Trachystemon orientalis // Rauling
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Familie |
Boraginaceae, Raublattgewächse
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Pflanzen pro qm |
5.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Trachystemon orientalis
Der Rauling stammt aus den Gebirgswäldern des östlichen Balkans, des nördlichen Kleinasiens und des Kaukasus. Auch im Hochland Afghanistans und des Irans gibt es Populationen. Im Mittelland der Schweiz und in England ist er stellenweise neophytisch eingebürgert.
Trachystemon orientalis wächst im Unterwuchs von Laubmischwäldern, insbesondere Buchen-Wäldern, auf basenreichen, mehr oder weniger nahrhaften und mäßig trockenen bis feuchten Standorten.
Selbst wuchernde Bambusse wie Sasa palmata oder die allgemein unduldsame Elfenblume Epimedium pinnatum zollen dem Rauhling Respekt.
Beschreibung
Trachystemon orientalis ist eine sommergrüne Staude. Die auffallend großen, grünen Blätter sind rauh behaart. Sie erheben sich etwa 30 bis maximal 50 cm über den Boden. Im Austrieb erinnern sie an Funkien.
Der Wuchs ist durch langsam, aber stetig vordringende Rhizome bodendeckend.
Die Borretsch-artigen, violett-blauen Blüten erscheinen im April unmittelbar vor dem Laubaustrieb. Die Blätter sind essbar und werden im Verbreitungsgebiet ähnlich wie Weinblätter verwendet. Insbesondere die frischen Blattstiele werden auch als Gemüse verzehrt.
Bei länger anhaltendem Trockenstress legt sich das Laub zunehmend schlaffer auf dem Boden auf, erholt sich aber auch rasch wieder.
Verwendungshinweise
Trachystemon orientalis ist v.a aufgrund seiner enormen Blätter ein auffälliges, etwas exotisch anmutendes Gewächs. Auch die im Frühling kurze Zeit wie auf die nackte Erde gesetzten Blüten sind ein interessanter Anblick. Sie entfalten sich bis zu einer Höhe von 30 bis 40 cm. Seine schönste Lebensphase hat er jedoch, wenn der frischgrüne, ohrlöffelartige Austrieb der Blätter die voll entfalteten Blütenstände unterlegt.
Die Art wird gerne in größeren Anlagen verwendet, um "Problemstellen" im Bereich verschatteter Wurzelteller von Großgehölzen zu beleben. Wer genügend Platz hat, kann die ornamentale Wirkung der Blätter aber auch bewusst in Szene setzen.
Sie kommt z.B. im Schatten von Mauern und Gebäuden oder an absonnigen Staudenböschungen vor Gehölzrändern ebenfalls gut zur Geltung.
Zu bedenken ist, dass die Art langfristig nur schwer mit anderen Stauden zu vergesellschaften ist. Sie neigt langfristig dazu, außer Gehölzen alles zu verdrängen, was in ihr Zentrum gerät. Sie wuchert allerdings nicht, ihr Ausbreitungsdrang ist gut kontrollierbar.
Hanglagen kommen dem Habitus des Rauhling entgegen. In Flachlagen wirkt er mitunter mehr wie ein Haufen großer Blätter.<
Kultur/Pflege von Trachystemon orientalis
Der Rauling ist nach der zwei- bis dreijährigen Etablierungsphase absolut robust und zuverlässig. Er kann auch im tiefen Schatten bei direktem Wurzeldruck alter Laub- und auch Nadelbäume eingesetzt werden.
Treten längere - ind der Sonne auch kürzere - Trockenstressphasen auf, erschlafft das Laub und macht dann keinen sonderlich erfreulichen Eindruck. Es erholt sich in der nächsten Regenphase aber wieder. Falls es doch durch Trockenschäden unansehnlich geworden sein sollte, kann man es bodentief zurückschneiden und etablierte Bestände treiben ansehnlich wieder durch.
Ideale Bedingungen findet der Rauling auf humosen, tiefgründigen Wald-Lehmböden im Halbschatten bis lichten Schatten vor. Basenreiche und nahrhafte Bedingungen werden bevorzugt.
Sorten:
Sundew: gelblicher Blattaustrieb, gelblich-leuchtend-grüne Sommerfärbung, robust und wüchsig