Aconogonon lichiangense (Polygonum lichiangense) // Yunnan-Knöterich

Familie Polygonaceae, Knöterichgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aconogonon lichiangense (Polygonum lichiangense)

Der Yunnan-Knöterich stammt aus einer vergleichsweise kleinen Region in den östlichen Ausläufern des Himalayas im zentralen Süden Chinas.

Das Klima ist gemäßigt mit bis in 2.000 m Höhe noch milden, frostarmen Wintern und mäßig warmen, recht feuchten Sommern. Das Winterhalbjahr ist dagegen ausgesprochen niederschlagsarm.


Aconogonon lichiangense zur Hauptblüte.

Aconogonon lichiangense besiedelt die Höhenstufen zwischen etwa 2.500 m und 4.000 m üNN. Hier sind die Winterverläufe durchaus ernst zu nehmen, eine zuverlässige Schneedecke sorgt aber für Schutz.

Bevorzugte Habitate sind sickerfrische bis sickerfeuchte Berghänge und sonnige bis absonnige Waldränder.


Spätfrühling im halbschattigen Gehölzrand.

Beschreibung
Der Yunnan-Knöterich ist eine mit wintergrünen Grundblättern überwinternde Staude. Sie entwickelt einen buschigen, in die Breite drängenden Wuchs ohne wuchernde Tendenzen. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 70 und 100 cm.

Die schlanken Blätter sind auch oberseits grau-filzig behaart und entsprechend von charakteristisch grau-grün schimmernder Färbung. Aconogonon campanulatum als gartenbekannteren, nahen Verwandten fehlt diese Behaarung und die zudem breiteren Blätter sind entsprechen nur grün.

Ab Mitte/Ende August erscheinen die zart rosa-weißen, etwas gedrungenen Blütenstände. Sie bleiben ausdauernd bis Anfang Oktober erhalten. Hinsichtlich der wissenschaftlichen Benennung herrscht ein veritables Durcheinander. Im Handel wird oft auf "Aconogonon campanulatum var. lichiangense" zurückgegriffen. Es findet sich aber auch "Persicaria campanulata var. lichiangense" oder "Polygonum lichiangense". Auch die ganz ungebräuchliche Bezeichnung "Koenigia lichiangensis" wird von durchaus seriösen Quellen ins Spiel gebracht.


Die Laubfärbung erhält durch den Überzug aus filzigen Härchen einen eigenartigen Schimmer.

Verwendungshinweise
Aconogonon lichiangense wird nur selten kultiviert, ist im Versandhandel aber erhältlich. Der schlechte Ruf einiger Verwandter als üble Wucherer wird eine Erklärung für die reservierte Haltung der Gartenzunft gegenüber der Art sein.

Ihre Erscheinung ist aber sehr ansprechend, was insbesondere an der eleganten Laubstruktur und der interessanten Laubfärbung liegt. Beides sorgt unabhängig von der Blüte für eine über das ganze Sommerhalbjahr zierende Erscheinung. Die Blüte selbst ist hübsch, aber lange nicht so beeindruckend wie die von Aconogonon 'Johanniswolke' oder die des Alpen-Knöterichs.

Der Yunnan-Knöterich kann gut in klassischen, höhengestuften Staudenbeeten im Mittelgrund verwendet werden.

Er eignet sich aber auch hervorragend für naturhaftere Situationen am frischen bis feuchten Gehölzrand oder an Gewässerufern zusammen mit Wildstauden, Gräsern oder Bambus.


Die Blüten stehen in kleinen "Büscheln", die kaum über das Blattwerk hinausragen.

Kultur
Aconogonon lichiangense mag keinen Trockenstress und bevorzugt auch luftfeuchte Lagen, kann aber auf dauerhaft frischen Standorten problemlos sonnig stehen. Auf tiefgründigen, kräftigen Lehmböden in halbschattigen Situationen fühlt sich die Art besonders wohl.

Die Winterhärte ist in den meisten Regionen Mitteleuropas befriedigend. Wo allerdings regelmäßig mit strengen Barfrösten zu rechnen ist, sollte man eine etwa 20 cm dicke Mulchschicht aus Fallaub aufbringen. Besonders im Spätwinter, wenn sich die Triebe auf den Austrieb vorbereiten, sind kräftige Spätfröste ein Schadrisiko.

Die Vermehrung kann im Sommerhalbjahr zuverlässig mittels nicht blühender Kopfstecklinge, durch Teilung ältere Stöcke oder auch Risslinge vom Staudenfuß vorgenommen werden.

Bilder