Trifolium incarnatum // Inkarnat-Klee
Beschreibung
Naturstandort von Trifolium incarnatum
Der Inkarnat-Klee kommt in ganz Süd- und Süd-Osteuropa bis nach Kleinasien vor. In Mittel- und Osteuropa ist er verbreitet eingebürgert. Auch in Nordafrika, im Osten Asiens und sogar in Australien tritt er neophytisch auf.
In Deutschland ist Trifolium incarnatum weit verbreitet, aber überall nur unbeständig eingebürgert. Er fehlt nur in Schleswig-Holstein. In der Schweiz ist die Art im Mittelland relativ häufig, fehlt aber in den Alpen und den Voralpen. Sie ist Bestandteil von (Winter-)Zwischensaaten zur Gründüngung von Acker- und Gemüseanbauflächen.
Trifolium incarnatum wird in der Landwirtschaft als Gründünger verwendet. Im Saatgrünland fällt er meist schon im zweiten Standjahr aus.
Trifolium incarnatum besiedelt Ackerwildkrautfluren, Ackerbrachen, gestörte Wiesen und Straßenböschungen und kurzlebige Ruderalfluren.
Die Standorte sind (voll-)sonnig, mäßig trocken bis frisch. Die tiefgründigen Böden sind schwach alkalische bis saure, ärmere bis stickstoffreichere Böden.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (8) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (4) Stickstoff (7)
Gelegentlich findet man den Inkarnat-Klee in landwirtschaftlichen Regionen vorübergehend auch man am Wegesrand.
Beschreibung
Der Inkarnat-Klee ist eine horstige Einjährige. Er erreicht Wuchshöhen von 20 bis 35 cm. Die dreifach gefiederte Blattspreite ist rein Grün und leicht flaumig behaart.
Die leuchtend dunkelroten Blütenstände erscheinen bei Herbstsaat von Ende Mai bis Anfang August. Die jungen Blüten sind zunächst oval-kugelförmig, nehmen durch Längenwachstum aber im weiteren Verlauf eine länglich-walzenförmige Form an.
Die Wildart ist diploid, im Samenhandel sind vermutlich überwiegend Auslesen mit triploidem Chromosomensatz, die von kräftigerem Wuchs sind.
Die Art bildet eine tiefreichende Pfahlwurzel aus, die sie nach der Keimung im Herbst ausbildet und die sie im Sommer Trockenperioden gut überdauern lässt. Im Verbund mit Bakterien binden die Wurzeln Luftstickstoff und machen ihn pflanzenverfügbar.
Sehr ähnlich ist der ausdauernde Purpur-Klee. Er ist auch in Mitteleuropa heimisch und lässt sich mit einem genaueren Blick durch die langgestreckten Laubblätter zuverlässig unterscheiden.
Verwendungshinweise
Trifolium incarnatum wird meist im kommerziellen Ackerbau, seltener im privaten Gemüsebau als Bestandteil von Gründüngungs-Saatmischungen eingesetzt. Die Saat wird im Herbst direkt in die frisch umgebrochene Flächen ausgebracht und überwintert grün. Im Frühling wird der Aufwuchs mitsamt der angereicherten Nährstoffe untergepfügt und danach die eigentliche Feldfrucht ausgesäät.
Die Art ist aber mit ihren langen, roten Blüten eine optisch durchaus auffällige und ansprechende Erscheinung. Sie eignet sich v.a. als Blenderpflanze, die als Direktsaat im ersten Jahr einer Pflanzung die noch vorhandenen Lücken besetzt. Mit zunehmendem Lückenschluss werden die kurzlebigen Schnellstarter dann verdrängt.
Ein Einsatz von Trifolium incarnatum ist v.a. in steppenartigen Staudenanlagen oder Kiesgärten eine gute Möglichkeit, schon im ersten Jahr nach der Pflanzung ansprechende, blühende Flächen zu erhalten.
Die Art wirkt aber auch an sonnigen Säumen und in niedrigen, lückigen Wiesen nicht deplaziert.
Gehölzränder sind eigentlich nicht das Metier des Inkarnat-Klees. Hier würde man eher mit dem ausdauernden Hügel-Klee rechnen.
Kultur
In Neuanlagen mit offenen Bodenstellen ist sie im Jahr nach der Aussaat ohne weitere Pflegeansprüche und sorgt zuverlässig für einen überzeugenden Blütenflor. Allerdings können in harten Wintern oder in generell klimatisch rauhen Regionen hohe Ausfallraten eintreten, wenn die Art im Herbst ausgesäät wird. In Zierflächen ist daher zumindest außerhalb wintermilder Gegenden die Aussaat im zeitigen Frühjar zu bevorzugen.
Die Art versamt sich bei ausreichenden offenen, konkurrenzarmen Bodenstellen willig selbst. Diese Bedingungen erfordern jedoch entsprechende gärtnerische Pflegeeingriffe.
In Regionen mit geringen Jahreswärmemengen muss damit gerechnet werden, dass die wärmebedürftige Art von Jahr zu Jahr spärlicher auftritt und schließlich ausbleibt.
Sorten:
ssp. molinerii: blass créme-gelbe, weiße bis weißlich-rosa Blüten