Tulipa urumiensis (Tulipa tarda) // Stern-Tulpe, Wildtulpe
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Familie |
Liliacea, Liliengewächse
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Pflanzen pro qm |
300.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Tulipa urumiensis (Tulipa tarda)
Die Stern-Tulpe stammt aus den Gebirgen im Norden des Irans und aus den Gebirgssteppen Kasachstans und Kirgistans.
V.a. im östlichen Verbreitungsgebiet ist das Klima extrem kontinental geprägt. Die Sommermonate sind trocken-warm, nicht selten sogar heiß und die Winter dagegen kalt.
Die Jahresniederschläge sind für mit weniger als 500 mm/a gering und entsprechen den trockensten Regionen Mitteleuropas. Der meiste Niederschlag fällt zudem im Frühling, gleichzeitig mit der Schneeschmelze.
Dichter Bestand von Tulipa urumiensis.
Tulipa urumiensis wächst in weitgehend gehölzfreien Felshängen und Schotterrasen. Die skelettreichen Böden sind humus- und stickstoffarm. Sie drainieren sehr gut und trocknen nach den Frühlingsniederschlägen und dem Ende der Schneeschmelze rasch ab.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und im Sommer hitzegeplagt. Diese unwirtliche Phase überdauert die Zwiebel allerdings in ihrer Ruhephase.
Zusammen mit Felsen-Steinkraut und Weißer Fetthenne.
Beschreibung
Tulipa urumiensis ist ein vorsommergrüner, horstiger Zwiebelgeophyt. Durch recht willige Bildung von Tochterzwiebeln entstehen kleine Horste.
Das frisch-grüne Laub ist schmal und weißt eine ausgeprägte Schiffchenform auf. Es erreicht Höhen von etwa 10 cm.
Die kleinen, leuchtend gelben Blüten überragen das Laub kaum. Es gibt Formen, die ansprechende weißliche Spitzen der Kronblätter aufweisen und solche mit durchgängig gelben Blüten. Die Form mit weiß abgesetzten Spitzen wird im Handel meistens als "Tulipa tarda" geführt.
Die Außenseite der Kronblätter ist rötlich-braun überlaufen, was den Blüten einen ansprechenden Kontrast verschafft. Die Innenliegenden Kronblätter zeigen dagegen nur einen schmalen, dunkel-grünen Zentralstrich.
Die Blütezeit beginnt ab Mitte März und reicht etwa bis Mitte April. Die Blüten duften leicht, was aber nur aus unmittelbarer Nähe wahrnehmbar ist.
Form ohne weiße Spitzen. Waldsteinia geoides wird sie schon bald überwältigt haben.
Verwendungshinweise
Unter den zwergigen, gelben Wildtulpen erzielen die leuchtend gelben Blüten die größte Fernwirksamkeit. In ihrem - erfolgreichen - Bemühen um Aufmerksamkeit sind sie ein rührender Anblick und unter all den üblichen Frühlingsboten eine interessante Varianz. Noch etwas wirkmächtiger ist allerdings die mit größeren Blüten in gedeckten Gelb- und Bronzetönen oder auch mit intensivem Rot aufwartende Tulipa batalinii. Auch Tulipa humilis oder die einzigartige Tulipa saxatilis sind starke Alternativen, allerdings nicht in Gelb.
Ideale Einsatzorte sind der Vordergrund von Steppenpflanzungen und felsige, sommertrockene Alpinarien. Größere Gruppen der Stern-Tulpe kommen am Besten zur Geltung, wenn sie die Bühne mehr oder weniger alleine überlassen bekommt. Sehr schön ergänzen sich allerdings die schwefel-gelben Staubgefäße der niedrigen Erd-Segge. Sie stellt zudem eine gute Strukturpflanze für Gebirgssteppensituationen dar.
Die weiß-spitzige Form wird im Handel meist als Tulipa tarda bezeichnet.
Kultur
Tulipa urumiensis geht bei Verschattung früher oder später verloren. Solange sie sehr sonnige Plätze geboten bekommt und ihr im Frühling verschattende Konkurrenten erspart bleiben, ist sie ein erstaunlich genügsamer Zeitgenosse.
Sommertrockene, von Wärme durchdrungene Substrate steigern das Wohlbefinden der ruhenden Zwiebeln. Um übermäßig feuchte Bedingungen im Winterhalbjahr zu vermeiden, sollten nur gut drainierende Substrate gewählt werden. Im oberen Abschnitt von Steihängen kann man aber auch gefahrlos in leichten, d.h. sandigen oder schottrigen Lehmböden kultivieren.
Die Winterhärte ist in Mitteleuropa nicht von Tiefstemperaturen abhägig, sondern vom Feuchteverhalten der Böden.
Wo ihr ausreichend offene Bodenstellen ohne nennenswerte Konkurrenten zur Verfügung stehen, neigt sie zur willigen Versamung und bildet im Verbund mit vegetativer Vervielfältigung gerne individuenreiche, dichte Rasen.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.