Berberis bealei (Mahonia bealei) // Beals Mahonie
Beschreibung
Naturstandort von Berberis bealei (Mahonia bealei)
Beals Mahonie stammt aus den Gebirgsregionen des süd- und zentral-östlichen Chinas. In Japan, Vietnam und im Süd-Osten der USA hat sie sich neophytisch etabliert.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet herrscht ein sommerfeuchtes, submediterranes Waldklima. Im Sommerhalbjahr ist die Niederschlagsrate in vielen Regionen höher als im ganzen mitteleuropäischen Jahr. Das Winterhalbjahr ist dafür trocken.
Prächtig entwickeltes Exemplar am absonnigen Gehölzrand.
Berberis bealei steigt von der Hügelstufe bis in etwa 2.000 m Höhe auf. Hier treten Winterverläufe auf, die mit denen des wintermilden Westeuropas vergleichbar sind.
Typische Wuchsorte sind die Strauchschichten von Wäldern, Waldrändern und Lichtungen oder offene Gebüschformationen an sonnenabgewendeten Berghängen.
Die licht schattigen bis licht halbschattigen Standorte sind gut drainiert, leiden aufgrund der regelmäßigen Sommerniederschläge aber nicht oder kaum unter Trockenstress. Die feinerdereichen, meist humosen Böden basieren auf einem Skelett basenarmer, sauer bis neutral verwitternder Gesteine. Die Stickstoffversorgung ist nur mäßig.
Mittagssonne ruft gelbliche Schutzfärbungen des Laubes hervor.
Beschreibung
Berberis bealei ist ein immergrüner, trägwüchsiger Strauch. Er erreicht in den Subtropen im Alter gut 300 (400) cm Höhe, bleibt nördlich der Alpen mit etwa 200 cm aber niedriger.
Die derb-ledrigen Blätter sind einfach gefiedert mit stacheligen Blatträndern. Die wedelartigen Blätter erreichen Längen von bis zu 40 cm. Sie sind oberseits meist dunkel-grün mit leichtem Blaustich. Der Austrieb ist bronze-rötlich überlaufen.
Die Blüten stehen in vielästigen Trauben. Die Seitenäste werden bis zu 20 cm lang, können aufrecht stehen, hängen aber auch oft über. Die Blüte ist leuchtend gelb und duftet gut wahrnehmbar und angenehm. Die Blütezeit liegt in der Regel im März bis April, nach milden Wintern beginnt die Blüte aber auch schon mal Mitte oder gar Anfang Februar.
Nach der Blüte werden schwarze, blau bereifte, kugelige Früchte gebildet. Sie sind essbar und können roh oder gekocht z.B. zu Marmelade verarbeitet werden.
Nicht ganz einfach zu unterscheiden ist die etwas häufiger verwendete Berberis japonica. Deren Fiederblätter sind tendenziell etwas schlanker, insbesondere am Grund nicht schief herzförmig und sich dort nicht überlappend. Zuverlässigstes Unterscheidungsmerkmal ist die bei Berberis bealei deutlich hochgewölbte Struktur der Fiederblätter und ein Paar kleiner Fiederblättchen deutlich abgesetzt am Grund des Blattstiels.
Die Früchte sind essbar.
Verwendungshinweise
Mahonien leiden etwas unter der inflationären Verwendung von Berberis aquifolium in oft lieblosen öffentlichen Grünanlagen.
Beals Mahonie hat aber einen im Grunde exotischen Ausdruck, der im richtigen Umfeld durchaus gewinnbringend eingesetzt werden kann.
Hilfreich ist ein repräsentatives Umfeld und die Kombination mit anderen mediterran oder besser noch fernöstlich anmutenden Stauden und Gehölzen. Bambusse, Zimmer-Aralie oder die Eichenblättrige Hortensie unterstützen ein gegediegenes Ambiente.
Jugendliches Exemplar am repräsentativen Hauseingang mit Purpurglöckchen und Chenault-Schneebeere.
Kultur
Berberis bealei ist widerstandfähig und kommt rasch ohne gärtnerische Unterstützung auch auf schwierigeren Standorten zurecht. Kalkhaltige Böden führen zu chlorotisch anutenden Laubfarben.
Sie ist sehr gut schattenverträglich, erträgt auch unmittelbaren Wurzeldruck von Großbäumen und übersteht Trockenphasen nach der Etablierung weitgehend unbeeindruckt.
Wintersonne in Verbindung mit tief gefrorenen Böden führt zu Blattverlusten und unschönen, braunen Stellen im Strauch. Dies lässt sich zumindest in winterkalten Regionen praktisch nur in absonnigen, windgeschützen Lagen oder unter einem Schirm immergrüner Koniferen vermeiden.