Naturstandort von Lathyrus aureus: Die Goldgelbe Platterbse kommt vom Norden Griechenlands über Bulgarien, Rumänien, die südliche Ukraine und die Kaukasusregion bis zur Türkei einmal rund um das Schwarze Meer vor.
Die Vorkommen konzentrieren sich hier auf die waldreichen Bergregionen, in denen sie von den Tieflagen bis in die subalpine Höhenstufen aufsteigt.
Lathyrus aureus wächst in der Krautschicht frischer Laub-Mischwälder und in entsprechenden Gebüschformationen. Die Standorte sind licht halbschattig bis licht schattig. Auf Waldlichtungen oder an Waldrändern steht sie auch sonnig in frischen, nitrophilen Staudenfluren.
Die Substrate sind basenreiche, humose und tiefgründige Waldböden mit mäßiger bis guter Stickstoffversorgung.
Lathyru aureus im naturalistischen Einsatz in der Krautschicht unter altem Baumbestand.
Beschreibung: Lathyrus aureus ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie gehört zu den aufrechtwachsenden Platterbsen und bildet keine Ranken aus.Sie erreicht unter dem Schirm von Bäumen Wuchshöhen von 40 bis 60 cm. Unter stressfreien Bedingungen kann sie in sonnigen Staudenfluren aber auch 80 oder 90 cm hoch werden.
Die grünen Blätter sind lang und einfach gefiedert. Sie entwickeln an der Spitze keine Blattranken.
An den Triebspiten stehen an langen Stielen meist zwei bis drei traubenartige Blütenstände. Die einzelnen Schmetterlingsblüten sind intensiv bräunlich-orange gefärbt. Sie erscheinen von etwa Mitte Mai bis Mitte Juni.
Die Frucht ist eine zunächst grüne, zur Fruchtreife braun eingetrocknete Schote.
Zum Verwechseln ähnlich ist die in fast ganz Europa heimische, aber in der Gartenkultur nicht verwendete Lathyrus laevigatus.
Verwendungshinweise: Die Goldgelbe Platterbse hat bei Weitem nicht die Prominenz der hinsichtlich der Standortwünsche vergleichbaren, aber deutlich kompakteren, blau-violetten
Frühlings-Platterbse erreicht und wird das vermutlich auch in Zukunft nicht tun.
Die Stärke der Goldgelbe Platterbse ist eindeutig ihre ungewöhnliche Blütenfarbe. Man nimmt sie als eine Art Orange wahr, das sich durch einen bräunlichen Schimmer über einer gelben Grundfärbung einstellt. Solche merkwürdigen Farbtupfer in der Krautschicht unter Baumkronen ziehen das Interesse des Auges zwangsläufig auf sich.
Natürlich ist der Blütenflor kein Wunderwerk der Üppigkeit, das ist in naturalistischen Situationen aber auch nicht erforderlich. Gute Einsatzmöglichkeiten sind analog zum Naturstandort nicht zu schattige Waldgärten. Der
Waldmeister ist hier eine standörtlich stimmige und strukturell gut geeignete Begleitung.
Schöne Situationen lassen sich auch in niedrigen bis mittelhohen Staudensäumen an Gehölzrändern herstellen.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig erhältlich.
Die Blütenfarbe ist sehr ungewöhnlich.
Kultur: Lathyrus aureus ist robust und zuverlässig. Sie wünscht sich tiefgründige, nahrhafte, gerne dauerhaft frische, humos-lehmige Böden.
In halbschattigen bis licht schattigen Situationen kommen etablierte Exemplare auch ohne Bewässerung über den Sommer. Zur Hauptentwicklungszeit im April und Mai sollte aber möglichst kein Trockenstress auftreten. In kontinental geprägten Regionen, unter dem Druck alter Bäume oder in sonnigen Lagen wird eine gelegentliche Bewässerung daher dankbar aufgenommen.
Die Vermehrung aus Saatgut ist etwas aufwändiger. Man orientiert sich am Besten an der Kulturführung der
Kaltkeimer und stellt sich auf ein über einen langen Zeitraum unregelmäßigen Aufgang der Sämlinge ein. Hilfreich ist es, die Samenschale vor der Aussaat anzurauhen, um deren Quellfähigkeit zu verbessern.