Naturstandort von Primula beesiana: Die Etagen-Schlüsselblume stammt aus den Himalayaregionen des nördlichen Myanmars und des süd-westlichen Chinas. Sie kommt hier in einem relativ engen Höhenbereich oberhalb von 2.000 und unterhalb von 3.000 m vor.
Die Vorkommen liegen damit in der montanen Höhenstufe mit entsprechend ernsthaften Winterverläufen.
Primula beesiana besiedelt montane Feucht- und Nasswiesen, Sümpfe sowie die Uferzonen von Fließgewässern. Hier findet man sie auch am Rande von Feuchtwäldern. Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig.
Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis relativ hoch. Die humosen Böden sind eher basenarm und reagieren schwach alkalisch bis sauer.
Primula beesiana gehört zu den kräftigsten Schlüsselblumen.
Beschreibung: Primula beesiana ist eine sommergrüne, horstige Staude. Die rosettig angeordneten Blätter sind auffallend groß.
Die Blütenstände erheben sich 40 bis 60 cm hoch und erscheinen im Juni/Juli. Die Blüten sind kräftig rosa mit einem orange-gelbem Zentrum. Der Blütenduft ist ausgeprägt.
Sehr ähnlich ist
Primula bulleyana. Sie ist praktisch nur zur Blütezeit zu unterscheiden. Sie blüht orange-gelb und kommt am Naturstandort auch an etwas schattigeren Standorten vor. Beide Arten bilden natürliche Hybriden, die in der Blüte alle Übergänge der Blütenfarben der Elternarten zeigen.
Mittlerweile hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass es sich bei Primula beesiana lediglich um eine Unterart von Primula bulleyana handelt. Die richtige Bezeichnung wäre somit "Primula bulleyana ssp. beesiana". Dies spiegelt sich im Handel jedoch nicht wieder.
Verwendungshinweise: Die Etagen-Primel wir in repräsentativen Landschaftsgärten gerne in individuenreichen Beständen in den ausgedehnten Uferzonen der gro?en und kleinen Teiche verwendet. Zur Blütezeit sorgen solche Massenbestände für einen unübersehbaren Effekt, der allerdings mit dem Holzhammer erzwungen wird.
Nach heutigen Maßstäben sind naturalistische Situationen kleiner Gruppen oder auch die lockere Anordnung von Einzelexemplaren zwischen horstigen Gräsern der Feuchtwiesen die bekömmlichere Präsentationsform.
In Kultur kann Primula beesiana auch gut in etwas verschatteten Lagen eingesetzt werden und macht sich dann am feuchten Gehölzrand bzw. unter dem lichten Schirm von Großgehölzen auch im Verbund mit mittelhohen Farnen gut. Dabei entsteht rasch eine exotische Anmutung, die sich z.B. in Kombination mit
Lysichiton camtschatcensis noch steigern lässt. Dazu passt im schattigeren Hintergrund unter Einsatz von Rhizomsperren auch
Petasites japonicus sehr stimmig.
Durch den in Etagen nacheinander aufblühenden Blütenstand zieht sich die Blütenphase über etwa vier Wochen hin.
Kultur: Primula beesiana ist vollkommen winterhart und auf dauerhaft frischen bis nassen, kalkärmeren Böden aller Art zuverlässig zu kultivieren.
Eine gute Stickstoffversorgung sorgt für üppige Exemplare. Da eine gewisse Verschattung noch gut vertragen wird, dunkelt die Art auch im Verbund mit kräftigen Hochstauden nicht aus. Expansionsfreudige Hochstauden sind natürlich auf Dauer keine geeigneten Begleiter.
Das Saatgut ist ebenfalls robust und keimfreudig. Bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad erfolgt die Keimung innerhalb von zwei Wochen und meist zahlreich.