Arisaema consanguineum // Chinesische Kobralilie

Familie Araceae, Aronstabgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Arisaema consanguineum

Die Chinesische Kobralilie kommt in der östlichen Himalayaregion vom Norden Indiens und Thailands über Burma und Bhutan bis in den Süd-Osten Tibets und das westliche bis zentrale China vor. Sie hat von allen Kobralilien das größte Verbreitungsgebiet

Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 2.000 und knapp 3.000 m üNN und wächst überwiegend im Unterwuchs von Bergwäldern.

Arisaema consanguineum mit Blütenvarianten

Die humosen Waldböden sind schwach basisch bis sauer, das Bodenskelett besteht in der Regel aus basen- und kalkarmen Gesteinen.

Die Wasserversorgung ist ganzjährig hoch, Trockenphasen treten nicht auf. Aufgrund der guten Drainage der Substrate tritt aber auch keine Staufeuchtigkeit ein.

Die Standorte sind lichthalbschattig bis licht schattig und von hoher Luftfeuchtigkeit geprägt.

Hier sorgt die Chinesische Kobralilie zusammen mit Hirschzungen für urige Stimmungen.

Beschreibung
Arisaema consanguineum ist eine sommergrüne Staude, die aus einer Knolle entspringt. Sie erreicht unter günstigen Bedingungen Wuchshöhen von bis zu 100 cm. Die Knollen bilden Tochterknollen aus, die den Bestand langsam in die Breite wachsen lassen.

Die Blätter stehen an langen Stängeln und sind 7-12-fach, radiär gefingert. Die Stängel sind im Austrieb dunkel-braun und später grün mit brauner Zeichnung.

Die aronstabartige Spatha der entweder weiblichen oder männlichen Blütenstände ist violett-braun und creme-weiß gestreift. Es treten aber auch gelblich-grüne Formen auf. Die Blüte erscheint direkt mit dem Austrieb gegen Ende Mai. Aus der Blüte entwickelt sich ein großer Fruchtkolben aus leuchtend orange-roten Beeren.

Reife Fruchtstände verfärben sich zierend orange-rot.

Sehr ähnlich ist die ausläuferbildende Arisaema ciliatum. Beide hybridisieren auch noch gerne miteinander und im Handel sind diese Hybriden auch im Umlauf.

Verwendungshinweise
Arisaema consanguineum ist einer der ansprechendsten Feuerkolben und zudem von allen ähnlichen Verwandten der zuverlässigste. Wem es nur auf den ästhetischen Eindruck ankommt und wer keine Feuerkolben-Sammlung zum Ziel hat, hat mit Arisaema consanguineum die richtige Wahl getroffen.

Von exotischer Wirkung sind nicht nur die Blütenstände, sondern auch die ungewöhnliche Laubstruktur mit ihren kreisförmig angeordneten Blattstrahlen. Auch der Fruchtstand ist zierend.

Die Blüten entwickeln aber mit ihren gedeckten Braun- und Grüntönen - noch dazu halb unter den Laubschirmen versteckt -  praktisch keine Fernwirkung. Der ungeübte Betrachter wird sie nicht wahrnehmen. Eher fällt die Laubstruktur älterer Bestände auf. Die Standfestigkeit der Stengel ist leider oft nicht ausreichend und schief darniederlliegende Bestände verfehlen ihre Wirkung.

Da die Art von Frühling bis Frühherbst empfindlich auf Trockenstress reagiert, kommt in Mitteleuropa eine Verwendung nur in intensiv betreuten Anlagen in Frage.

Subtil exotische Bilder entstehen unter lichten Schirmen von Gehölzen in Kombination mit niedrigeren bis mittelhohen Waldgräsern und Farnen. Die Blattschirme kommen v.a. dann zur Geltung, wenn sie die Begleitstauden überragen können. Aparte Wirkungen können auch im Schatten von Mauern erzielt werden.

Dreijährige Sämlinge zwischen Acorus gramineus 'Albovariegatus', Dryopteris atrata und Ophiopogon japonicus

Kultur
Arisaema consanguineum gilt zurecht als eine der - wenn nicht die - zuverlässigsten Arisaema-Arten für die Gartenkultur.

Während der aktiven Vegetationsperiode werden Trockenphasen nicht gut vertragen. Nässe ist ganzjährig ungünstig während dauerhafte Feuchte unproblematisch ist.

Zu bevorzugen sind humose, luftige und eher nahrhafte Böden. Als mineralische Anteile eignen sich v.a. poröse, neutral oder sauer verwitternde Gesteine. Es werden letzlich aber auch basenreichere Substrate gut toleriert.

Generell sollten ganzjährig wärmebegünstigte und windgeschützte Standorte gewählt werden. In rauhen Lagen empfiehlt sich ein leichter Winterschutz aus Reisig oder Laubmulch. Hohe sommerliche Luftfeuchte ist der Vitalität sehr zuträglich.

Die Blüten kommen nur aus der Nähe voll zur Geltung.

Der Austrieb erfolgt mitunter erst im Frühsommer, in der Regel aber bereits gegen Ende Mai. Knollen werden nicht selten nach langer Lagerung in einem sehr trockenen Zustand geliefert. Hier ist zur Vermeidung von Fäulnis darauf zu achten, die Knollen nur in leicht frischem Substrat anzutreiben und erst nach erfolgtem Austrieb feuchter zu halten. Die Pflanzung der Knollen erfolgt relativ tief in ca. 10-15 cm Tiefe.

Die Samen sind bei gleichmäßiger Feuchte und etwa 20 Grad innerhalb von ein bis zwei Monaten sehr keimfreudig und werden danach etwas kühler weiterkultiviert. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Komposterde und feinkörniger Lava/Blähton. Sie scheinen es zu mögen, wenn sie dicht an dicht ausgesät werden. Es ist generell zu empfehlen, die Samen über ein bis zwei Tage in ein Wasserbad zu legen und dabei das Wasser einige Male das Wasser auszutauschen. Dadurch werden keimhemmende Stoffe in der Samenschale beseitigt.

Jungpflanzen können in ihrer zweiten Ruhephase als Knollen entnommen und ins Freiland verpflanzt werden. Es dauert etwa 3 bis vier Jahre, bis die Sämlinge dann tatsächlich Wirkung erzielen und auch erstmalig blühen.

Sorten:
  • The Perfect Wave: große Blattschirme mit attraktiver, silbrig-grüner Flächenzwichnung entlang der Mittelachsen, sehr schwierig zu beziehen, kostenintensiv

  • Auf sehr lichten Standorten stellt sich oft eine fahle, aber angenehme Herbstfärbung ein.

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