Salvia patens // Mexikanischer Salbei, Enzian-Salbei

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Salvia patens: Der Mexikanische-Salbei stammt aus den Bergregionen Mexikos und Guatemalas. Er wächst hier in Höhenlagen zwischen etwa 1.500 und 2.500 m an sonnigen bis halbschattigen Stellen in immergrünen Eichen- und Kiefernwäldern.

Das Klima ist subtropisch. Nennenswerter Frost tritt nur in den höchsten Lagen in Winternächten auf. Die Wintersonne sorgt dann tagsüber umgehend wieder für milde Temperaturen.

Die Niederschläge fallen fast ausschließlich im Sommerhalbjahr und bringen in dieser Phase mehr als die den gesamten Jahresniederschlag des westlichen Mitteleuropas. Das Winterhalbjahr ist dafür ausgesprochen trocken.

 :

Salvia patens entwickelt sich in Mitteleuropa im Frailand oft nur bedingt befriedigend.

Salvia patens kommt auf gut drainierenden, aber sommerlich dauerhaft frischen bis sickerfeuchten Standorten vor. Oft handelt es sich um tiefgründige humose Bildungen über feinerdereichen Felsböden.

Die Bodenreaktion ist sauer bis schwach alkalisch und die Stickstoffversorgung mäßig bis hoch.


Beschreibung: Salvia patens ist eine frost-, aber in Mitteleuropa nicht winterharte Staude. In den Subtropen ist sie immergrün und erreicht Wuchshöhen von 100 bis 150 cm. In Mitteleuropa bleibt sie mit 50-70 cm zierlicher.

Die leuchtend himmel-blauen Lippenblüten sind in luftigen Trauben angeordnet. Die einzelne Blüte verfällt innerhalb eines Tages, es werden jedoch über einen recht langen Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte Oktober laufend Blüten nachgebildet. Sie werden in der Heimat v.a. von Kolibries bestäubt.

Die frisch-grünen Blätter sind oval-dreieckig, lang gestielt und filzig-drüsig behaart.

Salvia patens bildet knollenartige Verdickungen der Wurzeln aus.

Ähnlich ist der Sumpf-Salbei mit schlankerem Laub und Toleranz gegenüber stauender Feuchte und der Südamerika-Salbei mit in den handelsüblichen Hybrid-Formen dunkel abgesetzten Kelchblütenblättern und violett-blauen Lippenblüten.

Verwendungshinweise: Der Mexikanische-Salbei verzaubert mit seinem eindrucksvollem Blütenblau und verleitet zu Spontankäufen. Im Versandhandel ist er zuverlässig zu beziehen und nicht selten findet man ihn auch zwischen den Sommerangeboten in Baumärkten.

Vor dem Kauf muss man sich aber Gedanken über die Eignung des angedachten Standortes machen. Vielfach wird man Enttäuschungen mit kümmerlichen Exemplaren erleben. Zuverlässiger und im Grunde auch optisch eindrucksvoller ist der schon erwähnte Südamerika-Salbei, der aber nur in der kaum gehandelten Wildform ein klares Blütenblau bietet.

Im Freiland eignet sich Salvia patens gegebenenfalls gut für Wechselflorrabatten und als Hoch- und Spätsommeraspekt in Prachtstaudenbeeten.

Auch die Kübelkultur auf sonnig-warmen Terassen ist eine sinnvolle Einsatzform. Im frostfreien Wintergarten ist die Art immergrün und entwickelt sich üppiger.

 :

Das Blau der Blüten ist zwar beeindruckend, die Blütenstände blühen aber eher spärlich.

Kultur:

Vitale und überzeugende Exemplare benötigen viel Wärme, Licht und nahrhafte, gute Gartenböden. Dauerhaft frische Bedingungen sind ideal. Trockenstress und auch stauende Feuchte sollten generell vermieden werden.

Freilandexemplaren kann man grundsätzlich eine dicke Laubschüttung vor dem Winter zukommen lassen. In milden Winterverläufen kann man dann Glück haben und ab Ende April mit neuem Leben rechnen.

Die Überwinterung von Kübelpflanzen ist zuverlässiger. Mit den ersten kalten Nächten im Spätherbst beginnen Laub und Triebe zu vergehen. Der Kübel als Ganzes kann dann frostfrei, dunkel und nicht austrocknend untergestellt werden. Kühle Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad sollten eingehalten werden. Zu warme Temperaturen verleiten sonst zum frühzeitigen Austrieb, was an dunklen Standorten einem Todeurteil nahe kommt.

Alternativ können die knollenartigen Wurzelverdickungen ähnlich wie Dahlien im Herbst nach dem Einzug der oberirdischen Teile aufgenommen und kühl, dunkel, luftig aber nicht austrocknend überwintert werden.

Die Vermehrung ist leicht im Hochsommer/Herbst über Kopfstecklinge nicht blühender Triebe möglich. Die bewurzelten Stecklinge werden kühl, bodenfrisch und so hell wie möglich überwintert.

Die Vermehrung aus Saatgut ist ebenfalls leicht und effektiv möglich. Die Samen keimen bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte innerhalb von 2-4 Wochen und kommen bei Vorkultur zwischen Anfang März und Mitte April im ersten Sommer zur Blüte.

Sorten:
  • Camebridge Blue: hell-blaue Blüten (in Mitteleuropa praktisch nicht im Handel)
  • Chilcombe: blass violett-blaue Blüten (sehr selten im Handel)
  • Royal Blue: wie beschrieben (Handelsstandard)
  • White Trophy: rein-weiße Blüten (mit etwas Engagement zu beziehen)
  • Bilder