Acanthus spinosus // Dorniger Acanthus, Stacheliger Bärenklau

Familie Acanthaceae, Akanthusgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Acanthus spinosus

Der Dornige Acanthus hat einen mediterranen Verbreitungsschwerpunkt. Das Verbreitungsgebiet reicht von Italien über Dalmatien nach Griechendland, Bulgarien und die Türkei. In Nordafrika ist der Acanthus spinosus in Algerien heimisch.

 : Acanthus spinosus im überzeugenden Struktur- und Hell-Dunkel-Kontrast mit Perovskia atriplicifolia, Foeniculum vulgare 'Rubrum' und Stipa pulcherrima.

Er besiedelt (voll-)sonnige Felshänge, sonnige Stellen in Kiefern- und Hartlaubwäldern an der Trockengrenze des Waldes und Macchien, also Schaftriften auf degradierten Hartlaubwald-Standorten.

Die Böden sind im Frühjahr mäßig trocken bis frisch und trocknen über den Sommer meist deutlich ab. Das Substrat ist skelettreich-durchlässig, weist allerdings eine gute innere Wasserhaltefähigkeit auf.

Bevorzugt werden kalk- bzw. basenreiche bis neutrale sowie mäßig nahrhafte bis nahrhafte Standorte.

Die Blüten sind auch im Detail kleine Kunstwerke.

Beschreibung
Der Dornige Acanthus ist eine in Mitteleuropa sommergrüne Staude von 40 bis 50 cm Wuchshöhe. Die bräunlich-rosa Blütenstände im Juli erreichen bis zu 80 (120) cm Höhe. An guten Standorten entwickeln die Horste durch kurze Ausläufer mit der Zeit einen Drang in die Breite.

Bei frostfreier, heller Überwinterung ist Acanthus spinosus wintergrün, im Freiland bleibt das Laub in den Tieflagen oft bis zur ersten längeren Frostphase grün.

Auf Standorten mit sommerlichen Trockenstress zieht das Laub oftmals ein und treibt dann meist im Herbst erneut aus.

Die Fruchstände sind bis in das nächste Frühjahr strukturstabil und durchaus zierend.

 Ein Dorniger Bärenklau mit typischer Blattform in eindrucksvoller Begleitung einer Blauen Palmlilie.

Vom gebräuchlicheren, weniger trockenheitsverträglichen Balkan-Bärenklau (Acanthus hungaricus) und dem weniger winterharten Weichen Akanthus (Acanthus mollis) unterscheidet sich die Art durch etwas geringere Wuchshöhe und v.a. die distelartigen, tiefer eingschnittenen Blattspreiten mit silbrig-weißen Stachelspitzen. Die hellen Blattadern setzen sich deutlich von den kräftig grünen Blattspreiten ab.

Im Handel sind allerdings häufig hybridisierte Formen erhältlich, die diese Merkmale weniger ausgeprägt zeigen.

Verwendungshinweise
Der Dornige Acanthus ist eine charakterstarke, gute Option für mediterrane Anlagen, Kies- und Steppengärten. Sie kommt besonders stimmig an Natursteinmauern oder vor größeren Felsen zur Geltung.

In großen Gefäßen werden stilvolle Effekte erzielt, die Überwinterung muss dann aber weitgehend frostfrei und hell erfolgen. Im Wintergarten ist sie immergrün und das ganze Jahr über zierend.

Bis zum ersten Blütenflor vergehen in der Regel drei bis vier Vegetationsperioden nach der Pflanzung. Dann ist er aber der Akanthus mit dem sichersten Blütenflor. Er ist anders als seine beiden Vettern hierfür auch nicht zwingend auf regelmäßige Düngung angewiesen.

 : Ein Acanthus spinosus kämpft mit zwei kräftigen Horsten des Japanischen Lampenputzergrases. Der Woll-Ziest hält sich vornehm heraus.

Kultur/Pflege von Acanthus spinosus

Die Wuchsorte sollten sonnig-warm und vor winterlichen Nord-Ost-Winden geschützt sein. Es werden aber auch noch licht halbschattige Standorte toleriert, wenigstens ein oder zwei Stunde Mittagssonne sollte man aber möglichst anbieten können.

Auf Böden mit hohem Anteil an Kalk-, Lava- oder Ziegelbruch, selbst auf tiefgründigen Sandböden benötigt die Art nach der - leider ziemlich langwierigeren - Etablierung nicht unbedingt Bewässerung. Er lässt dann zwar zur Mittagszeit öfter mal schon im Spätfrühling das Laub erschlaffen, erholt sich davon aber wieder. Wo Trockenstress regelmäßig auftritt, zieht das Laub teilweise schon während der Blüte ein.

V.a. wenn Samen angesetzt werden, bleiben die Kelchblätter bis Anfang September mit einem mettallischen Glanz sehr zierend.

Etablierte Acanthus spinosus können sich auch auf stickstoffreicheren Standorten gut gegen Wildkräuter behaupten. In den Anfangsjahren benötigt der Spätentwickler dann aber viel Aufmerksamkeit. Nach der Pflanzung ist es nicht ungewöhnlich, dass die Entwicklung erstmal rückwärts verläuft und erst der Neuaustrieb im Herbst die Pflanze wieder zurück ins Spiel bringt.

Auf basenarmen Böden und bereits in halbschattigen Lagen kümmert der Stachelige Bärenklau. Auch Bodenverdichtung trägt nicht zum Wohlbefinden bei.

Um jedes Jahr auf´s Neue Blüten zu entwickeln, sind gut nahrhafte, wenig stressbetonte Standorte erforderlich. Andernfalls kann es gut sein, dass die Pflanze ein oder zwei Jahre Kraft sammelt, bevor sie erneut zur Blüte gelangt.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis sechs Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Sorten:
  • Lady Moore: etwas breitere Blattspreiten, die im Austrieb weißlich gesprenkelt sind
  • Typ Wichmann: attraktives, kräftig grünes, steiferes Laub, sonst wie der Typ
  • Bilder






    leicht hybridiserte Form