Naturstandort von Cirsium purpuratum: Die Purpur-Kratzdistel kommt in den Gebirgslagen der japanischen Hauptinsel in Höhenlagen zwischen 600 und über 2.000 m vor.
Cirsium purpuratum ist eine Pionier- und Charakterart der bewegten Schuttfluren, die aufgrund der regelmäßigen Hangrutschungen und Steinschlagereignisse im Zustand mehr oder weniger kurzlebiger Initialgessellschaften verharren.
Daneben tritt sie aber auch in sonnigen, frischen Gebirgs-Hochstaudenfluren auf humosen Mineralböden auf. Stellenweise hält sie sich auch in lichten Berg-Wäldern.
Cirsium purpuratum wendet sich an die Liebhaber eigenartiger Gestalten jenseits der üblichen Schönheitsideale.
Die Böden sind skelettreiche, basenreiche bis basenarme Vulkan-, Schotter- oder auch sandig-kiesige Rohböden mit mäßiger bis guter Stickstoffversorgung. Trotz des guten Wasserabzugs sind die Standorte aufgrund der sehr hohen Niederschlagsraten dauerhaft frisch bis sickerfeucht.
In den Wintermonaten liegen teilweise mächtige Schneedecken.
Beschreibung
Cirsium purpuratum ist eine relativ kurzlebige, sommergrüne Staude. Die großen, bis zur Blattspreite gelappten Blätter bilden ausladende Horste von gut 50 cm Breite. Die Blüten erheben sich etwa 40 cm über das Bodenniveau.
Die nickenden Blütenköpfe mit den kräftig rosa-roten Röhrenblüten erscheinen in Mitteleuropa ab Anfang August bis Ende September. Die einzelne Pflanze bringt nur unter optimalen Bedingungen mehr als drei Blütenstiele mit jeweils meist zwei Blütenköpfen hervor. Die Samenstände sind disteltypische Pappusfrüchte.
Es wird eine tiefreichende Pfahlwurzel ausgebildet, aus der in Japan und China Wurzelgemüse und diabetisch wirksame Essenzen hergestellt werden.
Verwendungshinweise
Die Purpur-Kratzdistel ist ein sehr seltener Gast in europäischen Gärten und im Handel nur mit Mühe als Saatgut erhältlich.
Ob sich die Mühen des Bezuges lohnen, ist Geschmacksache. Vermutlich ist der Kreis der echten Liebhaber überschaubar. Immerhin verleihen die großen Blätter der Art einen eigenständigen, auch außerhalb der Blüte durchaus zierenden Habitus.
Die Blütenköpfe erscheinen meist in überschaubarer Anzahl, sind aber zumindest aus der Nähe von zierender Eigenart. In größeren Gruppen sind sie meist besser wahrnehmbar.
Sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten bieten Alpinarien und felsige Hochstaudenfluren mit gewünscht fremdartigem Duktus.
Kultur
Cirsium purpuratum ist kein Freund sommerlicher Hitze und auch Trockenstress bekommt ihr nicht sonderlich.
Ideal sind Böden mit hohem Anteil porösem Bodenskelett und eine Mineral-Mulchschicht, die den Wurzelhorizont kühl hält.
An die Bodenreaktion werden keine hohen Ansprüche gestellt und sowohl alkalische als auch saure Substrate toleriert. Die Stickstoffversorgung sollte nicht zu gering sein, damit sich üppige Wuchsbilder einstellen können.
Vollsonnige bis sonnige Situationen sind empfehlenswert.
Am Naturstandort ist die Art im Winter durch Schneedecken vor Tieffrost geschützt, so dass in Mitteleuropa außerhalb schneesicherer Regionen besser etwas geschützte Lagen gewählt werden sollten.
Die Bestände erhalten sich bei ausreichend offenen Bodenstellen relativ zuverlässig selbst. Sicherheitshalber sollten aber jährlich Samen gewonnen werden, um Ausfälle gezielt kompensieren zu können.