Patrinia gibbosa // Höcker-Goldbaldrian
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Familie |
Valerianaceae, Baldriangewächse
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Patrinia gibbosa
Der Höcker-Goldbaldrian stammt aus Japan. Er wächst in den höheren Lagen der Gebirge in schottrigen, gehölzfreien Hängen.
Aufgrund der hohen Niederschläge auch im Sommer sind die gut drainierenden Standorte dauerhaft frisch bis zeitweise sickerfeucht ohne Phasen von Trockenstress.
Die meist feinerde- und skelettreichen Böden reagieren sauer bis schwach alkalisch und sind nur mäßig nahrhaft.
Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig.

In Verbindung mit Felsen und Gesteinsböden wirkt Patrinia gibbosa besonders stimmig.
Beschreibung
Patrinia gibbosa ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen von 30 bis 40, selten bis zu 60 cm. Am Grunde verholzen die Triebe etwas und das Laub ist von frisch-grüner, auf kalkhaltigen Böden auch gelb-grüner Färbung.
Die grünlich-gelben Blüten stehen in lockeren Trugdolden und verströmen einen süßlichen Duft. Für die Farbwirkung verantwortlich sind in erster Linie die leuchtend gelb-grünen Kelchblätter, während die weißlichen Blütenkronen sehr klein und kurzlebig sind. Die Blütezeit reicht ausdauernd von Mitte Juni bis Ende Juli.
Die nachfolgenden Samen sind geflügelt und leuchtend-hell-grün. Aus der Ferne ist der Unterschied zur Blütenphase kaum wahrnehmbar, so dass die Bestände eigentlich bis Mitte September blühend wirken.
Das im Spätherbst verottende Laub verströmt einen säuerlichen, unangenehmen Duft. Dafür nimmt es vorher eine zierende, zunächst gelbliche, später rötliche Färbung an.
Von ganz ähnlichem Erscheinungsbild ist die etwas bekanntere Patrinia triloba, die niedriger bleibt und dichtere, bei enger Pflanzung bodendeckende Horste bildet.

In halbschattigen Lagen ist der Wuchs weniger gedrungen und die Blätter werden größer.
Verwendungshinweise
Patrinia gibbosa hat einige Stärken, wozu der ausdauernde, mit seiner frisch gelblich-grünen Färbung farblich sehr vielseitig einsetzbare Blütenstand gehört. Die zierenden Samenstände zusammen mit der ansprechenden Herbstfärbung sind vielleicht sogar die wichtigsten Argumente.
Das Erscheinungsbild ist dezent und unaufdringlich ohne unscheinbar zu sein. Damit eignet sich die Art gut für naturhafte Staudenpflanzungen, insbesondere im Kontext von Felsen.
Man kann sie aber auch als überraschender Begleiter im Vordergrund von klassischen Stauden-Border in gut betreuten Anlagen verwenden. Ein sehr guter Partner ist generell der Zwerg-Geißbart, der sich hinsichtlich Blüte, Samenstand und Herbstlaub optimal ergänzt.
Im Versandhandel ist der Bezug problemlos möglich.

Die leuchtend grün-gelben Kelchblätter sorgen für die Farbwirkung.
Kultur
Der Höcker-Goldbaldrian ist im Prinzip zuverlässig zu kultivieren und vollkommen winterhart. Allerdings muss man außerhalb regenreicher Bergregionen nahezu überall in Mitteleuropa sommerliche Trockenperioden mit Bewässerung überbrücken können.
Auf den gewünscht dauerhaft frischen, mäßig stickstoffreichen Böden trifft die vergleichsweise niedrige und eher lichtliebende Art auf kräftige Konkurrenz und muss entsprechend unterstützt werden.
Die Vermehrung erfolgt am einfachsten über die Teilung älterer Horste während der Vegetationsruhe.
Frisches Saatgut keimt in der Regel innerhalb von 2-4 Wochen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad. Die Samen können aber auch in Keimruhe verfallen und benötigen dann eine Behandlung wie die der Kaltkeimer.

Spätsommer und Frühherbst sind mit der einsetzenden Laubverfärbung und den leuchtend-hell-grünen Samenständen die Hochphase von Patrinia gibbosa.