Cistus laurifolius // Lorbeerblättrige Zistrose
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Familie |
Cistaceae, Zistrosengewächse
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Pflanzen pro qm |
3.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Cistus laurifolius
Die Lorbeerblättrige Zistrose kommt im Mittelmeerraum vom westlichen Nordafrika über die Iberische Halbinsel bis nach Kleinasien vor. Entlang der Atlantikküste reichen die Vorkommen von Spanien bis in den Süden der Bretagne.
Cistus laurifolius ist ein Element der Macchien und auch der Garigue, worunter (voll-)sonnige Trockengebüsche, Felsheiden und Schaftriften und als Degenerationsstadien gerodeter Hartlaubwäldern zu verstehen sind.
Die Standorte sind mehr oder weniger trockene und stickstoffärmere Schotterböden mit geringen Kalkgehalten.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (3) Stickstoff (4)
Die Blütenknospen von Cistus laurifolius sehen denen der echten Rosen tatsächlich zum Verwechseln ähnlich.
Beschreibung
Cistus laurifolius ist ein trägwüchsiger, wintergrüner Kleinstrauch, der in Mitteleuropa kaum höher als 100 cm wird. Sehr alte, wenigstämmige Exemplare erreichen an wärmebegünstigten Standorten auch bis zu 150 cm Höhe, was knapp der maximalen Höhe an Naturstandorten eentspricht.
Das etwas ledrige Laub treibt zunächst frisch-grün aus und dunkelt dann bis zum Spätsommer oberseits dunkel-grün nach. Unterseits ist es grau-filzig behaart. Die Triebe sind drüsig-behaart und v.a. im Neuaustrieb als Schutz gegen saugende Insekten klebrig.
Alte Exemplare erreichen wie hier in Kiel durchaus über 200 cm Höhe. Dabei kahlen sie aber offensichtlich unten stark aus. Standörtlich sehr passend ist ihr hier rechterhand ein Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum) beigefügt.
Die Blätter sind harzig und duften beim Zerreiben, während Sommerregen oder in der hochsommerlichen Mittagshitze aromatisch. Sie werden für die Zubereitung von Tees für die Milderung von entzündlichen Atemwegserkrankungen eingesetzt.
Die weißen Blüten mit den leuchtend gelben Zentrum erscheinen im Hochsommer von Anfang Juli bis Ende August. Nach dem Aufblühen am Morgen wird die Einzelblüte bereits am Nachmittag wieder hinfällig. Vitale Exemplare können aber über einige Wochen immer neue Blüten nachschieben.
In wintermilden Regionen an geschützten Südwänden entwickelt sich Cistus laurifolius vital und ansehnlich.
Verwendungshinweise
Cistus laurifolius kommt v.a. in mediterranen Steppen-Heiden in stark wärmebegünstigten, vollsonnigen Lagen stimmig zum Einsatz. Am Naturstandort ist sie z.B. öfter mit der immergrünen Portugiesischen Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) - mit der sie auch hybridisiert - oder dem Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) vergesellschaftet, die beide in weiten Teilen Mitteleuropas nicht dauerhaft im Freiland kultiviert werden können. Es steht ja aber eine Vielzahl anderer, winterhärterer Alternativen zur Verfügung.
Alternativ macht sich Cistus laurifolius auch als Kübelpflanz auf Terrassen und Balkonen ganz prächtig. Sie sollte dann aber weitgehend frostfrei und hell wie andere mediterrane Sträucher auch überwintert werden.
An günstigen Standorten entwickelt sie mit den Jahren einen wirklich ansprechenden, typisch-mediterranen Ausdruck und ist für langfristig ausgelegte, gut unterhaltene Anlagen ein Gewinn.
Im Sommer nimmt das Laub eine dunkel-grüne, etwas blaustichige Färbung an.
Kultur/Pflege von Cistus laurifolius
Die Art macht nur an ausgesprochen sonnig-warmen, wintermilden Standorten auf gut drainierten, basenarmen Böden einen befriedigenden, vitalen Eindruck.
Sie wird auch unter günstigen Bedingungen rasch von wüchsigeren Konkurrenten bedrängt und benötigt zumindest in den ersten Jahren regelmäßig Unterstützung im Konkurrenzkampf.
Es sind unbedingt vor kalten Nord-Ostwinden geschützte Lagen zu wählen, ansonsten friert die Lorbeerblättrige Zistrose im Winter tiefer zurück, als sie im Folgesommer nachwächst.
Staunässe ist selbstredend zu vermeiden, insbesondere im Winter führt dies rasch zu Totalverlusten. Mitteleuropäische Trockenphasen werden nach der Etablierung dagegen klaglos hingenommen.