Herkunft der Pelargonium-Peltatum-Hybriden: Der Verbreitungsschwerpunkt der Pelargonien liegt im südlichen Afrika. Die wesentliche Elternart ist Pelargonium peltatum aus dem Western und des Eastern Cape im Süden Südafrikas.
Das dortige Klima ist frostfrei subtropisch mit insgesamt relativ geringen Jahresniederschlägen, die im Westen größtenteils im Winter und im Osten im Sommerhalbjahr fallen.
Pelargonium peltatum wächst in den Kliffs entlang der Meeresküste und in den felsigen Hängen der Küsten-Gebirge in von (halb-)sukkulenten Sträuchern dominierten Gebüschen. In den Kapregionen dominieren basenarme, sauer verwitternde Gesteine, die nur Rohhumus und wenig Stickstoff akkumulieren.
Überwiegend handelt es sich um sandige, schottrige oder felsige Standorte mit gutem Wasserabfluss und regelmäßigem Trockenstress. Sonnige, oft hitzeanfälllige Lagen sind die Regel.
In den Subtropen wie hier auf Madeira können Hängegeranien ganze Trokenmauern kaskadenartig bedecken.
Beschreibung: Pelargonium peltatum wächst als bis zu zwei Meter hoher Spreizklimmer in der Begleitvegetation oder hängend in Steilwänden. Sie hat fleischige, halb-sukkulente Blätter in auffälliger Efeuform. Die Wildart wird seit dem frühen 18. Jahrundert in Europa züchterisch bearbeitet.
Die aus dieser Züchtungsarbeit entstandenen Hänge-Geranien sind immergrüne, ausdauernde Halbsträucher. Neben den klassich aufrechten, bis 80 cm hohen Wuchsformen erfreuen sich hängende oder zumindest überhängende Wuchsweisen ebenfalls einiger Beliebtheit. Diese wachsen mit 30 bis 50 cm deutlich weniger in die Höhe als in die Breite.
Das Laub ist rundlich und mit drei bis fünf deutlichen Einschnitten unterteilt. Bei Verletzungen entströmt ein aromatischer, mal mehr, mal weniger ausgeprägter Geruch.
Der üppige Flor erscheint ausdauernd von Anfang Juni bis zu den ersten Frösten. Das Farbspektrum reicht von reinem Weiß über Rosa zu Pink und Feuer-Rot, Aprikot und Violett. Es kommen auch zweifarbige Variationen vor.
Zudem gibt es neben einfach, wuchsfreudigeren auch gefüllt blühende, trägwüchsigere Sorten. Letztere leiden optisch stärker unter Regenphasen und sind schlechter selbstreinigend, so dass regelmäßiger Verblühtes beseitigt werden muss.
Die zweite wirtschaftlich besonders bedeutende Pelargonien-Gruppe sind die aufrecht wachsenden
Pelargonium x hortorum.
Verwendungshinweise: Gäbe es Wahlen zur "Balkonpflannze des Jahrunderts", würden sich die Hänge-Geranien und die Aufrechten Geranien ein einsames Rennen um diesen Titel liefern. Für nicht wenige Balkonkastenbesitzer ist ein Leben ohne Pelargonien zwar denkbar, aber sinnlos. Und in manchen Regionen scheinen sie sogar zu einem integralen Bestandteil der Architektur traditioneller Landhäuser geworden zu sein.
Es spricht ja auch einiges für den Einsatz: anspruchlose Kultur, sehr kostengünstige, anstrengungslose Verfügbarkeit als Saisonpflanze und immerwährender, üppiger Flor in leuchtenden Farbtönen. Hinzu kommt: ein Balkonkasten ist nicht zwingend der ideale Ort, um innovative Pflanzkonzepte zu präsentieren. Den gefahrlosen Rückgriff auf das Altbekannte darf man da nicht als gestalterischen Offenbarungseid betrachten.
Kultur: Pelargonien sind im Prinzip langlebige Pflanzen, die sich recht unkompliziert überwintern lassen. In der Regel werden sie jedoch als einjährige Saisonware betrachtet, die sich in jedem Frühling einfach durch Jungpflanzen ersetzen lässt. Wer eine frostfreie, kühle, mäßig trockene Überwinterung vornimmt, wird zudem nicht durch einen früheren Blütenflor oder charakterstärkeren Wuchs belohnt. Ein tiefer Rückschnitt im Herbst oder vor dem Austrieb ist ohnehin erforderlich, um der Vergreisung vorzubeugen.
Als Standort wählt man unbedingt (voll-)sonnige, gerne wärmebegünstigte Lagen. Die Trockenheitsresistenz ist zwar hoch, für eine üppige, blühfreudige Entwicklung in den meist kleinen Pflanzgefäßen sind frische, zwischen den Gießgängen nur oberflächlich abtrocknende Substrate erforderlich. Auch eine regelmäßige Düngung mit dem Gießwasser ist unumgänglich.
Für die kurzlebige Sommerkultur kann man auch handelsübliche Kübelpflanzenerde zurückgreifen. Ebenso geeignet sind aber auch mineralische Substrate z.B. auf Basis von Ton, Lava, Sand oder neutralem bis saurem Schotter.
Die Vermehrung ist leicht über Stecklinge möglich. Kommerziell wird heute praktisch nur noch die Meristemvermehrung angewendet, u.a. weil sich auf diesem Wege Krankheitserreger besser eliminieren lassen.
Klassischer Einsatz im Balkonkasten als Einwegpflanze
Sorten:
weiße Sorten:
Allegria Bianca: rein weiße, gefüllte Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Balcon Alaska: rein weiße, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 80 cm
Rainbow White: weiße, bei Hitze zart rosa überlaufene, einfache Blüte mit pinken Augen, frühblühend, Wuchshöhe ca. 50 cm
rote Sorten:
Allegria Arancia: orange-rote, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Allegria Fuoco: feuer-rote, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Allegria Night: dunkel-rote, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Balcon Imperial: scharlach-rote, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 80 cm
Decora Imperial: feuer-rote, einfache Blüte, hell-grüne Blatt- und Blütenstiele, Wuchshöhe ca. 70 cm
rosa Sorten:
Allegria Amethyst: mittel-rosa, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Allegria Rosa: kräftig alt-rosa, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm
Sunflair Ana Nova: kräftig lachs-rosa, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 40 cm
Sunflair Rose: hell-rosa, gefüllte Blüte, frühblühend, Wuchshöhe ca. 50 cm
Lollipop Purple Nova: tief wein-rot gerandete Blüte mit rosa, wein-rot geflammtem Blütenblattzentrum, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 40 cm
Rainbow Rose: kräftig-rosa, einfache Blüte mit pinkem Auge, frühblühend, Wuchshöhe ca. 50 cm
Sunflair Rose: hell-rosa, gefüllte Blüte, frühblühend, Wuchshöhe ca. 50 cm