Rhodochiton atrosanguineus geben ein harmonisches Gesamtbild ab.

Rhodochiton atrosanguineus besiedelt die lichten Ränder von luftfeuchten Schluchten in warm-temperierten, immergrünen Regenwäldern sowie Lichtungen in Kiefern-Eichen-Nebelwäldern.

Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig und dauerhaft frisch bis sickerfeucht. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.

Die humosen Oberböden sind nahrhaft und kalkarm.

Beschreibung: Der Purpurglöckchen Rosenkelch ist eine kaum frostharte, immergrüne, am Grunde verholzende Kletterstaude.

Junge Blätter der Langtriebe wickeln ihren Blattstiel ähnlich wie die Waldreben (Clematis spec.) um Rankhilfen und ermöglichen der Pflanze so ein Höhenwachstum von bis zu 200 (300) cm.

Die herzförmigen Blätter mit der lang ausgezogenen Spitze sind hygromorph, d.h. großflächig und dünnschichtig ohne nennenswerte Vorrichtungen zum Verdunstungsschutz.

Die Blüten hängen kopfüber an recht langen Blütenstielen. Den großen, purpur-rötlichen Kelch überragt die violett-braun-schwarze Kronröhre mit den weißlichen Staubgefäßen. Die Kronröhre fällt nach einigen Tagen ab, der Kelch verbleibt zierend bis zur Samenreifung. Im Gewächshaus vorkultivierte Exemplare blühen ab Mitte Mai bis Ende September.

Verwendungshinweise: Rhodochiton atrosanguineus ist ein exotischer, ungewohnter Anblick, der im 19. Jahrhundert schon einmal größere Beliebtheit als Ampelpflanze erreichte, aber merkwürdigerweise etwas in Vergessenheit geraten ist.

Jedenfalls ist er eine sehr interessante Alternative zu üblichen tropischen Balkon-Ranken wie die Schwarzäugige Susanne, die Himmelblaue Prachtwinde oder die derzeit sehr moderne Diplandenien.

In großen, hoch hängenden Ampeln ist der Anblick ebenso anregend wie als Kletterform an Spalieren oder auch in begleitenden Gehölzen.

Wer einen frostfreien Wintergarten zur Verfügung hat, findet hier den idealen Einsatzort.

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Das Hauptzierelement sind die ausdauernd ansehnlichen Kelchblätter, während die Kronröhre rasch abfällt.

Kultur: Rhodochiton atrosanguineus mag weder Frost noch Trockenstresss. Vermeidet man beides, steht einer erfolgreichen Kultur kaum noch etwas im Wege.

Humoses Einheitssubstrat ist für eine einjährige Sommerkultur ausreichend. Möchte man überwintern und langjährig kultivieren, sollte man auf gute Blumenkübelerde mit mineralischen Anteilen zurückgreifen. Je größer der Pflanzkübel ist, desto leichter lässt sich ein optimales Wasser- und Nährstoffregiment führen.

Die Überwinterung erfolgt am besten frostfrei, aber möglichst kühl und so hell wie möglich. Oberhalb von 15 Grad sind die Lichtverhältnise praktisch nirgends ausreichend. Die Pflanze verliert das Laub erst unterhalb von 5 Grad und benötigt mit Belaubung auch im Winter regelmäßige Wassergaben. Unbelaubte Exemplare haben einen reduzierten Wasserbedarf, wollen aber auch kein trockenfallendes Substrat erleben.

Im Untersetzer sollte generell nur kurzzeitig Wasser stehen bleiben. Sehr förderlich für das Wohlbefinden sind luftfeuchte, aber dennoch sonnig-warme Standorte.

Den Nährstoffbedarf deckt man mit üblichem Kübelpflazendünger entweder über eine Langzeitdüngung im Frühling und Hochsommer oder über ca. wöchentliche bis zweiwöchentliche Gaben mit dem Gießwasser.

Die Vermehrung erfolgt aus Saatgut und ist gut möglich. Die Vorkultur erfolgt möglichst früh und macht schon ab Mitte Januar Sinn. Aussaaten nach Ende März blühen erst, wenn sich der Hochsommer schon dem Ende zuneigt. Die Samen keimen bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad bei gleichmäßiger Feuchtigkeit, am Besten auch bei gespannter Luft innerhalb von 2-4 Wochen. Das Substrat darf niemals austrocknen.

Die Jungpflanzen können nach den Eisheiligen in Freie verbracht werden.

Bilder