Naturstandort von Podocarpus lawrencei: Die Steineibe stammt aus dem äußersten Süd-Osten Australiens. Sie wächst hier in den Australischen Alpen und im Hochland Tasmaniens bis in die alpine Stufe in knapp 2.000 m Höhe.
Das Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone und ist ozeanisch geprägt mit milden Wintern und mäßig warmen Sommern. Die mit Mitteleuropa vergleichbaren Niederschläge verteilen sich relativ gleichmäßig über das Jahr mit einem leichten Schwerpunkt im Winter. In den Hochlagen sind die Winter ernstzunehmede Prüfungen.
Die Steineibe wirkt dort am Schönsten, wo sie sich an große Felsen anschmiegen kann.
Podocarpus lawrencei wächst in steilen Felshängen, auf Felsbändern und auf Felsköpfen. Die Standorte sind oft stark windexponiert und zwingen die Art, sich teppichartig an die Felsen zu schmiegen.
Oberhalb der Baumgrenze ist die Steineibe Teil der Krummholzzone bzw. der darüber liegenden Zwergstrauchzone. In den tieferen Lagen ist sie auf sonnige Felskanten angewiesen, auf denen Bäume nicht Fuß fassen.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und im Sommer von mäßigem, wiederkehrenden Trockenstress geprägt. Die oft flachgründigen Fels- und Schotterböden führen die Niederschläge rasch ab. Die Stickstoffversorgung ist gering.
Beschreibung: Podocarpus lawrencei ist eine immergrüne Zwerg-Konifere. Sie ist sehr trägwüchsig und die kultivierten Formen erreichen mit den Jahren kaum mehr als 100 cm Höhe. Dafür ist die Art sehr langlebig. In Australien sind 600 Jahre alte Exemplare bekannt.
Die lanzettlichen, breiten und weichen Nadeln der Wildform sind grün, gehandelt wird aber vorrangig eine Auslese mit blau-grüner Benadelung. Die Wildform verfärbt sich im Winter bräunlich-rot.
Die Blüten wirken wie eine Zwischenform aus Tannenzapfen und Birkenkätzchen. Sie sind rötlich-braun und nicht ganz ohne Zierwert.
Nachfolgend erscheinen die einzenen, rundlichen Früchte mit leuchtend rotem Fruchtfleisch. Der Fruchtansatz ist meist zu gering, um nennenswerte Zierfunktionen zu erfüllen. Die Früchte sind giftig.
Verwendungshinweise: Podocarpus lawrencei wird sehr selten kultiviert, ist im Versandhandel aber zumindest als blau-grüne Auslese erhältlich.
Es mangelt nicht unbedingt an Zwerg-Koniferen und in vielen Fällen wird es reichen, sich auf die üblichen
Pinus-sylvestris-Zwergformen oder auch die
Pinus-strobus-Zwergformen zu besinnen.
Bei genauerer Betrachtung muss man aber zugestehen, dass das die Anordnung der breiten Nadeln ein ganz eigenständiges, etwas fremdartiges, anziehendes Wuchsbild erzeugt.
Insofern ist die Steineibe eine interessante Bereicherung für größere Steingärten und Alpinarien oder auch Heidegärten. Sie sollte nur im unmittelbaren Verbund mit größeren Felsen verwendet werden. Am Schönsten ist sie dort, wo sie sich eng zwischen Felsen schmiegen kann. Dazu passen alpine Teppichbildner wie das
Alpen-Katzenpfötchen, die
Weiße Silberwurz oder das
Echte Fiederpolster. In geschützten Situationen kann man den fremdartigen Duktus einer solchen Pflanzung mit
Hebe pinguifolia, einer neuseeländischen, graulaubigen Strauchveronika, verstärken.
Wo das Wuchsbild zu locker erscheint, kann man gut mit gelegentlichem Rückschnitt zu langer Triebe den dicht-kompakten Wuchs der windgeschürten Exemplare des Hochgebirges imitieren.
Insbesondere in Form gehaltene Exemplare eignen sich auch für die minimalistische Bepflanzung von Kübeln.
Obwohl die Art breitwüchsig ist und ein Einzelexemplar irgendwann durchaus 1-2 m² Fläche belegen kann, muss man die Pflanzdichte bei Neuanlagen aufgrund der Trägwüchsigkeit deutlich höher ansetzen.
Ein gelegentlicher Rückschnitt von Triebspitzen würde diesem alten Exemplar eine noch ansehnlicher Form geben.
Kultur: Podocarpus lawrencei ist vollkommen winterhart und robust. Sie toleriert zwar auch halbschattige Lagen, für das Wuchsbild sind aber (voll-)sonnige Standorte besser geeignet.
Trockenstress wird ertragen, rascher und vitaler geht die Entwicklung aber unter mehr oder weniger frischen Bedingungen voran.
Als Pflanzsubstrate eigenen sich stark mineralische, poröse Schotterböden. In Pflanzgeäßen sollte der mineralische Anteil mindestens die Hälfte des Volumens einnehmen und die humosen Anteile höchstens die andere Hälfte.
Freilandexemplare benötigen keine Düngung. In Kübelkultur gibt man am Besten im Frühling einmalig einen Langzeitdünger für Nadelgehölze.
Sorten:
Blue Gem: bis 80 cm hohe und bis 140 cm breite Form mit blau-grünen Nadeln (handelsüblich)