Vernonia gigantea (Vernonia altissima) // Riesen-Scheinaster
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
6.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Vernonia gigantea (Vernonia altissima)
Die Riesen-Scheinaster kommt in der gesamten Osthälfte der USA und im Süden Kanadas vor. Das Klima im Verbreitungsgebiet reicht damit vom kühl gemäßigten Ontario im Norden bis in das subtropische Florida im Süden.
In vollsonnigen Lagen entwickeln sich kräftige, steife Stengel, die die Riesen-Scheinaster auch in 250 cm Höhe noch aufrecht halten.
Vernonia gigantea besiedelt vorrangig feuchte Hochstaudenflurenm und lichte Weidengebüsche in offenen Bachauen, Flussauen und Stromtälern. Diese Standorte können im Spätwinter/Frühling sowie bei Sommerhochwasser zeitweilig auch überschwemmt sein.
Die Art ist aber auch regelmäßig am Rande von Uferröhrichten und Hochstaudenfluren stehender Gewässer und feuchter bis nasser Senken in Feuchtwiesen zu finden.
Die Standorte sind voll-sonnig bis halbschattig. Die in der Regel humosen bis anmoorigen, lehmigen Böden sind stickstoffreich und meist gut basenversorgt.
In halbschattigen Lagen ist die Standfestigkeit dagegen unbefriedigend.
Beschreibung
Vernonia gigantea ist eine sommergrüne, mit der Zeit breit-horstige Staude. Die unverzweigten Triebe erreichen unter optimalen Bedingungen auch in Mitteleuropa Höhen von 200-300 cm.
Ab Afang August öffnen sich die schirmartigen Blütenstände mit den kräftig rosa-violetten Röhrenblüten. Strahlenblüten fehlen.
Nach der Blüte erscheinen rundliche Samenstände aus strohig-rostigen Pappusfrüchten. Sie halten sich ausdauernd bis in den Winter hinein.
Es gibt einige sehr ähnliche Vernonien, von denen Vernonia arkansana die in Gartenkultur übliche ist. Gelegentlich
wird auch noch Vernonia noveboracensis kultiviert. Beide bleiben etwas zierlicher. Vernonia gigantea hybridisiert aber auch gerne mit anderen Vernonien, sodass hier gleitende Übergänge bestehen können.
Jüngere Triebe bleiben zierlicher und blühen fürs Auge auch aus der Nähe gut wahrnehmbar auf halber Höhe.
Verwendungshinweise
Vernonia gigantea wird nur selten verwendet, vermutlich, weil sie in den meisten Situationen dann doch die Proportionen und Dimensionen der Gärten sprengt. Außerdem ist die Standfestigkeit nur an mehr oder weniger vollsonnigen Standorten voll befriedigend.
In weiläufigen Anlagen sollte man an dauerhaft frischen oder feuchten, sonnigen Stellen aber immer über einen Einsatz der Art nachdenken. Wichtig ist, dass nicht nur der Grtenraum ausreichend dimensioniert ist, sondern auch die eigentliche Pflanzung großflächig ausgelegt ist. In einen nur zwei Meter tiefen Staudensaum ist Vernonia gigantea langfristig nicht effektvoll zu integrieren.
In einer großen Fläche ist die Kombination mit anderen Giganten wie Coreopsis tripteris,
Eutrochium maculatum, Helianthus salicifolius, Rudbeckia nitida oder Silphium perfoliatum natürlich eindrucksvoll.
Sehr schön kommt Vernonia gigantea aber auch im weitläufigen Solitärverbund als herausragendes Vertikalelement in mittelhohen Staudenwiesen zur Geltung. Sie übernimmt diese Funktion ausdauernd schon vor der Blüte durch die hübsche Blatttextur und weit in den Winter hinein durch das beständige Gerüst der Stiele und den sehr zierenden Pappusfrüchte.
Im Versandhandel ist die Art mit etwas Engagement zu beziehen, mitunter allerdings unter der alten BEzeichnung "Vernonia altissima".
Optimal entwickelter, alter Horst. Auch das Blattwerk erzeugt eine ansehnliche Textur.
Kultur/Pflege von Vernonia gigantea
Die Riesen-Scheinaster ist winterhart und robust. Sie muss auch nicht auf feuchten Staandorten kultiviert werden. Auf dauerhaft frischen, tiefgründigen, guten Gartenböden schöpft sie ihr Wuchspotenzial ebenso aus. Trockenstress sollte aber vermieden werden. Ebenso die Wurzelkonkurrenz von Großgehölzen, die nur mit zusätzlichem Wasserzufluss toleriert wird.
Die Art ist langlebig, entwickelt sich aber in den ersten Jahren träge. V.a. die Breitenentwiklung läuft nur langsam an. Alte Horste können dann aber zwei Meter Durchmesser erreichen. In Neupflanzungen kann man nicht solange warten, weshalb man entweder dichter pflanzt oder Begleiter vorsieht, die mit den Jahren weichen.
Ideal sind vollsonnige bis mindestens sonnige Standorte. Es werden zwar auch halbschattige Lagen toleriert. Hier geht aber die Standfestigkeit und damit das Einsatzziel verloren.
Wo die Standfestigkeit unbefriedigend ist, kann man im Frühling die Triebspitzen zurückschneiden. Die Höhenentwicklung wird damit gebremst und es entsteht ein buschigerer Habitus.
Es kommt vor, dass Neupflanzungen in den ersten Jahren ableben, meist durch kümmerliche Entwicklung angekündigt. Auf eigentlich gut geeigneten Standorten kann dies daran liegen, dass die lokale Schneckenpopulation den Austrieb für sich entdeckt hat.
Die Vermehrung kann vegetativ durch Teilung älterer Horste während der Vegetationsruhe erfolgen. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, ist vermutlich eine Keimruhe eingetreten. Dann wird am nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.
Detail des Blütenstandes.