Tanacetum cinerariifolium (Chrysanthemum cinerariifolium) // Dalmatinische Insektenblume, Insektenpulverpflanze
Beschreibung
Naturstandort von Tanacetum cinerariifolium (Chrysanthemum cinerariifolium)
Die Dalmatinische Insektenblume ist ursprünglich ein Endemit des zentralen und westlichen Balkans.
Heute ist sie jedoch aufgrund ihrer insektiziden Verwendung in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas, in einigen Regionen Süd-Osteuropas und Süd-Ostasien, in Ostafrikka und im nord-westlichen Südamerika verschleppt.
In Deutschland ist sie unbeständig verwildert und auch in der Schweiz flüchtet sie nur vereinzelt aus Kulturen.

Tanacetum cinerariifolium ist eine von vielen Korbblütlern mit weißen Zungenblüten und gelbem Zentrum.
Tanacetum cinerariifolium besiedelt (vol-)sonnige, wärmebegünstigte Fels- und Schotterfluren. Es werden auch südorientierte Felswände mit Hilfe der tief in Spalten eindringenden Pfahlwurzeln besiedelt. Sommerlicher, teilweise heftiger und anhaltender Trockenstress prägt die Standortbedingungen.
Die humusarmen Rohböden sind neutral bis stark alkalisch und mäßig nahrhaft bis nahrhaft.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (8) Temperatur (7) Kontinentalität (9) Feuchte (2) Reaktion (7) Stickstoff (6)
Beschreibung
Tanacetum cinerariifolium ist eine wintergrüne, horstige Staude. Sie verholzt am Grunde etwas und ist recht langlebig.
Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 50 cm. Die grünlich-grauen Blätter sind gefiedert und von derber, steifer Struktur.
Die Blütenköpfe mit den weißen Zungenblüten erscheinen von Anfang Juni bis Anfang Juli.
Aus den Blüten wird ein natürliches Insektizit gewonnen, was die überraschende Einbürgerung auf nahezu allen Kontinenten erklärt.
Verwendungshinweise
Die Dalmatinische Insektenblume ist eine solide, mit ihren etwas banalen weißen "Margaritenblüten" nicht sonderlich aufregende Staude.
Das wintergrüne Laub ist durchaus zierend, steht aber locker, dass sich kein echter Blickfang ergibt.
Trotzdem lässt sich die Dalmatinische Insektenblume natürlich brauchbar in trocken-warmen Alpinarien, Felsheiden oder Kiesgärten einbinden. Der Vorteil ihres luftigen Wuchses ist, dass man sie eng verzahnt mit anderen zierlichen Trockenkünstlern wie z.B. Asphodeline lutea, Atocion armeria, Dianthus knappi oder
Onobrychis viciifolia zu bunten Blütenreigen kombinieren kann.
Im Handel ist praktisch nur Saatgut erhältlich, mit dem man aber gut arbeiten kann. In Neuanlagen ist sogar die Direktsaat möglich.

Hier steht sie zur Hauptblüte in einer Felsheide zwischen mediterranen Halbsträuchern wie Thymus vulgaris und verschiedenen Heiligenkräutern.
Kultur
Tanacetum cinerariifolium ist im mitteleuropäischen Tiefland auf gut drainierenden Standorten gut winterhart.
Auf möglichst sonnig-warmen Standorten mit humusarmen, sandigen oder schottrigen Böden funktioniert sie sehr zuverlässig.
Sie kann auch unter stickstoffarmen Bedingungen kultiviert werden, ist dann aber sehr trägwüchsig und braucht drei oder vier Jahre, bis einigermaßen ansehnlich blühende Exemplare entstehen. Ideal sind mäßig nahrhafte und zumindest sommertrockene Bedingungen.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Wo offene, kiesige oder schottrige Bodenstellen zur Verfügung stehen, ist auch mit Selbstversamung zu rechnen, ohne dass dies aber lästig würde.

Das gefiederte Laub hat eine ansehnliche Grautönung.