Ribes rubrum var. domesticum // Rote Garten-Johannisbeere
Beschreibung
Herkunft von Ribes rubrum var. domesticum
Die Wildform der Roten Johannisbeere (Ribes rubrum var. rubrum) kommt in Mitteleuropa einschl. Deutschland und dem westlichen Osteuropa vorrangig in den Tiefebenen in Auwäldern und Erlen-Bruchwäldern vor.
Die Kulturform ist durch Hybridisierung mit anderen Ribes-Arten und der nachfolgenden Auslese reich- und großfrüchtiger Sorten entstanden.
Appetitlich leuchtend rote Früchte sind der Klassiker in der Welt der Johannisbeeren.
Beschreibung
Die Rote Garten-Johannisbeere ist sommergrün und wächst aufrecht bis 150 (200) cm hoch. Die gelblich-grüne Blüte im April/Mai ist unauffällig.
Der Fruchtansatz der meist leuchtend roten oder seltener weißlichen, süß-sauren Früchte ist reich. Die mineral- und vitaminreichen Früchte werden zu Gelees und Säften verarbeitet.
Von Mitte April bis Anfang Mai zeigen sich die unscheinbaren Blüten.
Verwendungshinweise
Die Rote Garten-Johannisbeere ist ein traditioneller Obststrauch und als solcher eine gute Option für Bauern-, Kloster- und Hausgärten. Im Handel werden auch Stammbüsche angeboten, die bequemer zu beernten sind und einen "kultivierteren" Eindruck machen.
Kultur
Alle Sorten beworzugen frische, nahrhaft-humose, gute Gartenböden in sonnigen bis halbschattigen Lagen. In vollsonnigen Lagen tritt im Zuge der Erderwärmung zunehmend Sonnenbrand auf.
Trockenphasen beeinträchtigen Vitalität und Fruchtansatz.
In der Regel steigert die Verwendung mindestens eines zweiten Exemplares zur Fremdbestäubung den Fruchtansatz.
Für einen dauerhaft reichen Fruchtansatz sind gezielte Schnittmaßnahmen erforderlich. Grundsätzlich werden die Sträucher mit etwa zehn Gerüsttrieben aufgebaut. Entfernt man alle älteren, etwa drei- bis vierjährigen Gerüsttriebe jährlich bodentief vor dem Austrieb oder auch direkt nach der Ernte im Sommer, werden vitale, bodenbürtige Jungtriebe nachgeliefert.
Damit die Trauben nicht auf dem Boden auffliegen, lässt man die ersten Seitentriebe erst 20 bis 40 cm oberhalb des Bodens beginnen. Alle zweijährigen Seitentriebe werden auf etwa 1 cm eingekürzt. Einjährige Seitentriebe bleiben stehen. Die Arbeiten kann man direkt während der Ernte vornehmen oder im Frühjahr vor dem Austrieb.
Hochstämme sind oftmals auf Ribes aureum veredelt worden. Die Veredelungsstelle ist eine Sollbruchstelle bei reichem Fruchtbehang. Langlebiger sind Hochstämme, die aus einem Edelreis selbst gezogen wurden. Im Spätfrühling bewurzelt man dazu halbausgereifte Grünstecklinge mit ein bis zwei Blattpaaren. Alternativ kann man im Herbst während des Laubfalls 15-20 cm lange Steckhölzer verwenden. Diese erreichen nach zwei bis drei Jahren die übliche Stammhöhe von 80-90 cm.
Weiße Früchte sind aus der Nähe betrachtet wahre Kunstwerke.
Sorten:
Rotfrüchtige Sorten
Heinemanns Rote Spätlese: kräftig rot, Fruchtreife im August/September
Heros: mittel-rot, Fruchtreife ab Ende Juni, süß-säuerlich, schwachwüchsig
Jonkheer van Tets: dunkel-rot, Fruchtreife ab Ende Juni, mild-säuerlich, wüchsig
Red Lake: hell-rot, Fruchtreife ab Anfang Juni, mild-säuerlich
Rolan: dunkel-rot, Fruchtreife ab Ende Juli, säuerlich, ertragsstark, zur Weiterverarbeitung
Rondom: mittel-rot, Fruchtreife ab Ende Juli, mild-säuerlich
Rosetta: mittel-rot, Fruchtreife ab Mitte Juli, säuerlich-aromatisch, wüchsig
Rote Vierländer: dunkel-rot, Fruchtreife Mitte Juni, mild-säuerlich
Rovada: mittel-rot, Fruchtreife im Juli, säuerlich-aromatisch, zur Verarbeitung
Stanza: dunkel-rot, Fruchtreife Ende Juni, mild-säuerlich
Weißfrüchtige Sorten
Roslinn: Fruchtreife Anfang Juli, attraktive Fruchtoptik, mild süß-säuerlich
Weißfrüchtige Sorten
Blanca: Fruchtreife Anfang Juli, mild-säuerlich, große Früchte
Weiße Holländer: Fruchtreife Mitte Juli, mild-säuerlich, große Früchte
Weiße Jüterboger: Fruchtreife Mitte/Ende Juli, mild-säuerlich
Weiße Langtraubige: Fruchtreife Anfang Juli, süß-säuerlich, große Früchte
Weiße Versailler: Fruchtreife Mitte Juli, mild-säuerlich, große Früchte
Zitavia: Fruchtreife Anfang Juli, mild-säuerlich, wüchsig